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Vor Tag der Arbeit fordern Gewerkschafter deutliches Lohnplus

BERLIN (dpa-AFX) - Vor dem Tag der Arbeit am 1. Mai haben Gewerkschafter ein deutliches Lohnplus für Arbeitnehmer zum Ausgleich der steigenden Inflation gefordert. "Zwei Jahre haben wir wegen der Pandemie eine verantwortliche Lohnpolitik gemacht", sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann der "Rheinischen Post" (Samstag). "Im Mittelpunkt stand die erfolgreiche Sicherung von Beschäftigung in der tiefsten Rezession unserer Nachkriegsgeschichte. Nun erwarten unsere Mitglieder einen kräftigen Lohnzuwachs." Hofmann fügte hinzu: "Der Inflationsausgleich kann nicht allein Sache der Gewerkschaften sein. Hier ist auch der Staat gefragt, der durch Entlastungen dafür sorgen muss, dass die hohen Energiepreise von Arbeitnehmern getragen werden können."

Die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale sieht der Gewerkschafter nicht. Dahinter steht die Theorie, dass steigende Löhne zwangsläufig zu höheren Produktpreisen führen und sich in der Folge Preise und Löhne gegenseitig hochschaukeln. Im Gegenteil sagte Hofmann: "Gerade erleben wir eine Gewinn-Preis-Spirale: Wegen der großen Nachfrage im Aufholprozess der Krise und gleichzeitig teilweise geringeren Angebots wegen gestörter Lieferketten gelingt es den Unternehmen, fast alle Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen an die Verbraucher weiterzugeben."

Im April lagen die Verbraucherpreise in Deutschland nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 7,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Nun sind nach Ansicht von Verdi-Chef Frank Werneke die Arbeitgeber am Zug. In der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag) kündigte er an: "Wir wollen in den Tarifrunden mindestens die Preissteigerungen ausgleichen, wenn möglich auch eine Steigerung der Reallöhne erreichen, also über der Inflationsrate abschließen."

Die designierte Vorsitzende des Deutsche Gewerkschaftsbunds (DGB), Yasmin Fahimi, fordert: "Gesamtwirtschaftlich ist klar: Wir müssen die Kaufkraft stärken. Deswegen braucht es auch eine Lohnentwicklung, mit der die Inflation ausgeglichen wird." Auch sie ließ beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag) die Argumentation mit der Lohn-Preis-Spirale nicht gelten. "Die Mär von der Lohn-Preis-Spirale ist nichts anderes als der Versuch, Inflation und Krisenbewältigung auf die Masse der Verbraucher abzuwälzen. Und es heißt letztlich Reallohneinbußen", sagte sie.