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Ströer-Chef: Keine Kundendaten von der Telekom bei T-Online-Kauf

Der Werbevermarkter Ströer will als neuer Besitzer des meistgenutzten deutschen Webportals T-Online daraus keine digitale Litfaßsäule machen. Es gehe vielmehr darum, Internet-Nutzer über alle Kanäle hinweg zu erreichen, sagte Ströer-Chef Udo Müller in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Kundendaten bekomme der Werbevermarkter von der Telekom nicht.

Frage: Die große Zeit der Portale, als sie für viele eine Art Brücke ins Internet waren, scheint vorbei. Warum ist ihnen T-Online dann mehrere hundert Millionen Euro wert?

Antwort: Man muss da differenzieren: Das Webportal-Geschäft hat schon länger keine Relevanz als Zugang zum Internet. Das ist heute ein reines Medienangebot, bei dem der E-Mail-Bestand ein nachhaltiger Traffic-Garant ist. Das war für uns auch wichtig. Wir suchen als Familienunternehmen Geschäftsfelder, von denen wir glauben, dass sie nachhaltig und langfristig gute Ergebnisse produzieren können. Und da ist nationaler Content für uns ein zentrales Thema. Wir haben bereits spezialisierte Portale wie Kino.de und Giga.de sowie aus dem Frauen- und Lifestyle-Bereich erworben.

Frage: Wechseln bei dem Deal auch Kundendaten den Besitzer?

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Antwort: Wir kriegen keine Daten von der Telekom, sie waren da sehr strikt. Aber jede Seite, die wir vermarkten, liefert natürlich Daten. Das ist auch extrem wichtig für uns, denn wir haben da einen Riesen-Nachteil gegenüber Facebook und Google. Die haben Daten in einem Ausmaß wie niemand sonst. Es gibt zwar Initiativen von deutschen Vermarktern, sich zusammenzuschließen, aber wir kriegen natürlich im Gegensatz zu Facebook und Google keine personenbezogenen Daten.

Frage: Da Ströer ein Werbevermarkter ist - bekommen die Nutzer jetzt mehr Anzeigen zu sehen?

Antwort: T-Online ist bereits maximal mit Werbung befüllt. Wenn wir etwas verändern, würden wir eher Werbung reduzieren. Wir versuchen generell immer, hochpreisige Strategien mit weniger Werbung umzusetzen. Wir haben aber zum Beispiel viele Ideen, wie wir unser Web-TV-Geschäft mit T-Online vernetzen können - da hätten wir die größte Reichweite.

Frage: Was ist dann der Plan hinter dem Zukauf?

Antwort: Die Digitalisierung löst die alten Grenzen zwischen den traditionellen Mediengattungen auf. Früher hatte man Außenwerbung, Print, Fernsehen, Radio. In Zukunft hat man zum einen die sogenannten «Private Screens» - da gibt es eine Eins-zu-Eins-Beziehung zum Nutzer über Telefon, Tablet oder PC. Über einen Heimbildschirm wie den Fernseher erreicht man mehrere Menschen in einem Haushalt. Dann gibt es die öffentlichen Screens, die von vielen gleichzeitig gesehen werden. Und das wird alles auf einer digitalen Plattform passieren.

Frage: Und wie bringt Sie da T-Online voran?

Antwort: Jetzt bekommen wir die Möglichkeit, beispielsweise Inhalte von T-Online auf unseren öffentlichen Screens zu zeigen. Also von Zuhause über die Verkehrswege bis überall auf mobilen Endgeräten die gleichen Nachrichten einspielen, aber auch den gleichen Vermarktungsansatz durchziehen. Der Deal ermöglicht uns einen weiteren Schritt, um verschiedene Kanäle miteinander zu vernetzen. Wir werden zum Jahresende unsere öffentlichen Screens über die gleichen Server bespielen wie die Portale.

Frage: Böse Zungen sagen ja manchmal, auf T-Online landen vor allem die Telekom-Kunden, die die Startseite in ihrem Web-Browser nicht geändert haben. Was wissen Sie über den Nutzer-Kreis?

Antwort: Nur drei Prozent kommen zu T-Online über die voreingestellt Startseite. Das ist anders als früher. Dass viele Menschen über das Portal auf ihre E-Mails zugreifen, ist für uns eine wichtige Zukunftsabsicherung. Trotz des Zugangs auf Mobilgeräten steigt diese Nutzung sogar.