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Die Stimmung an den Märkten kühlt sich ab

Es ist eine stabile Korrelation, die seit Monaten hält: Wenn der Dax steigt, verkaufen Deutschlands Topmanager tendenziell Aktien der eigenen Unternehmen, bei fallenden Kursen greifen sie zu. Das deutet für Olaf Stotz, Professor an der Privat-Uni Frankfurt School, darauf hin, dass sich auch die Börsen in den nächsten Monaten seitwärts bewegen werden. Für kurzfristig orientiere Trader unter den Anlegern biete das Chancen.

Vorstände und Aufsichtsräte müssen an die Finanzaufsicht Bafin melden, wenn sie in das eigene Unternehmen investieren oder sich von Firmenanteilen trennen. Aus diesen Transaktionen errechnet Stotz gemeinsam mit den Experten von Commerzbank Wealth Management alle 14 Tage das Insiderbarometer für das Handelsblatt. Zuletzt ist es leicht auf 128 Punkte gefallen. Der Dax verlor zwar zum Wochenausklang deutlich, in den beiden Wochen davor legte er aber insgesamt über drei Prozent zu.

Entsprechend gab es zuletzt auch wieder auffällige Insider-Verkäufe. Ganz oben auf der Liste steht die Deutsche Wohnen. Firmenchef Michael Zahn trennte sich von Aktien im Wert von über 262 .000 Euro. Seit Anfang 2015 hat sich der Kurs mehr als verdoppelt, erreichte erst vor wenigen Monaten ein Allzeithoch. „Der Verkauf erinnert daran, dass sich auch in einem guten Marktumfeld für Wohnimmobilien Gewinnmitnahmen anbieten können“, meint Stotz.

Auf der anderen Seite können Käufe der Insider, die ihre Unternehmen besser kennen als jeder andere Anleger, ein Indiz für Kaufgelegenheiten sein. Hier fiel zuletzt der Start-up-Finanzierer Rocket Internet auf. Die Aktie ist seit Januar um mehr als 40 Prozent auf rund 30 Euro gestiegen, doch Mitgründer und Firmenchef Oliver Samwer ist damit nach eigenen Worten „noch nicht zufrieden“.

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Er selbst scheint an weitere Kurssteigerungen zu glauben. In den vergangenen beiden Wochen kaufte er Rocket-Aktien für 29 Millionen Euro; Ende Juni hatte er Papiere für 40,7 Millionen Euro erworben. Das ist selbst für einen Großaktionär wie Samwer eine ordentliche Summe. Rocket Internet kam im Oktober 2014 zu einem Ausgabepreis von 42,50 Euro an die Börse. Im ersten Quartal schrieb das Unternehmen erstmals einen Gewinn, das Geschäftsmodell gilt als riskant.

Günstige Euroshop-Aktie

Einen weiteren großen Kauf gab es beim Gewerbeimmobilienbetreiber Deutsche Euroshop. Aufsichtsrat Michael Otto kaufte über die Beteiligungsgesellschaft der Otto-Familie Aktien für 6,8 Millionen Euro. Seit Jahresanfang hat der größte Einzelaktionär der Deutschen Euroshop damit Aktien im Wert von über 20,3 Millionen Euro dazugekauft, zudem gab es Käufe weiterer Insider über knapp 220 000 Euro. Ausgezahlt hat sich das noch nicht.

Die Aktie hat seit Jahresanfang rund neun Prozent verloren. Im April fiel sie auf den niedrigsten Stand seit über fünf Jahren, seither hat sie sich leicht erholt. Commerzbank Wealth Management sieht keine großen Kursimpulse. Die Experten loben aber die klare Fokussierung auf Einkaufscenter, die breite Mieterstruktur mit oft langer Mietbindung, das gute Management und die solide Finanzlage. Auf lange Sicht könnte die günstig bewertete Aktie mit hoher Dividendenrendite laut Stotz damit durchaus attraktiv sein.