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"Tagesschau" kontert Kritik an "Liebig34"-Berichterstattung

Nach der Räumung des besetzten Hausprojektes “Liebig34” in Berlin sah sich die ARD-”Tagesschau” der Kritik ausgesetzt, sie habe nicht berichtet. Jetzt antwortet die Redaktion.

In früheren Ausgaben der Tagesschau hatte die Redaktion die Ausschreitungen nach der Räumung durchaus thematisiert. (Quelle: Screenshot ARD)
In früheren Ausgaben der Tagesschau hatte die Redaktion die Ausschreitungen nach der Räumung durchaus thematisiert. (Quelle: Screenshot ARD)

Die polizeiliche Räumung des linken Hausprojektes im Berliner Stadtteil Friedrichshain hatte tagelang die Gemüter erhitzt. Das besetzte Haus in der Liebigstraße gilt als einer der letzten symbolischen Orte der Szene. Das Projekt verstand sich selbst als “anarcha queer feministisches Kollektiv”. Nach einem andauernden Rechtsstreit mit dem Hausbesitzer war nun die Räumung angeordnet worden. Dafür waren am vergangenen Freitag 1500 Polizisten im Einsatz, die etwa 60 Menschen aus dem Haus führten, zumeist ohne Widerstand.

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Erst danach kam es im Umfeld der anschließenden Demonstrationen zu Gewalt. Polizeikräfte seien angegriffen worden, Schaufenster und Autoscheiben eingeworfen und insgesamt zwölf Autos in Brand gesetzt worden, berichtete die Polizei und übereinstimmend zahlreiche Medien aus Berlin.

Kritik an fehlender Berichterstattung

Genau an diesen Vorkommnissen entfacht sich nun die Kritik an der ARD-”Tagesschau”. Denn die hatte in den 20-Uhr-Nachrichten des folgenden Samstags nicht mehr über die Ausschreitungen berichtet. Nun vermutet mancher sofort gesteuertes Interesse dahinter. Auf Twitter gab es viel Feedback auf den Tweet des “Bild”-Journalisten Jan Schäfer. Dieser wandte sich direkt an die “Tagesschau” und wollte wissen, warum die “linksradikale Randale” nicht mal eine Meldung wert sei. Über 3.700 Likes bekam sein provokativer Post bislang.

Vor allem aber schlossen sich ihm zahlreiche “Kritiker” an, die vermutlich über weniger genaue Kenntnisse über den Ablauf einer Nachrichtenredaktion verfügen. Die Nicht-Berichterstattung sei “bezeichnend” und passe nicht in “die politische Agenda der Aktivisten der ARD” empörten sich die User auf Twitter.

ARD-Chefredakteur meldet sich zu Wort

Die Nachrichtenseite “Watson” erkundigte sich daraufhin bei der “Tagesschau”, um eine Erklärung für die redaktionelle Entscheidung zu bekommen. Der zuständige “ARD-aktuell”-Chefredakteur Marcus Bornheim antwortete auf die Vorwürfe. Seine Erklärung ist so einfach wie einleuchtend: “Die Auseinandersetzung zwischen Polizisten und Randalierenden hat in der Nacht zuvor stattgefunden und war zum Zeitpunkt der gestrigen 20-Uhr-Ausgabe viele Stunden alt. Da dies keine bundesweit relevante politische Diskussion ausgelöst hat, mussten wir aufgrund der beschränkten Zeit darauf verzichten.”

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Was die Kritiker nicht erwähnten, war aber, dass das Thema “Liebig34” in vorherigen Sendungen keineswegs totgeschwiegen wurde: “In früheren Ausgaben und bei tagesschau.de ist über dieses Ereignis berichtet worden,” stellte Bornheim klar.

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