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Strategen schauen trotz des anhaltenden Lockdowns positiv in die Woche

Marktexperten rechnen mit einer Erholung der Konjunktur im Frühling – und mit noch weiter anziehenden Aktienkursen. Doch kurzfristig nehme die Gefahr von Rückschlägen zu.

Die westliche Welt steckt tief in der Corona-Pandemie, die Aktienkurse stehen scheinbar unberührt davon auf oder nahe ihrer Rekordniveaus – offenbar schauen Investoren bereits weit nach vorn. Viele Strategen denken ebenso – und finden nach dem Abebben der Aufregung um die Kursausschläge bei einzelnen US-Aktien etwa des Videospielehändlers Gamestop oder der Kinokette AMC zahlreiche Argumente aus Wirtschaft und Geldpolitik für weiteren Optimismus.

„Die konjunkturelle Frühlingsperspektive, entschlossene Notenbanken und Regierungen im ‚Whatever it takes‘-Modus“– für Robert Greil, Chefstratege bei der Bank Merck Finck, leuchten diese drei entscheidenden Faktoren für die Aktienmärkte grün.

Sehr optimistisch stimmt den Strategen die Gemengelage aus einer Aussicht auf ein Ende der Lockdowns sowie auf eine von „Nachholeffekten und wohl Überstimulierungseffekten geprägten frühzyklischen Erholung“. Die Liquiditätsschwemme der Notenbanken und die Aussicht auf weitere großzügige Unterstützungsprogramme der Regierungen stützen ebenso.

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Auch Luca Paolini, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Pictet, hofft auf ein Ende des Lockdowns, zumal „die Impfprogramme weltweit stetig an Fahrt aufnehmen“ und die Konjunkturaussichten sich gestützt durch zusätzliche fiskalische Anreize aufhellten. Greil von Merck Finck kann sich daher vorstellen, dass der von konjunktursensiblen Aktien geprägte Dax „noch im ersten Halbjahr 15.000 Punkte erreichen könnte“.

Auch Michael Bissinger, Analyst der DZ Bank, hält „die Bedingungen für weitere Kursanstiege für gut“. Neben der anhaltenden extremen Geldflut der Notenbanken hebt er hervor, dass es in der Nullzinswelt in klassischen Anlageklassen zu Aktien keine Alternative mit Renditeaussichten gibt.

Übertroffene Markterwartungen

Mut macht Strategen die aktuelle Firmenbilanzsaison: Die bisher vorgelegten Zahlen für 2020 konnten die Markterwartungen übertreffen, betont Bissinger. Und das könnte nach Ansicht von Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, für „frischen Rückenwind“ auch etwa für den Dax sorgen.

In den USA laufe die Bilanzsaison gut, stellt Stephan fest und sagt: „Die Gewinne lagen bisher 17 Prozent über den Erwartungen, die Umsätze drei Prozent - erstmals seit Beginn der Coronavirus-Pandemie haben die Unternehmen ihre Gewinne damit im Jahresvergleich wieder gesteigert.“

Aber auch diesseits des Atlantik hätten viele Firmen die Erwartungen übertroffen, ergänzt Commerzbank-Analyst Markus Wallner. „Offensichtlich haben in vielen Bereichen die in etlichen europäischen Ländern verhängten neuerlichen Lockdowns das Geschäft kaum beeinträchtigt.“ Für das laufenden Geschäftsjahr 2021/22 wird ebenfalls „eine starke Gewinnerholung erwartet“, schaut Bissinger von der DZ Bank nach vorn.

Auf ganz kurze Sicht ist der Analyst allerdings vorsichtig. Die erwartete Erholung der Gewinne sei zum Teil bereits in den Aktienkurse eingepreist, meint er. So betont Bissinger Risiken beim Blick auf die weitere Entwicklung der Pandemie, dem hohen Bewertungsniveau und der hohen Risikobereitschaft der Investoren aus. „Mit zunehmender Euphorie an den Märkten die Gefahr für kurzfristige Rückschläge zu“, fürchtet er.

In der vergangenen Woche gaben Spekulationen auf eine rasche Verabschiedung weiterer Corona-Staatshilfen in den USA, ein Ende der Regierungskrise in Italien und starke Firmenbilanzen den Aktienkursen Auftrieb. In den USA näherte sich der Leitindex Dow Jones seinem Ende Januar erreichten Rekordhoch zeitweise bis auf rund 20 Punkte an, schloss dann bei 13.148 Punkten.

Vom US-Arbeitsmarktbericht für Januar gingen kaum positive Impulse aus. Die 49.000 neuen Stellen im Januar enttäuschten Marktbeobachtern zufolge. Der breite S & P 500 und die technologielastigen Nasdaq-Indizes konnten dennoch wieder ihre Bestmarken übertreffen.

Der deutsche Dax stieg in der vergangenen Woche um gut vier Prozent und verbuchte seinen größten Wochengewinn seit drei Monaten. Bis auf 17 Punkte rückte er zeitweise an sein Rekordhoch aus dem Januar von 14.131 Punkten heran, schloss dann aber bei 14.056 Zählern.

Anstehender Corona-Gipfel im Blick der Investoren

In den kommenden Tagen dürfte der Corona-Gipfel der Bundes- und Länderregierungen im Mittelpunkt stehen. Am Mittwoch wollen Bund und Länder über die Pandemie-Beschränkungen beraten. Gesundheitsminister Jens Spahn drängte in einem Interview auf eine Lockerung. Bundeskanzlerin Angela Merkel mahnt dagegen zur Vorsicht.

In Deutschland legen unter anderem Deutsche Börse, der Essenslieferdienst Delivery Hero und die Commerzbank Geschäftszahlen vor. International öffnen Firmen wie der Autobauer General Motors der Kosmetik-Hersteller L'Oreal und die Brauerei Heineken ihre Bücher.

Wichtige Konjunkturdaten stehen dagegen nur wenige auf dem Terminplan. Dazu gehören Zahlen zur deutschen und europäischen Industrieproduktion am Montag und Freitag. Außerdem werden am Mittwoch Inflationsdaten aus Deutschland und den USA veröffentlicht.

Mit Agenturmaterial.

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