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Sudan und Israel verkünden historische Einigung unter US-Vermittlung

Nach den Emiraten und Bahrain hat der Sudan eine Normalisierung der Israel-Beziehungen verkündet. Deutschland begrüßt die Entwicklung, der Iran nicht.

Kurz vor der US-Wahl hat US-Präsident Donald Trump einen großen außenpolitischen Erfolg erzielen können. Nach den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Bahrain beschloss nun auch der Sudan unter US-Vermittlung eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel, wie die USA, Israel und der Sudan am Freitag verkündeten. Israel und der Sudan hätten vereinbart, „Frieden zu schließen“, sagte Trump im Weißen Haus in Washington vor Journalisten.

In einer „historischen Einigung“ hätten sich die drei Staaten darauf verständigt, Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu beginnen, hieß es. Zudem seien sie entschlossen zusammenzuarbeiten, um Frieden in der Region voranzutreiben. Dies werde die „regionale Sicherheit verbessern und neue Chancen für die Menschen des Sudan, Israels, des Nahen Osten und Afrikas eröffnen“.

Der Sudan hatte bislang offiziell – wie viele arabische Länder – keine diplomatischen Beziehungen mit Israel. Das Land mit seinen rund 42 Millionen Einwohnern war unter dem autokratischen Präsident Omar al-Baschir lange Jahre isoliert und stand unter anderem auf der berüchtigten US-Liste staatlicher Unterstützer von Terroristen. Dies war ein Grund für die tiefe Wirtschaftskrise, in der der Staat im Nordosten Afrikas steckt und die zu Massenprotesten und den Putsch gegen Al-Baschir im vergangenen Jahr führte.

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Seit dem Putsch bemüht sich die Übergangsregierung um bessere Beziehungen mit der internationalen Gemeinschaft – vor allem den USA. Der Einigung zwischen dem Sudan und Israel war eine Ankündigung des Weißen Hauses vorausgegangen, Trump habe den Kongress über seine Absicht informiert, den Sudan von der US-Terrorliste zu streichen. Im Gegenzug hatte sich der Sudan bereiterklärt, US-amerikanische Terror-Opfer und deren Angehöriger zu entschädigen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einer neuen Ära des Friedens. In Kürze würden sich Delegationen beider Länder treffen, um über Zusammenarbeit in vielen Bereichen zu sprechen, darunter Landwirtschaft und Handel. Allerdings verurteilte die Palästinenserführung die Ankündigung Sudans und Israels scharf.

Auswärtiges Amt begrüßt Normalisierung, der Iran verurteilt sie

Das Auswärtige Amt hat die Ankündigung Israels und des Sudans begrüßt, ihre Beziehungen zu normalisieren. Dies sei „ein weiterer wichtiger Schritt zu mehr Stabilität und zu einem friedlicheren Verhältnis zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn“, teilte ein Sprecher am Samstag mit. „Die USA haben bei der Vermittlung dieser Übereinkommen eine entscheidende Rolle gespielt, wofür ihnen Dank und Anerkennung gebührt“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Der Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte: „Die Normalisierungsabkommen der letzten Wochen haben ein einzigartiges Momentum geschaffen, das jetzt weiter genutzt werden sollte, um nachhaltigen Frieden im Nahen Osten zu erreichen – auch und gerade mit Blick auf eine Lösung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern.“

Der Iran hat die von den USA vermittelte diplomatische Annäherung hingegen als Schwindel und erkauft verurteilt. Der Sudan zahle Lösegeld dafür, dass die Regierung in Washington das Land von ihrer Terror-Liste streiche, erklärte das Außenministerium in Teheran am Samstag. „Offensichtlich ist die Liste so unecht wie der Kampf der USA gegen den Terrorismus.“