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Teilzeitstudium: Es mangelt an Angeboten – und am Geld

Im Arbeitsleben ist Teilzeit längst normal. Nicht so an den Hochschulen: Das Angebot der staatlichen Hochschulen ist miserabel – und es gibt noch immer kein Teilzeit-Bafög.

An den Hochschulen ist Teilzeitstudieren noch immer die absolute Ausnahme. Foto: dpa
An den Hochschulen ist Teilzeitstudieren noch immer die absolute Ausnahme. Foto: dpa

Rund ein Drittel aller Erwerbstätigen in Deutschland arbeitet mittlerweile in Teilzeit, es gibt sogar ein Recht auf Teilzeit, wenn es im Betrieb möglich ist. An den Hochschulen ist Teilzeitstudieren jedoch noch immer die absolute Ausnahme: Zwar ist die Zahl der Teilzeitstudierenden 2018/19 um 11.000 auf 214.000 gestiegen – doch das sind lediglich 7,5 Prozent, so eine Studie des Centrums für Hochschulentwicklung CHE.

Und selbst das ist nur möglich, weil die privaten Hochschulen so viele flexible Angebote machen: Obwohl sie nur knapp neun Prozent aller Studenten haben, ist bei ihnen fast die Hälfte aller Teilzeitstudenten eingeschrieben – und lernt damit in der Regel zu weit höheren Kosten als an den staatlichen Hochschulen.

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Und selbst von den 109.000 Teilzeitstudierenden an den staatlichen Hochschulen studiert etwa jeder Zweite an der Fernuniversität Hagen. Daneben gibt es bundesweit gerade mal vier staatliche Hochschulen mit mehr als 2000 Teilzeitstudenten.

„Wer ein echtes Teilzeitstudium sucht, dem bleibt meist nur die Wahl einer teureren privaten Hochschule oder eine Fernuni“, fasst Studienautor Cort-Denis Hachmeister zusammen.

Insgesamt liegt der Anteil der Studiengänge, die auch in Teilzeit besucht werden können, zwar mittlerweile bei 16 Prozent. Doch auch diese Quote täuscht, erläutert der CHE-Spezialist. Denn vielfach ermöglichten die Hochschulen ihren Studenten lediglich, auf Antrag problemlos die Regelstudienzeit zu verdoppeln. So komme etwa Ranking-Sieger Saarland auf den hohen Wert von offiziell zwei Drittel Teilzeit-kompatiblen Studiengängen.

Teilzeitstudenten haben kein Recht auf Bafög

Die Hochschulen müssten dafür also organisatorisch gar nichts tun, um etwa Kurse am Abend oder ausschließlich an Vormittagen anzubieten – und die Studenten seien darauf angewiesen, sich selbst aus den Vollzeitstudiengängen die Kurse herauszusuchen, die für sie machbar sind, während sie nebenbei Kinder aufziehen, Eltern pflegen oder einem Teilzeitjob nachgehen.

Wer jedoch schlicht doppelt so lange studiert, legt finanziell erheblich drauf, kritisiert Hachmeister. Nicht zuletzt deshalb, weil Teilzeitstudenten kein Anrecht auf Bafög haben. Das müsse schnellstens eingeführt werden, fordert das CHE.

Tendenziell gibt es – auf niedrigem Niveau – mehr Teilzeitstudiengänge im Master als im Bachelor und eher an Universitäten als an Fachhochschulen. Groß ist der Unterschied bei den diversen Fachrichtungen: In den Ingenieurwissenschaften, deren Absolventen in der Wirtschaft besonders rar sind, können nur 15 Prozent der Studiengänge zumindest formell auch in Teilzeit besucht werden.

Und im Lehramt werden – trotz massivem Lehrermangel – sogar nur elf Prozent der Studiengänge auch in Teilzeit angeboten. Lediglich in den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie den Sprachen- und Kulturwissenschaften gilt das immerhin schon für jeden fünften Studiengang.