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Mit einem strikten Investment-Plan will dieser Mann mit 45 in Rente – so legt er jeden Monat 2000 Euro an

David Frank spart um sich früh finanzielle Freiheit ermöglichen zu können.
David Frank spart um sich früh finanzielle Freiheit ermöglichen zu können.

Nicht einen Chef zu haben, sondern nur sein eigener Chef sein. Sich selber den Urlaub genehmigen, da niemand anderes über einen bestimmen kann. Morgens alleine zu entscheiden, ob man jetzt früh aufsteht, sich in die volle U-Bahn quetscht, oder ausschläft und den Tag so verbringt, wie es einem gerade passt.

David Frank, 35, will genau das: die maximale Freiheit und die Möglichkeit zu haben, selber entscheiden zu können, was man wo und wie macht und ob man überhaupt arbeiten muss. Und das will er nicht erst im normalen Rentenalter, sondern schon mit Mitte 40.

Während die meisten Menschen in diesem Alter erst die Hälfte ihres Arbeitslebens erreicht haben und noch rund 25 Jahre bis zur Rente ackern müssen, will Frank spätestens dann in den Ruhestand gehen. Dafür verfolgt er seit paar Jahren eine strikte Anlage-Strategie, mit der er schon mehr als 200.000 Euro angespart hat.

Frank studierte als Erster in seiner Familie

„Ich habe schon als Kind gespart“, sagt der 35-Jährige im Gespräch mit Business Insider: „Ich glaube, dass es bei mir schon von Kindesbeinen an relativ früh Klick gemacht hat.“ Geprägt habe ihn vor allem der Gang mit seinem Vater zur Sparkasse, das gemeinsame Zinsen nachtragen aufs Sparbuch. „Da hat man einfach als Kind schon gesehen: Wow, wenn ich Geld spare, dann wird aus dem Geld mehr, ohne dass ich dafür noch arbeiten muss.“

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Frank entstamme, wie er selber sagt, einer „typischen Mittelschichtsfamilie“, der „es nie an irgendwas gemangelt“ hat. Sein Vater schuftete sein Leben lang bei einem großen Automobilkonzern, hatte dort eine „ganz normale“ Ausbildung. Seine Mutter arbeitete als Arzthelferin, nach Franks Geburt war sie Hausfrau. Sie hatten ein Haus, fuhren regelmäßig in den Urlaub und hatten ein Auto. Eine deutsche Familie – wie aus dem Bilderbuch.

Als er seinen Eltern von seinem Plan erzählt hat, war die erste Reaktion, nicht ganz wie erhofft: „Bei meinen Eltern war ein wenig Furcht dabei, im Sinne: Oh mein Gott, der Junge hat so eine gute Ausbildung genossen, jetzt stellt er irgendeinen Blödsinn an, der soll jetzt bloß nicht seine Karriere wegwerfen.“

Denn Frank hatte die Chance bekommen an die Universität zu gehen – als erster in seiner Familie. Er studierte Betriebswirtschaftslehre in Köln. Nach seinem Diplom-Abschluss nahm er eine Stelle beim Beratungsunternehmen PwC an, wo er bis heute als Manager arbeitet. Er lebt mit seiner Frau, einer Ärztin, und den gemeinsamen Kindern, einem Sohn, 1, und einer Tochter, 4, in einem Einfamilienhaus in einem Vorort vor Köln.

Obwohl er einen ambitionierten Renten-Plan verfolgt, sagt er ganz klar: „Mit meinem aktuellen Job bin ich total glücklich.“ Es gehe ihm überhaupt nicht um diese konkrete Stelle, sondern um das Prinzip der Arbeit. Ihn störte es schon immer, „fremdbestimmt zu sein“. Ein Unternehmen zu gründen, stand aber nie zur Debatte. Unternehmertum sei ihm „absolut nicht in die Liege gelegt worden“, seine Eltern seien „sehr risikoscheu“ und hätten es „bestimmt am liebsten gehabt, wenn ich Beamter geworden wäre.“

Dennoch war ihm bewusst, dass er keiner klassischen Karriere nachlaufen will: „Arbeit hält einen meist davon ab, genau das zu tun, was man will und wo man es will. Das war mir schon klar, bevor ich überhaupt ins echte Arbeitsleben gestartet bin.“ Sein Ziel sei es nicht ausdrücklich, mit Mitte 40 „die Füße hochzulegen und nur noch in der Hängematte zu hängen“, sondern, dass er nur noch genau das machen kann, was er will und nicht auf eine Arbeit angewiesen zu sein.

