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Telekom führt Handytarif ohne Drosselung ein

Die Deutsche Telekom erweitert ihr Produktportfolio: Wie das Unternehmen heute bekannt gegeben hat, wird sie nun fünf statt bisher drei Mobilfunktarife anbieten. Zu den bestehenden Angeboten S, M und L kommen XS und XL

Ersterer soll ein Einsteigertarif sein, bei dem Kunden für knapp 20 Euro im Monat 750 Megabyte Daten im schnellen LTE-Netz nutzen können. Bisher kostete der günstigste Tarif S knapp 35 Euro im Monat. Dort sind zwei Gigabyte Daten inklusive.

Viel aufregender für den Konzern ist jedoch der neue Tarif XL „Telekom macht den Schritt in die Unendlichkeit“ kündigt das Unternehmen ihn an. Das neue dabei: Kunden können so viel unterwegs im schnellen Netz surfen, wie sie wollen. Es springt nicht mehr ab einer gewissen verbrauchten Datenmenge die Geschwindigkeitsdrossel an.

Dafür müssen die Kunden aber auch bereit sein, tiefer in die Tasche zu greifen. Die „absolute Sorgenfreiheit“, wie die Telekom es nennt, kostet im Monat rund 80 Euro. Das sind 25 Euro mehr, als der bisher teuerste Tarif L, bei dem ab sechs Gigabyte die Drossel kam. Doch soweit sollte es eigentlich ohnehin nicht kommen, hatte die Telekom ihren Kunden erst vor knapp einem Jahr suggeriert.

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Da hatte sie das Angebot „Stream on“ vorgestellt: Bei dafür freigeschalteten Kunden belasteten die Nutzung von ausgewählten Partnerdiensten nicht das Datenvolumen. Das bedeutet etwa, sie können unterwegs so viele Musik über Deezer hören, wie sie wollen.

Trotzdem ist für Michael Hagspihl, für die Privatkunden der Telekom zuständig, der neue XL-Tarif eine „konsequente Fortführung unserer Unlimited-Strategie und der logische Schritt nach dem Launch unseres Stream On Angebots.“ Das Nutzerverhalten und der generell steigende Datenverbrauch mache deutlich, „Vieltelefonierer, Intensivstreamer und Dauersurfer“ wünschten sich ein solches Angebot.

Bestehenden Kunden ein besseres, aber auch teureres Angebot zu machen, ist derzeit ein beliebtes Mittel in der Telekommunikationsbranche. Das Zauberwort „upselling“, verzückt Manager, da die Kosten, Bestandskunden dazu zu bringen, mehr auszugeben, deutlich unter denen für die Neukundengewinnung liegen – aber beides die Umsätze nach oben treibt.

Die Telekom begann damit bereits 2014, als sie unter dem Namen „Magenta Eins“ die Mobilfunk-, Festnetz- und TV-Angebote bündelte. Heute hat der Konzern fast sechs Millionen Magenta-Eins-Kunden.

Ob die Taktik des Upsellings beim neuen XL-Tarif aufgeht, muss sich zeigen. Schon die im M-Paket für rund 45 Euro erhältlichen vier GB wären für die meisten Kunden schon eine deutliche Steigerung: Telekom-Deutschlandvorstand Dirk Wössner hatte bei der Vorlage der Jahresbilanz Mitte Februar erklärt, der Datenkonsum der privaten Vertragskunden habe im Jahresvergleich um 38 Prozent auf im Durchschnitt mehr als 1,6 Gigabyte pro Monat zugelegt.

Zwar ist die Zahl der Mobilfunkkunden im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 43,12 Millionen gestiegen. Doch der durchschnittliche Umsatz pro Kunde fiel vom dritten auf das vierte Quartal wieder auf die 13 Euro, die er schon in den ersten beiden Quartalen betragen hatte. Damit liegt die Telekom unter dem Wert von Wettbewerber Vodafone, der zuletzt 15,4 Euro pro Mobilfunkkunde verdiente.

Das bei dem neuen XL-Tarif das Roaming gedrosselt wird, könnte allerdings auf Widerstand stoßen. Laut EU-Vorgabe muss im europäischen Ausland das „Roam-like-at-home-Prinzip“ gelten, also gleiche Regeln wie im Inland. Die Telekom begrenzt aber die Datennutzung in der EU auf 23 Gigabyte.

Für den Konzern ist das wichtig, damit Kunden nicht im Ausland dauerhaft noch mehr Daten verbrauchen – denn die Telekom muss für die Durchleitung der Daten in Netzen von Wettbewerbern zahlen. Allerdings gibt es in der EU-Vorgabe eine Regelung, die verhindern soll, dass Kunden dauerhaft Sim-Karten nutzen, die sie in einem anderen Land erworben haben. Offenbar geht die Telekom davon aus, dass sie durch das durchaus hohe freie Datenvolumen im Ausland unter diese Regelung fällt.