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„Tesla ist aus vielen Gründen attraktiv für Shortseller“, sagt eine 31-jährige Shortsellerin, die schon bei Wirecard richtig la

Die Shortsellerin Fahmi Quadir erzählte am Donnerstag in einer Videoübertragung auf der „Banking Exchange“ Konferenz, dass sie 2018 gegen die Tesla-Aktie gewettet hatte. Das Unternehmen von Elon Musk hatte damals erhebliche finanzielle Probleme und sah nicht danach aus, dass es schaffen würde, die Lieferketten aufzubauen, die ein Autohersteller braucht.

Aktuell hält Quadirs Fonds „Safkhet Capital“ keine Short-Position auf Tesla. Quadir sagt aber, dass Tesla das Paradebeispiel dafür sei dafür, was im Kapitalismus schiefläuft. „Zusätzlich zum Schwindel in der Buchführung und den Falschdarstellungen gibt es bei Tesla ein Geschäftsmodell, das typisch ist für das Silicon Valley: Einen Gründer-CEO, der ultimative Macht hat und sich keiner Kontrolle und Gegenkontrolle stellen muss.“ Aus diesem Grund findet sie, dass es viele Gründe gäbe, warum Shortseller Tesla attraktiv finden.

Quadir sagt, dass Unternehmen in einem innovativen Umfeld sich nicht leisten können lange keinen Umsatz zu machen.

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„Alle glauben mit religiösem Eifer daran, dass Aktienkurse mit der Zeit immer steigen“, sagt Quadir. „Es ist sehr gefährlich zu glauben, dass die Aktienkurse in die Höhe schießen würden, wenn man nur lange genug an einer Aktie festhält."

Quadirs Arbeit wurde von Netflix verfilmt

Quadir wurde in den USA bekannt, als sie 2015 als Analystin bei ihrem damaligen Arbeitgeber, Krensavage Asset Management, gegen das US-Pharmaunternehmen Valeant wettete. Valeant galt 2015 mit einer Bewertung von 90 Milliarden US-Dollar als Börsenliebling. Nachdem Leerverkäufer auf Missstände hingewiesen haben und die Staatsanwaltschaften aktiv wurden, war Valeant 2017 nur noch 3,7 Milliarden US-Dollar wert. Quadirs Arbeit an Valeant wurde in der Netflix-Serie „Dirty Money“ porträtiert.

Doch der bisher größte Erfolg Quadirs ist Wirecard: Sie hatte schon 2018 gegen das deutsche Fintech gewettet und blieb dran, auch wenn sie dafür heftig attackiert wurde. Die Angriffe kamen von allen Seiten: Phishing- und Hackingattacken vermutlich aus dem Umfeld von Wirecard, ein Leerverkaufsverbot von der BaFin und auch ein physischer Angriff, mitten am Tag, vor ihrem Zuhause in New York.

„Staatliche Korruption ist überall ein Problem: Auch in Deutschland und in den USA“, sagt Quadir. Sie ist davon überzeugt, dass die Staatsanwälte in München genau über die Probleme bei Wirecard Bescheid wussten. „Wirecard wurde mehrmals erwischt, doch es gab nie Konsequenzen“, sagt Quadir. „Aus diesem Grund haben sie so skrupellos agiert.“

Leerverkäufer sind umstritten - Quadir sieht ihre Rolle als Dienst an der Gesellschaft

Quadir findet es besorgniserregend, dass die deutschen Behörden nie wirklich proaktiv gegen Geldwäsche vorgegangen sind und dass das Bundesfinanzministerium bis zum letzten Moment sich geweigert hat zuzugeben, dass Wirecard eine große Geldwäsche-Maschinerie ist. Sie ging mit ihren Rechercheergebnissen lieber an die US-Behörden, die auch Ermittlungen im Fall Wirecard einleiteten.

Leerverkäufer sind oft umstritten, Quadir sieht ihre Rolle aber klar im Dienst der Gesellschaft. „Kapital ist begrenzt und wir sollten effizienter sein darin, Kapital den Unternehmen zuzuteilen, die die Gesellschaft voranbringen und uns allen dienen und nicht den Unternehmen, die kriminell sind“, sagt die 31-jährige New Yorkerin. Aus ihrer Sicht geht es beim Leerverkauf darum, dass das begrenzte Kapital an die richtigen Unternehmen zugeteilt wird. „Meine Motivation ist, die bösen Kerle zu jagen und damit mein Geld zu verdienen.“