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Wie die türkische Krankenhauskette Acıbadem mit Showrooms in Deutschland um Patienten buhlt

Gokhan Inler, Spieler der türkischen Mannschaft Besiktas, beim Gesundheitstest in einem Krankenhaus der Acibadem-Kette in 2016.
Gokhan Inler, Spieler der türkischen Mannschaft Besiktas, beim Gesundheitstest in einem Krankenhaus der Acibadem-Kette in 2016.

Die Acıbadem Healthcare Group ist mit 17.000 Mitarbeitern, 21 Krankenhäusern und 16 medizinischen Zentren die zweitgrößte Gesundheitskette der Welt. In der Türkei ist das Unternehmen unter anderem für sein modernes Interieur, das eher an ein Hotel statt Krankenhaus erinnert, und seine Schnelligkeit, beispielsweise bei MRT-Terminen, bekannt. Auch bei Prominenten ist die Krankenhaus-Kette beliebt, unter anderem lassen sich dort die Mannschaften der türkischen Super League durch checken.

In diesen Komfort sollen nun auch vermehrt Patienten aus Deutschland kommen. In Berlin und Düsseldorf hat die türkische Kette dafür zwei sogenannte "Vertretungsbüros" eröffnet. Business Insider hat sich einen in Berlin einmal angesehen. Direkt an der gutbesuchten Friedrichstraße in Mitte finden Besucher Bilder der Krankenhäusern vor, eine elegante Atmosphäre lässt an ein Immobilienbüro denken. Vor Ort ist meistens der Deutschlandchef persönlich.

Die Gruppe kümmert sich vom Flug bis zum Shuttle um alles

Mit diesen Dependancen will die Kette vor allem um Patienten aus Deutschland werben. Potentielle Kunden können mit ihrer Diagnose in den Büros Angebote erhalten über Behandlungsmethoden in den türkischen Krankenhäusern von Acıbadem. Auf der deutschen Internetseite der Acıbadem Healthcare Group werden nach eigenen Angaben „umfassende Dienste“ für internationale Patienten und Besucher angeboten. „Unsere Mitarbeiter bieten Dienstleistungen wie Konsultationen, Diagnosedienste, Rechnungsstellung und Versicherung, Reise- und Unterkunftsvermittlung sowie Dolmetscherdienste an.“

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Die Gruppe organisiert den kompletten Aufenthalt, von der Reise bis zum Shuttle vom Flughafen ins Krankenhaus. Die Kette wirbt mit einem "Acıbadem International Patient Services Center", als „One-Stop” -Dienstleistungszentrum.

Der Geschäftsführer der Acıbadem International Healthcare GmbH, Prof. Dr. Nadir Sener, erzählt in einem Interview mit der türkischen Tageszeitung Hürriyet, welche Ziele sie in Deutschland anstreben. Sener will die „weltweit bekannte“ und „qualitativ hochwertigen“ Gesundheitsdienstleistungen dem deutschen Volk anbieten.

„Wir glauben, dass diese neue Verbindungsbüros in Deutschland an dieser Stelle ein wichtiger Bezugspunkt für diejenigen sein wird, die Behandlungsleistungen im Ausland benötigen,“ so der Geschäftsführer.

Ob es bald Krankenhäuser in Deutschland geben wird, ist ungewiss

Wie Sener der Hürriyet mitteilte, arbeite man an einer „schnellen und qualitativ hochwertigen Service in Deutschland zu mobilisieren.“ Man nehme die Blutergebnisse der Patienten, die mit gesundheitlichen Problemen in die Verbindungsbüros gehen, und übertrage sie in die Fachabteilungen in Europa und der Türkei.

Ob man auch in Deutschland ein Krankenhaus eröffnen und Patienten direkt hier untersuchen werden, ist bislang noch nicht bekannt.