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Türkei will im Dezember türkisches Elektroauto vorstellen

Die Türkei investiert drei Milliarden US-Dollar in die Entwicklung eines E-Autos. Der Industrieminister hat erste Details bekanntgegeben – und spricht von einer „Revolution“.

Fünf türkische Unternehmen sind maßgeblich mit der Entwicklung eines türkischen E-Fahrzeugs betraut. Foto: dpa
Fünf türkische Unternehmen sind maßgeblich mit der Entwicklung eines türkischen E-Fahrzeugs betraut. Foto: dpa

Die Türkei will im Dezember den Prototyp des „ersten indigenen Elektroautos“ vorstellen, also eines rein elektrisch betriebenen Autos aus türkischer Produktion. Das kündigte Industrieminister Mustafa Varank am Wochenende an.

„Wir hoffen, im Dezember das erste heimisch produzierte Modell zeigen zu können, das auch fahren kann“, erklärte Varank und sprach von einer „wichtigen Errungenschaft“. Die Türkei werde das einzige Land in der Region sein, das ein solches Fahrzeug bauen könne, glaubt Varank.

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Inmitten einer wirtschaftlichen Flaute will die Türkei damit eine Pionierrolle bei der Entwicklung moderner Fortbewegungsmittel einnehmen. Was bisher nur führende Automobilhersteller sowie Tesla und Google richtig hinbekommen haben, soll bald auch am Bosporus Wirklichkeit werden. Ein Investment mit vielen Hürden – und enormem Potenzial.

Über das Wochenende wurden erstmals Details zu dem Projekt bekannt. So soll es drei verschiedene Modelle geben, die auf fünf unterschiedlichen Plattformen aufbauen: Sedan (Limousine), Hatchback (Kombilimousine), Station Wagon (Kombi), Sports (Roadster) und Crossover (SUV). Die Massenproduktion soll nach Angaben des Ministeriums Ende 2022 beginnen.

Fünf türkische Unternehmen sind maßgeblich mit der Entwicklung des Fahrzeugs betraut: Anadolu Grubu (Hersteller von Automobilien in Lizenz ausländischer Marken), BMC (Lastkraftwagen- und Rüstungsproduktion), Kiraca Holding (unter anderem Automobil-Zulieferung), Turkcell (Telekommunikation) und Zorlu (drittgrößte Industrie- und Finanzholding des Landes).

Die beiden größten Konglomerate des Landes – Koc und Sabanci – sind allem Anschein nach nicht direkt mit der Entwicklung des Prototyps betraut. Insgesamt sollen die Firmen rund drei Milliarden US-Dollar in die Entwicklung investieren.

Varank sagte, die Umsetzung des Fahrplans für das türkische Auto habe sich verzögert, und er betonte: „Wir wollen den Prozess beschleunigen. Unser Präsident ist auch sehr gespannt auf die Durchführung dieses Herstellungsprozesses. Er ist nicht glücklich über die Ausweitung des Prozesses.“

Eine „Revolution“ für die Türkei

Varank betonte die Bedeutung dieses Projekts – und lobte Präsident Recep Tayyip Erdogan dafür, es angestoßen zu haben. „Es ist eine Revolution in Bezug auf unsere industriellen Bemühungen.“

Der Staat unterstütze den Herstellungsprozess, doch die Impulse sollten aus der Wirtschaft kommen, betonte Varank. „Die Automobilindustrie verändert sich. Es geht mehr um Software als um den Umgang mit Menschen“, zitiert die Zeitung „Hürriyet“ den Minister. „Unsere Initiative steht in engem Zusammenhang mit unseren Bemühungen, einen technologisch konzentrierten Branchenumzug einzuleiten.“

Die Entwicklung reiht sich ein in eine Initiative der türkischen Regierung, die heimische Industrie aufzupeppen. Damit soll die türkische Wirtschaft weniger abhängig von teuren Importen werden. Bislang muss die Türkei mehr einführen, als sie ins Ausland verkaufen kann. Dieses Handelsdefizit ist einer der Gründe für die Anfälligkeit der türkischen Wirtschaft und die schwache Landeswährung.

Industrieminister Varank teilte mit, dass er am 18. September in der türkischen Hauptstadt eine neue Industrie- und Technologiestrategie ankündigen will, die den Fahrplan für die industrielle Entwicklung der Türkei bis 2023, dem 100. Jahr der türkischen Republik, festlegen wird. Ob dann auch türkische Elektroautos auf den Straßen des Landes unterwegs sein werden, dürfte als Gradmesser gelten, ob die Türkei ihre ambitionierten Ziele auch verwirklichen kann.