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Tönnies darf Verwaltungsmitarbeiter wieder ins Werk lassen

Die ersten Mitarbeiter dürfen das Stammwerk in Rheda-Wiedenbrück wieder betreten. Während Landwirte klagen, beraten die Behörden über die nächsten Schritte.

Wegen des Corona-Ausbruchs war der Schlachtbetrieb am 17. Juni eingestellt worden. Foto: dpa
Wegen des Corona-Ausbruchs war der Schlachtbetrieb am 17. Juni eingestellt worden. Foto: dpa

Drei Wochen nach der Corona-bedingten Schließung dürfen die ersten Mitarbeiter das Stammwerk des Fleischkonzerns Tönnies wieder betreten. Der Bürgermeister der Stadt Rheda-Wiedenbrück, Theo Mettenborg (CDU), hat eine entsprechende Ausnahmeregelung ermöglicht, wie die Stadt am Mittwochabend mitteilte.

„Mit Blick auf das relativ geringe Infektionsrisiko wird die Wiederaufnahme der Betriebsverwaltung nicht unverhältnismäßig hinausgezögert“, erklärte die Stadtverwaltung. Durch geeignete Maßnahmen sei sicherzustellen, dass eine räumliche Trennung zu anderen Arbeitsbereichen jederzeit eingehalten werden könne.

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Die betroffenen Mitarbeiter seien namentlich bekannt, die Einhaltung der Vorgaben werde durch die Ordnungsbehörde kontrolliert. Auch die Kita auf dem Werksgelände werde am Donnerstag „zum Wohle der Familie“ wieder öffnen.

Tönnies teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass anfangs nur ein kleinerer Teil der Verwaltungsmitarbeiter wieder an den Arbeitsplatz in das Werk zurückkehren wird. „Viele unserer Mitarbeiter sind noch in Quarantäne“, sagte ein Unternehmenssprecher. Außerdem arbeiteten viele Mitarbeiter im Verwaltungsbereich im Homeoffice.

„Es wird dann von Tag zu Tag mehr“, sagte der Sprecher unter Verweis darauf, dass voraussichtlich zunehmend Mitarbeiter aus der Quarantäne entlassen werden. Die Geschäftsführung von Tönnies habe in sogenannter Arbeitsquarantäne weiter die Verwaltung betreten dürfen. In der Konzernverwaltung seien etwa 400 Mitarbeiter tätig.

Wegen des Corona-Ausbruchs war der Schlachtbetrieb von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück am 17. Juni eingestellt worden. Danach wurden weitere Bereiche heruntergefahren. Der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer (CDU), hatte die Werksschließung verfügt. Sie gilt noch bis zum 17. Juli, doch weitere Ausnahmen sind möglich. Adenauer hatte sich zuletzt skeptisch gezeigt, ob der Termin zu halten sei und gesagt, dass Tönnies „noch viele Hausaufgaben“ zu erledigen habe.

Nach Prüfung des Hygienekonzepts von Tönnies wollen die Behörden am Donnerstag erneut über die Wiederaufnahme des Betriebs beraten. Die Stadt Rheda-Wiedenbrück teilte mit, dass neben der Verwaltung auch Bereiche wie Logistik und Technik voraussichtlich eher wieder den Betrieb aufnehmen können.

Im Stall wird es eng

Für andere Teilbereiche würden hingegen Umbaumaßnahmen notwendig. Dabei geht es vor allem um die Lüftung, die der Hygiene-Experte Martin Exner von der Universität Bonn als Risikofaktor ausgemacht hatte.

Derweil drängen Landwirte auf eine baldige Rückkehr zur Normalität. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) kritisierte Landrat Adenauer am Mittwoch für den andauernde Stillstand in dem Werk. „Es wird Zeit, dass der Schlachtbetrieb in Rheda bei Einhaltung des Mitarbeiterschutzes endlich wieder in Gang kommt“, heißt es in einer Mitteilung. Die Erzeuger müssten das entstandene Vakuum seit nunmehr drei Wochen auffangen.

Mit jedem Tag werde der Druck größer, die Preise für Schlachtschweine befänden sich inzwischen im freien Fall. „19 Cent je Kilogramm Schlachtgewicht rutschte die Notierung seit vergangener Woche ab“, heißt es vom ISN.

Adenauer vermittle den „Eindruck, das Unternehmen am langen Arm zappeln lassen zu wollen und dass es noch dauern wird, bis der Betrieb wieder aufgenommen werden kann“, wird ISN-Geschäftsführer Torsten Staack zitiert. Er müsse nun Wege aufzeigen, wie und vor allem wann die aktuelle Problemlage zu lösen ist. Nun sei Augenmaß gefragt, bei dem alle Seiten mit den Risiken leben können.