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Studie: Im zweiten Corona-Jahr wieder mehr Streiks in Deutschland

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland wieder mehr Streiks gegeben. An den Arbeitskämpfen beteiligten sich laut einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung 917 000 Menschen, die zusammen 590 000 Arbeitstage ausfallen ließen, um ihre tariflichen Ziele zu erreichen. Im ersten Corona-Jahr 2020 war die Zahl auf lediglich 276 000 Beteiligte abgesackt, die zusammen für 342 000 Tage die Arbeit niederlegten. Im zweiten Pandemiejahr habe sich das Arbeitskampfgeschehen nun wieder normalisiert, schreiben die Studienautoren zur Veröffentlichung am Donnerstag.

In der Masse drehten sich die Konflikte um Haus-, Firmen und Unternehmenstarifverträge. Darin spiegelt sich nach Ansicht der Autoren die Zersplitterung des Tarifsystems wider. Nach wie vor versuchten sich viele Unternehmen den übergreifenden Flächentarifverträgen zu entziehen oder lehnten es grundlegend ab, überhaupt Tarifverträge zu verhandeln. Dafür sei der Versandhändler Amazon <US0231351067> das bekannteste Beispiel, der seit zehn Jahren Tarifverhandlungen mit Verdi ablehne.

Im internationalen Vergleich sind die deutschen Arbeitnehmer weiterhin vergleichsweise friedfertig, so die Studie. Mit 18 Streiktagen auf 1000 Beschäftigte befand man sich im Jahr 2020 auf einem Niveau mit Großbritannien und Polen. Deutlich häufiger wurde demnach in Belgien (97 Tage) und Frankreich (93 Tage) gestreikt. Am seltensten streikten Beschäftigte in der Schweiz und in Österreich.