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Tesla: Folgt auf die Jahrhundertrally die Vollbremsung?

Befindet sich 2020 an der Börse auf der Überholspur: Tesla mit seinem Bestseller Model 3 (Foto: Tesla ©)
Befindet sich 2020 an der Börse auf der Überholspur: Tesla mit seinem Bestseller Model 3 (Foto: Tesla ©)

Die Kurse schienen in den Himmel zu schießen: Um mehr als 500 Prozent zogen die Aktien von Tesla seit Jahresbeginn an, bis Gewinnmitnahmen einsetzten. Folgt auf die gewaltigste Rally des Jahres ein scharfer U-Turn?

Es gibt Geschichten an der Börse, die erschienen in einer Netflixserie als zu überdreht. Eine davon geht so: Exzentrischer Seriengründer erlebt nach 20-Stunden-Arbeitsschichten seinen öffentlichen Zusammenbruch, raucht bei Podcasts Marihuana und twittert davon, den von ihm geführten E-Autobauer zu Kursen von 420 Dollar von der Börse zu nehmen, weil ihm die Shortseller das Leben schwer machen.

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Zwei Jahre später ist die Aktie weiter börsengelistet, notiert zeitweise deutlich über 420 Dollar – nur dass vorher ein Aktiensplit im Verhältnis 5:1 erfolgte und der tatsächliche Wert der Anteilsscheine damit fünffach höher steht. Der Seriengründer hat unterdessen die magische Vermögensmarke von 100 Milliarden Dollar überschritten und darf sich wie der König der Wall Street, der Wirtschaftswelt, des Silicon Valley und am Ende auch der Popkultur fühlen.

Elon Musk steigert Nettovermögen um 83 Milliarden Dollar

Ein vermessener Plot? Willkommen in der wunderbaren Welt von Elon Musk! Der exzentrische Tesla-Gründer, der in diesen Tagen beim Besuch der Gigafactory in Brandenburg einen Popstarauftritt nach dem anderen feiert, dürfte schon jetzt als der ganz große Gewinner des Corona-Jahres feststehen.

Keine Aktie performte 2020 so stark wie Tesla. Nach dem am Montag erfolgten Aktiensplit notierte Tesla tatsächlich kurzzeitig über der Marke von 500 Dollar, die splitbereinigt dem Fabelkurs von 2500 Dollar entsprochen hätte. Gegenüber dem Startkurs zu Jahresbeginn entspricht das einem spektakulären Kursplus von fast 500 Prozent – dem mit Abstand größten des Börsenjahres 2020.

Elon Musk steigerte sein Vermögen in den vergangenen acht Monaten um astronomische 83 Milliarden Dollar und liefert sich mit Amazon-Chef Jeff Bezos ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Milliardäre um den größten Vermögenszuwachs des Jahres.

Tesla fast eine halbe Billion Dollar wert

Lohn der enormen Kurszuwächse, die im Jahresvergleich gar auf rekordverdächtige 1000 Prozent angewachsen sind, ist ein Bewertungsstatus, der Tesla in der Champions League der Börsenwelt katapultiert hat. Zu Tiefstkursen im vergangenen Jahr, als die Aktie kurzzeitig bei unter 200 Dollar notierte, die heute Kursen von 40 Dollar entsprächen, wurde der Elektroautobauer mit einer Marktkapitalisierung von 30 Milliarden Dollar bewertet, am Montag waren es kurzzeitig mehr als 450 Milliarden Dollar.

Die Vergleiche zur restlichen Autoindustrie erreichen damit fast täglich neue Superlative. Dass Tesla, das im vergangenen Jahr 367.000 Fahrzeuge ausgeliefert hat, Toyota längst als wertvollsten Autobauer der Welt abgelöst hat, ist keine Neuigkeit mehr. Tatsächlich war Tesla am Tag nach dem Aktiensplit, als die Anteilsscheine auf das vorläufige Allzeithoch schossen, mehr wert als Toyota, Volkswagen, BMW, Daimler, und General Motors zusammen.

Aktie verliert schnelle 20 Prozent – wie groß wird er Ausverkauf?

Dass die Bewertung längst nichts mehr mit der fundamentalen Entwicklung vonTesla zu tun hat, wird seit Monaten angemerkt – allein: der Markt will offenkundig höhere Kurse sehen, weil der Elektroautopionier für die Zukunft der Branche steht. „Tesla befindet sich in einer klaren Blase, es gibt keine Zukunft in der Tesla realistischerweise erreichen kann, was der Markt bereits eingepreist hat“, merkt etwa der unabhängige Vermögensverwalter Andy Zaky an.

Und siehe da: der Markt bewegt sich plötzlich. Nachdem der Elektroautobauer am Dienstag nach Verkäufen eines des Großaktionärs den Rückwärtsgang einlegte, beschleunigte sich der Ausverkauf gestern und heute massiv. Die Tesla-Aktie, die noch zu Wochenbeginn bei über 500 Dollar notiert hatte, fiel binnen drei Handelstagen auf Notierungen von 400 Dollar zurück – ein Kursrutsch von 20 Prozent in nur 72 Stunden.

Die Gesetze der Schwerkraft gelten also doch noch: Anleger, die den weiten Weg nach oben mitgemacht haben, müssen nun entscheiden, wie weit sie bereit sind, sich in Tiefe ziehen zu lassen…

VIDEO: Elon Musk ist nun reicher als Mark Zuckerberg