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Stromproduzent Uniper verdoppelt sein Ergebnis

Der Energiekonzern kommt auch im dritten Quartal robust durch die Coronakrise. Die Aktie leidet derweil unter den Unsicherheiten über Nord Stream 2.

Stromproduzent Uniper zeigt sich weiter unbeeindruckt von der Corona-Pandemie. Zwar fiel das dritte Quartal saisonbedingt schwächer aus, dank eines starken ersten Halbjahres liegen die Ergebnisse nach neun Monaten aber deutlich höher als vor einem Jahr. Das um Sondereffekte bereinigte Ebit war mit 405 Millionen Euro fast doppelt so hoch wie in der Vorjahresperiode. Der bereinigte Überschuss stieg von 82 Millionen auf 308 Millionen Euro.

„Die Covid-19-Pandemie fordert sowohl Gesellschaft als auch Politik und Wirtschaft“, sagte Vorstandschef Andreas Schierenbeck: „Dank seriöser Planung und dem großen Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir trotz des herausfordernden Umfelds unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2020 bestätigen.“ Das gilt sowohl für Jahresergebnis als auch Dividende.

Das Unternehmen, das seit Anfang des Jahres vom finnischen Energiekonzern Fortum kontrolliert wird, hatte im ersten Halbjahr vor allem das Ergebnis im globalen Handelsgeschäft verbessert. Nach neun Monaten stand hier ein Ebit von 288 Millionen Euro, ein Jahr zuvor war es nur eine Million gewesen. Uniper profitierte hier nach eigenen Angaben vor allem von „ungewöhnlichen Preiskonstellationen“ im Gasgeschäft.

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Auch die Kraftwerke in Europa verbesserten ihr Ergebnis um 54 Prozent auf 211 Millionen Euro. Zwar sanken die abgesetzten Strommengen wegen der Corona-Pandemie etwas, da Großkunden aus der Industrie die Produktion drosseln mussten. Der Effekt blieb aber begrenzt. Zudem profitierte Uniper von höheren Strompreisen, die sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren am Terminmarkt gesichert hatte. Ähnlich robust zeigen sich auch andere Stromproduzenten. RWE etwa dürfte am kommenden Donnerstag einen soliden Zwischenbericht vorlegen.

Im dritten Quartal fielen vor allem die Ergebnisse im Gasgeschäft zurück. Das dritte Quartal, der Sommer, ist in der Energiebranche aber weniger entscheidend als die Heizperiode.

Unklarheit über Sanktionen gegen Nord Stream 2

„Uniper ist in einem von Herausforderungen geprägtem Umfeld operativ und finanziell gut unterwegs“, sagte Finanzvorstand Sascha Bibert: „Die Ergebnisse in den ersten neun Monaten liegen deutlich über denen des vergleichbaren Vorjahreszeitraums, und das schwache dritte Quartal haben wir erwartet.“

Allerdings stieg die Nettoverschuldung um 441 Millionen Euro auf knapp 3,1 Milliarden Euro. Uniper begründete den Anstieg mit „gestiegenen Pensionsrückstellungen aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus“.

Mit Spannung dürfte Uniper die US-Wahl verfolgt haben. Der Stromproduzent ist an der Finanzierung der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 beteiligt, die während der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump zum Spielball der Außenpolitik wurde und mit massiven Sanktionsdrohungen konfrontiert ist. Im Sommer hatte Uniper deshalb vor gestiegenen Risiken gewarnt.

Es wird zwar erwartet, dass der designierte neue Präsident Joe Biden den Druck hoch halten wird. Es bleibt aber abzuwarten, ob er im selben Maße Sanktionen gegen Nord Stream 2 forcieren wird.

LNG-Terminal könnte auf Wasserstoff umgerüstet werden

Ende vergangener Woche hatte Uniper noch mit einer negativen Nachricht überrascht. Der Stromproduzent teilte mit, dass die Planungen für den Bau eines Terminals zum Import von verflüssigtem Gas (LNG) in Wilhelmshaven vorerst gestoppt werden. Die Projektgesellschaft LTeW (LNG Terminalgesellschaft Wilhelmshaven), die Uniper gehört, habe bisher zu wenig Interessenbekundungen für eine Buchung von Kapazitäten erhalten.

LNG und das Terminal galten als Alternative zum Import von russischem Gas. Mit der Beteiligung an dem Projekt wollte Uniper unter anderem beweisen, dass die Abhängigkeit von Russland mit Nord Stream 2 nicht zu groß wird.

Die Terminalgesellschaft prüft den Angaben zufolge nun neue Optionen, wie der Standort Wilhelmshaven als Importhafen für umweltfreundliches Gas genutzt werden könne. Langfristig sei auch der direkte Import von Wasserstoff eine Option.

Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet Uniper unverändert ein bereinigtes Ebit zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro sowie einen bereinigten Konzernüberschuss zwischen 600 Millionen und 800 Millionen Euro. Als Dividende strebt Uniper den Angaben zufolge weiterhin eine Ausschüttung in Höhe von 500 Millionen Euro an.