Mit Dividenden will er in die Rente mit Mitte 40

Um genau das zu erreichen, die finanzielle Freiheit, verfolgt Frank zusammen mit seiner Frau, die sich auch von der Idee hat anstecken lassen, eine strikte Strategie:

Jeden Monat werden konsequent 2000 Euro vom Konto abgehoben und in ein Aktienpaket investiert. Die Hälfte davon kommt in ein ETF-Portfolio, die restlichen 1000 Euro werden in Einzelaktien investiert.

Ein ETF (Exchanged-Traded Funds) ist ein Aktienpaket, welches nicht von einem Manager aktiv verwaltet und zusammengestellt wird, sondern automatisch bestimmten Indizes folgt. Franks ETF-Portfolio besteht aus verschiedenen Indizes, die nach Regionen unterteilt sind. So investiert er monatlich in den STOXX Europe 600, den FTSE North America, den MSCI Emerging Markets (Entwicklungsländer) und den MSCI Pacific. Bedeutet: Mit dieser Investment-Strategie streut er sein Vermögen sehr breit und deckt damit tausende Top-Unternehmen in der ganzen Welt ab. Dadurch kann er die Gewichtung der einzelnen Regionen selbst steuern, da nur er entscheidet, wie viel er in welche Regionen investiert.

In seinem Einzelaktien-Portfolio besitzt Frank Wertpapiere von insgesamt 34 Unternehmen. Dabei legt er besonderen Wert auf das Dividendenwachstum. Als Dividende wird der Teil des Gewinns bezeichnet, den eine Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre regelmäßig ausschüttet. Frank will für dieses Jahr ein regelmäßiges monatliches Einkommen von 600 Euro allein mit Dividenden verdienen. Sein langfristiges Ziel ist ein mittlerer fünfstelliger Betrag pro Jahr. Die Unternehmen, in die er investiert, sind meist etabliert und traditionell. Dazu zählen unter anderem Allianz, Coca-Cola, BlackRock, McDonalds, Paypal und SAP.

Sein Depot für Einzelaktien hat Frank bei Online-Broker Trade Republic, sein ETF-Depot liegt beim Robo-Advisor Scalable Capital. „Zwei Depots habe ich einfach nur aus Organisationsgründen, weil das für mich so übersichtlicher ist“, sagt er. Über seine Strategie und seine Depot-Entwicklung berichtet David Frank auch auf seinem Blog „Jung in Rente“, der Leser auf seine Reise in den Ruhestand mitnehmen soll.

2500 Euro pro Monat braucht Frank als Frührentner

Der Rest der zwei Gehälter deckt - abzüglich der 2000 Euro monatlich für Investments - die Kosten des täglichen Lebens. Diese Ausgaben belaufen sich auf rund 2500 Euro im Monat. In dieser Summe ist alles eingerechnet: Kredit fürs Haus, Leasingkosten fürs Auto (Passat Kombi), Essen, Kleidung und vieles mehr. Franks Ziel: Genau diese 2500 Euro monatlich mit seinem Finanz-Plan zu verdienen. „Wenn wir da in die Nähe kommen, ist ja schon eine große Unabhängigkeit gegeben. Das ist durchaus realistisch mit 40 oder 45 zu erreichen.“ Ihm sei klar, dass er mit seiner Frau kein durchschnittliches Einkommen hat: „Wir sind beide Akademiker, mit guten Jobs, das darf man natürlich nicht verleugnen.“

Sobald er sein Ziel erreicht, weiß Frank schon jetzt, was er mit der neu hinzugewonnenen Freiheit erstmal machen würde: „Länger durchs Ausland reisen, um gemeinsam mit der Familie noch mehr von der Welt zu sehen und noch tiefer in eine fremde Kultur eintauchen zu können, als es während eines normalen Urlaubs möglich wäre.“ Denn wenn man nicht mehr arbeiten muss, ist das ganze Leben: Urlaub.