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Corona-Schnelltests: Was sie leisten können – und was nicht

Schnelltests können helfen, Corona unter Kontrolle zu halten – gerade, wenn mehr Einrichtungen öffnen. Jetzt soll ihr Masseneinsatz möglich werden. Was steckt dahinter? Und wie sicher sind die Ergebnisse?

Ein Antigen-Schnelltest zum COVID-19-Antikörper-Nachweis soll schnell und einfach Gewissheit bringen. Foto: dpa
Ein Antigen-Schnelltest zum COVID-19-Antikörper-Nachweis soll schnell und einfach Gewissheit bringen. Foto: dpa

Gratis-Schnelltests sollen helfen, das Virus einzudämmen – und so mittelfristig mehr Lockerungen zu ermöglichen. Bislang werden sie vor allem in Pflegeheimen, Kliniken und nach Infektionsfällen zum Beispiel in Schulen genutzt. Nun sind auch die Voraussetzungen für einen flächendeckenden Einsatz gegeben, wie das Ministerium in einem Entwurf für das Corona-Kabinett deutlich macht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die verfügbaren Tests hätten ihre Qualitätsprüfung bestanden. Das Angebot habe nach Branchenangaben im Januar außerdem erstmals die Nachfrage übertroffen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte an: „Ab 1. März sollen alle Bürger kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests getestet werden können.“ Sie könnten in Testzentren, Praxen und Apotheken zu bekommen sein. Der Vorteil der Corona-Schnelltests liegt in der schnellen Auswertung, der Nachteil in der zuweilen fehlenden Genauigkeit. Mit den klassischen PCR-Tests im Labor können die Schnelltests jedenfalls nicht mithalten. Die PCR-Tests können auch noch bei geringen Virenmengen erkennen, ob eine Infektion vorliegt – dazu wird das Erbgut in einem aufwändigen Verfahren im Labor vervielfältigt.

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Bei den Schnelltests sind die Möglichkeiten beschränkter – diese suchen gezielt nach den Proteinen, die auf der Virushülle sitzen. Ist die Virusmenge nicht groß genug, versagt das System. Dafür braucht es zur Auswertung nur ein paar Hilfsmittel und Teststreifen – und nicht gleich eine ganze Laborausstattung.

Die meisten Schnelltests erreichen immerhin einen Sensitivitätswert von etwa 96 Prozent. Was bedeutet, dass 96 Prozent der Infizierten korrekt erkannt werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass vier Prozent der Angaben falsch sind.

Die meisten Tests benötigen 15 Minuten. Zwischen den einzelnen Herstellern gibt es bezüglich der Genauigkeit allerdings einige Unterschiede:

  • Siemens Healthineers, die einstige Siemens-Medizintechnik, erreicht einen Sensitivitätswert von 96,72. Dazu kooperiert Siemens Healthineers mit dem texanischen Unternehmen Healgen Scientific.

  • Der Schnelltest von Roche, seit September auf dem Markt, erreicht eine Sensitivität von 96,52. Entwickelt wurde das Verfahren von einem südkoreanischen Partnerunternehmen.

  • Das Rostocker Biotechunternehmen Centogene stellt die Schnelltests für die Lufthansa bereit. Der Sensitivitätswert liegt nach eigenen Angaben bei 93.

  • Der US-Konzern Abbott entwickelte seinen Schnelltest namens Panbio in Eigenregie – dieser erreicht einen Wert von 91,4.

  • Das nordrhein-westfälische Biotechunternehmen Qiagen aus Hilden bei Düsseldorf hat bereits angekündigt, einen Schnelltest zu liefern, der innerhalb von 2 bis 15 Minuten ein Ergebnis liefert. In Deutschland ist der Tests allerdings noch nicht auf dem Markt. In den bisherigen Studien wurde ein Sensitivitätswert von 90 erreicht.

Bei den bisherigen Tests muss freilich medizinisches Fachpersonal dafür sorgen, dass Abstrich und Auswertung ordnungsgemäß durchgeführt werden. Auch Apotheken dürfen nur an Fachpersonal verkaufen. Bei Laien sei die Gefahr zu groß, dass sie nur ein wenig im Rachen herumstochern und das Ergebnis dann zu ungenau ausfalle, heißt es zur Begründung.

Näher rückt aber auch ein breiter Einsatz von Selbsttests für Laien. Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte liegen mehrere Anträge auf nationale Sonderzulassung vor. Die neuen Laien-Schnelltests würden „schnellstmöglich geprüft und zugelassen“, sagte Bundesgesundheitsminister Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sein Ressort steht in Verhandlungen mit Herstellern, um über Rahmenverträge Mindestmengen für den deutschen Markt zu sichern. „Diese Testmöglichkeiten können zu einem sicheren Alltag beitragen“, erwartet Spahn – gerade in Schulen und Kitas. SPD-Fraktionsvize Bärbel Bas sagte, solche Spuck- und Gurgeltests seien viel einfacher in der Handhabung. Sobald es genügend Tests gibt, hält auch das Ministerium „einen niedrigschwelligen Zugang“ für alle für sinnvoll. Im Gespräch ist eine Eigenbeteiligung von einem Euro.

Mehr zum Thema: Der US-Konzern Johnson & Johnson beantragt die Zulassung seines Corona-Impfstoffs. Gegenüber seinen Konkurrenten kann er einige Vorteile aufweisen.

Mit Material von dpa