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Studie: Gute Chancen für grünen Wasserstoff

Weil Windkraft immer günstiger wird, könnte auch nachhaltig produzierter Wasserstoff den Durchbruch deutlich schneller schaffen als bislang gedacht.

Laut Analyse von Morgan Stanley hat der Kraftstoff durchaus Potenzial, auch preislich zur Alternative zur werden. Foto: dpa
Laut Analyse von Morgan Stanley hat der Kraftstoff durchaus Potenzial, auch preislich zur Alternative zur werden. Foto: dpa

Schon 2023 könnte grüner Wasserstoff aus Ökostrom laut einer Analyse der US-Bank Morgan Stanley genauso günstig sein wie die bislang billigere Alternative aus fossilem Erdgas. Grund dafür sind die immer noch rasant sinkenden Kosten für erneuerbaren Strom aus Wind- und Solaranlagen. In einer Untersuchung kommen die Analysten zu dem Ergebnis, dass vor allem das intelligente Zusammenspiel zwischen Windparks und Elektrolyseanlagen dem viel diskutierten „Green Hydrogen“ früher zur Wirtschaftlichkeit verhelfen könnte als bisher angenommen.

Die sogenannte Power-to-X-Technologie (PtX) gilt als wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Energiewende. Mithilfe des strombasierten Elektrolyseverfahrens wird Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten. Der Wasserstoff kann dann entweder umgewandelt, direkt eingesetzt oder auch gespeichert werden.

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Er lässt sich aber auch wieder in Strom umwandeln oder zu Gas und synthetischem Kraftstoff (E-Fuels) weiterverarbeiten. Wird für die Elektrolyse Ökostrom verwendet, ist auch das Endprodukt entsprechend grün. Noch arbeiten PtX-Projekte allerdings ausschließlich im kleinen Maßstab, meist in Pilotversuchen und alles andere als rentabel.

Grüner Wasserstoff ist schlicht noch zu teuer. Experten rechnen jedoch damit, dass die Erzeugung der grünen Alternative deutlich günstiger wird, wenn erste Projekte jetzt den Schritt in die industrielle Massenfertigung gehen.

Genau das könnte sich laut den Experten von Morgan Stanley aber nun schon in knapp zwei Jahren ändern. Als Beispiel führen die Analysten Windparks in Texas und anderen Staaten im mittleren Westen der USA an. Schon heute koste die Produktion von Windenergie an Land dort nur noch 20 Dollar pro Megawattstunde (MWh).

Politische Unterstützung nötig

Diese sogenannte Levelized Cost of Energy, zu Deutsch Stromgestehungskosten, könnten bis 2023 an besonders günstigen Standorten sogar auf fünf Dollar pro MWh sinken. Damit wäre grüner Wasserstoff aus Windstrom, zu Wasserstoff aus Erdgas konkurrenzfähig, heißt es in dem Schreiben von Morgan Stanley.

Aber die Analysten weisen auch darauf hin, dass die erwartete Preissenkung nur in Kombination mit fallenden Kosten für die Elektrolyse-Technologie und politischer Unterstützung für den Hochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft und der Windkraft zustande kommen könnte. Beides sehen die Experten jedoch als „sehr wahrscheinlich“ an.

„Wir glauben, dass es jetzt viel Potenzial für Windkonzerne und Unternehmen gibt, die grünen Wasserstoff erzeugen und nutzen möchten, um strategische Allianzen zu bilden und grünen Wasserstoff weitaus schneller als erwartet wettbewerbsfähig zu machen“, schreibt das Morgan-Stanley-Team.

Erst in der vergangenen Woche hatte die US-Regierung beschlossen, allein noch in diesem Jahr 64 Millionen Dollar in den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft zu investieren. Und auch im Green Deal der Europäischen Union spielt der Einsatz von PtX-Technologien eine wichtige Rolle. Bis 2030 will Brüssel deswegen 145 Milliarden Euro in die Entwicklung der Zukunftstechnologie stecken.