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Tariflohnplus von 3,2 Prozent stärkt die Binnenkonjunktur

Die Tariflöhne werden in diesem Jahr stärker zulegen als 2018. Das zeigt eine Zwischenbilanz des gewerkschaftsnahen Instituts WSI.

Die Löhne für die nach Tarif bezahlten Arbeitnehmer in Deutschland werden in diesem Jahr um 3,2 Prozent steigen, schreibt das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in seiner Halbjahresbilanz. Dies sei der größte nominale Anstieg seit der Jahrtausendwende.

„Damit leisten die Tariflöhne einen wichtigen Beitrag dafür, dass durch eine starke Binnennachfrage einer sich abkühlenden Konjunktur entgegengewirkt wird“, sagt der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Thorsten Schulten.

Ökonomen sind sich einig, dass derzeit vor allem die Binnenkonjunktur die deutsche Wirtschaft vor einem schlimmeren Absturz bewahrt. Die Bauinvestitionen und der Konsum hielten die Konjunktur noch in Gang, schrieb das arbeitgeberfinanzierte Institut der deutschen Wirtschaft (IW) schon in seiner Frühjahrsprognose.

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Die Risiken für die exportorientierte Industrie seien hoch, sagt Simon Junker vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): „Die insgesamt gute Einkommensentwicklung dürfte jedoch die Dienstleister hierzulande stützen, vor allem die konsumorientierten wie etwa den Einzelhandel.“

Tatsächlich steigen die Einkommen der Beschäftigten weiter kräftig, wie die Studie des WSI zeigt. Mit mindestens 3,2 Prozent steigen die Tariflöhne in diesem Jahr stärker an als in den zurückliegenden Jahren, als das Plus bei 3,0 und 2,4 Prozent lag. Zieht man den durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise um 1,6 Prozent im ersten Halbjahr ab, bleibt unter dem Strich ein Reallohnzuwachs von 1,6 Prozent – 0,4 Punkte mehr als im Vorjahr.

Die Düsseldorfer Forscher haben in ihre Bilanz alle zwischen Januar und Juni erzielten Tarifabschlüsse einbezogen, etwa für die Beschäftigten der Länder, der Textil- oder der Druckindustrie. Noch nicht berücksichtig wurden die im Juli geschlossenen Tarifverträge für den Einzelhandel und das Bankgewerbe. Außerdem sind schon in früheren Jahren vereinbarte Tariferhöhungen eingerechnet, die erst in diesem Jahr wirksam werden. Am Ende des Jahres kann die Tarifsteigerung noch höher ausfallen, weil noch einige Tarifrunden anstehen, etwa im Versicherungsgewerbe oder der Chemischen Industrie.

Aufs Jahr bezogen liegt die Metall- und Elektroindustrie mit einer Tarifsteigerung von 4,1 Prozent vorne, gefolgt von der Eisen- und Stahlindustrie mit 3,9 Prozent und dem Öffentlichen Dienst der Länder mit 3,6 Prozent.

Unterdurchschnittliche Steigerungsraten verzeichneten die Kautschukindustrie, Bund und Kommunen, das Nahrungs- und Genussmittel- sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe, die Deutsche Bahn, die Deutsche Telekom und die Gebäudereiniger. Das Schlusslicht bildet mit 2,1 Prozent Plus die Deutsche Post.

Insgesamt haben die im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) zusammengeschlossenen Gewerkschaften in der ersten Jahreshälfte laut WSI neue Tarifverträge für rund 3,3 Millionen Beschäftigte vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt 26,5 Monate.

Die Halbjahresbilanz des Statistischen Bundesamtes zu den Tarifverdiensten steht noch aus. Im ersten Quartal waren sie nach Angaben der Wiesbadener Behörde um durchschnittlich 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Das Bundesamt berücksichtigt dabei tarifliche Grundvergütungen und tariflich festgelegte Sonderzahlungen wie Einmalzahlungen, Jahressonderzahlungen oder tarifliche Nachzahlungen.

Mehr: Der Präsident der Metallarbeitgeber hat vor einer weiteren Erosion des Flächentarifs gewarnt. Ein Warnschuss an die IG Metall vor ihrem Gewerkschaftstag.