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Streit um Sprache in Nordirland: Londoner Gesetz soll Gälisch stärken

Streit um Sprache in Nordirland: Londoner Gesetz soll Gälisch stärken

101 Jahre nach der Teilung der irischen Insel durch die Briten haben erstmals irische Nationalist:innen im Parlament in Nordirland die Mehrheit und jetzt könnte auch die irische Sprache in Nordirland an Bedeutung gewinnen. Die Regierung in London hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, das den Schutz des Gälischen garantieren soll.

Nordirische Nationalisten haben darauf lange gewartet: "Wir sind nicht länger Bürger zweiter Klasse in unserem eigenen Land", freut sich Caoimhín O’ Seanáin, Tourismus-Mitarbeiter beim irischen Kulturprojekt "Cultúrlann" in Belfast. "Die irische Sprache wird sehr viel sichtbarer werden, sie kann vor Gericht benutzt werden. Gesetze, die Jahrhunderte zurückreichen, werden ungültig."

Auch Ulster-Schottisch wird berücksichtigt

Die Achtung der sprachlichen Vielfalt in Nordirland wurde im Karfreitagsabkommens festgelegt, das den nordirischen Bürgerkrieg 1998 befriedete. Mit dem Gesetz könnte das Gälische nun auch offizielle Sprache werden. Zudem soll das Ulster-Schottische, basierend auf der Sprache schottischer Siedler:innen in Nordirland, geschützt werden.

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"Das ist ein wirklich wichtiger Schritt", findet Aodán Mac Seafraidh vom Projekt "Turas", das Protestant:innen in Belfast die irische Spracher näherbringen will. "Die Sprache wird erstmals seit der Gründung in Nordirland offiziell anerkannt."

"Skandalöse Geldverschwendung"

Aber es gibt auch diejenigen, die finden, die vier Millionen Pfund (umgerechnet 4,7 Millionen Euro), die zur Förderung der Sprache vorgesehen sind, wären anderswo besser investiert.

"Ich finde das nicht gut. Ich wurde britische erzogen, ich finde britisch sein gut", so eine Frau in Belfast.

"Das ist eine skandalöse Geldverschwendung, denn Irisch wird nur wenig gesprochen, wozu das also", so ein älterer Mann in Belfast.

"Sie sollten das Geld lieber ins Gesundheitssystem stecken, wo es wirklich gebraucht wird", so eine weitere Belfasterin.

Sollte das Gesetz im Parlament in London bestätigt werden, würde eine Sprache offiziell anerkannt, die die Briten vor 300 Jahren versuchten zu unterdrücken, so unser Nordirland-Korrespondent Ken Murray. Britische Unionisten seien gegen das Gesetz, das für sie nur ein weiteres Zugeständnis an die irischen Nationalisten sei. Doch in der Bevölkerung fänden viele, dass dadurch nur nicht ein Teil der irischen Kultur geschützt, sondern auch eine Sprache gerettet wird, die fast ausgestorben war.