Technologieaktien unter Druck: Ist das Ende der Magnificent 7 eingeläutet?
Technologieaktien haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten einen unglaublichen Aufschwung erlebt. Kein Wunder, befinden wir uns doch mitten im Zeitalter der Digitalisierung.
Digitalisierung bedeutet letztlich Veränderung, und Veränderung ist letztlich gut für junge, disruptive Unternehmen. Doch nicht alle Technologieunternehmen haben sich als Glücksgriff für Investoren erwiesen. Besonders profitieren konnten Anleger von den sogenannten Magnificent 7 – einer Gruppe von Technologieunternehmen, die zu den größten und einflussreichsten der Welt zählen.
Diese Giganten überzeugten nicht nur durch beeindruckende Geschäftszahlen, sondern auch durch ihre Innovationskraft und Marktmacht. Doch in jüngster Zeit geraten Big Techs zunehmend unter Druck. Werfen wir heute einen Blick hinter diese Entwicklungen.
Einige Gründe für den Ausverkauf
Machen wir es kurz: Es gibt mehrere Gründe für den bereits deutlichen erkennbaren Ausverkauf. Da sind zunächst die hohen Bewertungen. Sie zeigen, dass bereits sehr viel Zukunftspotenzial eingepreist ist.
Erwartete KGVs von über 50 sind keine Seltenheit für stark wachsende Tech-Titel. Einige Großinvestoren scheinen sich daher aus den großen Technologiewerten zurückzuziehen, was zu einem großen Verkaufsdruck führt.
Hinzu kommen Sorgen um die politischen Rahmenbedingungen, insbesondere im Chipsektor. Beispiele sind Nvidia (WKN: 918422) und AMD (WKN: 863186). Sie gehören zu den Unternehmen, die wegen der Sorgen um die chinesische Politik stark unter Druck geraten sind. Oder Apple (WKN: 865985) und Microsoft (WKN: 870747). Sie haben ebenfalls mit spezifischen Problemen zu kämpfen.
So wurde der Aktienkurs von Apple durch enttäuschende Verkaufszahlen des iPhone 15 und zunehmende regulatorische Risiken in wichtigen Märkten wie China und Europa belastet. Microsoft wiederum sah sich mit einer Verlangsamung des Wachstums seines Cloud-Geschäfts konfrontiert, das in den letzten Jahren als Haupttreiber des Unternehmenswerts galt.
Fazit zu den Entwicklungen der Magnificent 7
Die teilweise deutlichen Wertverluste der Magnificent 7 in der jüngsten Vergangenheit sind ein deutliches Zeichen für die aktuellen Herausforderungen im Technologiesektor. Aus meiner Sicht handelt es sich jedoch wieder einmal um eine längst überfällige Korrektur. Die Aktienmärkte waren erneut über das Ziel hinausgeschossen, wie die erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnisse zeigen.
Dennoch sehe ich für die Magnificent 7 keine strukturellen Risiken. Ihre Equity Story ist nach wie vor intakt. Die Digitalisierung schreitet voran. Ein zusätzlicher Schub durch künstliche Intelligenz dürfte wahrscheinlich bleiben. Die KI-Fantasie war es ja auch, die die Aktien stark nach oben getrieben hat.
Es wäre daher verfrüht, das Ende der Magnificent 7 auszurufen. Schließlich verfügen sie über enorme finanzielle Ressourcen, ein solides Fundament und eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen, die sie gegenüber kurzfristigen Marktschwankungen widerstandsfähig machen. Das Wachstum dürfte auf Jahre hinaus strukturell hoch bleiben.
Dennoch: Investoren sollten wachsam bleiben und die Entwicklungen genau beobachten, da weitere Verkäufe nicht ausgeschlossen werden können. Insbesondere die hohe Bewertung muss durch hohes Wachstum gerechtfertigt werden.
Aber: Wer langfristig denkt, für den könnte jeder Ausverkauf auch neue Chancen eröffnen. Schließlich werden Markt- und Innovationsführer derzeit günstiger gehandelt.
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Frank Seehawer besitzt Aktien von Apple, AMD, Microsoft und Nvidia. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Apple, AMD und Microsoft.
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