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Studenten-Team aus München gewinnt Bohr-Wettbewerb von Elon Musk — doch die Boring Company des Tesla-Chefs kämpft mit Problemen

Das Team der TU München nach dem Gewinn des Wettbewerbs.
Das Team der TU München nach dem Gewinn des Wettbewerbs.

In Las Vegas fand an diesem Sonntag die "Not-a-Boring-Competition" von Elon Musks Tunnelbaufirma The Boring Company statt. Doch der Wettbewerb stand unter keinem guten Stern. Stromausfälle, langsames Internet sowie nicht genügend Wasser und Schläuche zum Bohren erschwerten die Bedingungen. Zwölf Teams sollten ursprünglich antreten. Doch nur zwei von ihnen standen am Ende im Finale. Gewonnen hat eine deutsche Delegation aus München.

Von den zwölf ursprünglichen Teams sind nur acht in die USA eingereist. Sechs Teams wurden dann jedoch nicht für die Bohrung zugelassen. Aufseiten der Boring Company heißt es, dass Sicherheitsgründe hierfür verantwortlich sind. Unter ihnen war auch das Team der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Die Studenten zeigten sich frustriert. "Seit Montag warten wir auf den Kompressor, immer wieder wurden wir von der Boring Company hingehalten", ärgerte sich DHBW-Teammitglied Daniel Klassen im "Handelsblatt". Auch Tesla-Chef Elon Musk ließ sich bei dem Wettbewerb in Las Vegas nicht blicken.

Im Finale standen sich dann die Mannschaft der TU München und das Team "Swissloop Tunneling" der ETH Zürich gegenüber. Ziel war es, einen 30 Meter langen Tunnel mit einem halben Meter Durchmesser möglichst gerade und schnell zu bohren. Am Ende siegte das Team aus München. Insgesamt bohrte das Team der TUM 22 Meter und lag damit vor den Schweizern. Wie schnell die Studenten genau gebohrt haben, kann erst nach Auswertung der Daten gesagt werden.

Die Bohrmaschine der TU München.
Die Bohrmaschine der TU München.

Die TUM wurde auch für das beste Navigationssystem ausgezeichnet. "Wir waren sehr gut vorbereitet", erklärt der TUM-Boring-Projektleiter Max Herbst. "Ein großer Vorteil für uns war, dass wir unsere Maschine bereits zwei Wochen vor dem Wettbewerb in Houston testen konnten." Das größte Problem stellte für die Studenten die Hitze dar. Nicht nur sie, sondern auch ihre Computer schmolzen in der prallen Mittagssonne dahin. Doch die harte Arbeit hat sich nun ausgezahlt. Insgesamt wiegt die entwickelte Bohrmaschine der Münchener 22 Tonnen. Die Einzelteile wurden in einem zwölf Meter langen Container installiert. Seit einem Jahr haben sich die Studenten auf den Wettbewerb vorbereitet.

"Was Musk mit Boring vorhat, ist schon alles in Deutschland vorhanden"

Neben den glücklichen Gesichtern der TU München zeigen sich die anderen extra angereisten und am Ende disqualifizierten Teams frustriert. Und auch externe Fachleute kritisieren den Sinn des Wettbewerbs. Zwar werden junge Menschen dadurch für die Thematik begeistert, doch "Musk tut so, als ob die Technik nicht schon da wäre. Was er mit Boring vorhat, ist schon alles in Deutschland vorhanden", so Roland Leucker, Geschäftsführer der Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen (Stuva), im "Handelsblatt".

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Das größte Problem beim Tunnelbau stellt nämlich nicht die Bohrgeschwindigkeit der Maschinen dar. Planung, Genehmigungen, Einwände von Umweltorganisationen und Anwohnern — all dies verschlinge mit Abstand die meiste Zeit beim Tunnelbau. Diese Prozesse müssten beschleunigt werden, so Leucker.

So wird die Liste der Probleme bei der 2018 gegründeten Boring Company immer länger. Die Vision des Unternehmens ist es, den Verkehr durch ein unterirdisches Straßensystem zu entlasten. Doch die Tunnelprojekte laufen nur langsam an. Von den einstigen Bauvorhaben in Los Angeles, Chicago und Baltimore bleibt nur noch ein Projekt in Florida übrig. Hier soll ein Tunnel von Fort Lauderdale zum Strand führen. Das Unternehmen konnte zudem bisher nur einen Tunnel fertigstellen. Der Las Vegas Convention Center Loop verbindet das Messegelände und kostete 55 Millionen US-Dollar. Auf der 2,7 Kilometer langen Strecke fahren jedoch bisher nicht wie geplant autonome Fahrzeuge, sondern Chauffeure die Teslas. In den engen Tunnel sind außerdem nur Höchstgeschwindigkeiten von 56 Kilometern die Stunde erlaubt — weit von den geplanten 200 km/h entfernt.

kh