Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 35 Minuten
  • Nikkei 225

    38.460,08
    +907,92 (+2,42%)
     
  • Dow Jones 30

    38.503,69
    +263,71 (+0,69%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.297,46
    +63,30 (+0,10%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.414,82
    -9,28 (-0,65%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.696,64
    +245,33 (+1,59%)
     
  • S&P 500

    5.070,55
    +59,95 (+1,20%)
     

Stiftung Warentest: Was taugen Spar-Apps für Lebensmittel?

In Zeiten, in denen Lebensmittelpreise auf Rekordhöhen steigen, achtet fast jeder beim Einkaufen auf günstige Angebote. Apps wie KaufDa & Co. sollen bei der Schnäppchenjagd im Supermarkt unterstützen. Laut Stiftung Warentest helfen von 16 getesteten Preisvergleich-Apps aber nur wenige beim Sparen.

Um keine attraktiven Aktionen zu verpassen, greifen Sparfüchse auf Preis­vergleichs-Apps zurück. (Bild: Getty).
Um keine attraktiven Aktionen zu verpassen, greifen Sparfüchse auf Preis­vergleichs-Apps zurück. (Bild: Getty). (Moyo Studio via Getty Images)

Preise vergleichen und Sonderangebote checken ist bei den aktuellen Kosten für Lebensmittel für viele das Gebot der Stunde: Die Preise für Nahrung waren im Februar um 21,8 Prozent höher als im Vormonat. Um keine attraktiven Aktionen zu verpassen, greifen Sparfüchse auf Preis­vergleichs-Apps zurück.

Das Versprechen: Spar-Apps wie Markt­guru, KaufDa, Smhaggle oder KaufDa kennen die Händler-Prospekte und scannen sie auf die besten Angebote, mit denen sich beim Lebensmittel-Einkauf bares Geld sparen lässt. Bei den meisten Apps gibt man dafür seine Adresse ein, um die Supermärkte der Umgebung angezeigt zu bekommen.

Helfen die Apps wirklich beim Sparen?

Doch wieviel spart man mit den Apps überhaupt? Das untersuchte die Stiftung Warentest für ihre Mai-Ausgabe (Ausgabe 5/2023). Dafür haben die Tester acht kostenlose Preisvergleichs-Angebote unter die Lupe genommen. Neben der Ersparnis und Nutzerfreundlichkeit flossen in die Bewertung auch Faktoren wie Datenschutzkriterien und mögliche Mängel der Allgemeinen Geschäftsbedingungen mit ein.

WERBUNG

Für ihren Test simulierten die Experten je einen exemplarische Single- und Familieneinkauf mit je elf Produkten (Single) und 16 Produkten (Familie). Für den Muster-Warenkorb ermittelten dann in je fünf Geschäften in München und Dortmund sie den Preis.

Ernüchterndes Resultat

Das Ergebnis war für die Tester jedoch ernüchternd. Während einige Apps Angebote zeigten, die im Geschäft gar nicht zu finden waren, unterschlugen andere Anwendungen Angebote und kannten einige Schnäppchen nicht. Insgesamt brachte laut Warentest jede zweite App nur wenig Ersparnis beim Lebens­mittel-Einkauf. Im Schnitt fanden die Tester nur drei von vier versprochenen Angeboten vor Ort wieder.

Mit allen Apps fiel die Ersparnis demnach geringer aus als der direkte Schnäppchen-Vergleich im Laden: Mit dem guten alten Preisvergleich vor Ort ließ sich den Testern zufolge immer noch am meisten sparen.

Bild: Getty
Bild: Getty (Westend61 via Getty Images)

Keine der Apps erhielt schlussendlich ein besseres Resultat als „Befriedigend“. Immerhin sechs Apps konnten diese Wertung einheimsen und gehören demnach zu den besten Apps: Am allerbesten schnitt Kaufda ab, gefolgt von Marktguru und Youpickit. Ebenfalls im Dreier-Bereich landeten die Apps Weekli, Smhaggle und Sparpionier. Nur für ein "Ausreichend" reichte es bei Prospektangebote.de und Marktjagd.

Die Kaufda-App konnte vor allem durch gute Nutzerfreundlichkeit punkten, währen Youpickit laut den Testern vergleichsweise zuverlässige Preisangaben lieferte.

Mit Marktguru erreichten die Tester höchste Ersparnis

Die App mit dem größten Sparpotenzial war Marktguru: Sie verhalf den Testern immerhin zu 5,89 Euro Ersparnis bei einem Familieneinkauf im Wert von 55,59 Euro.

Dafür mussten sie jedoch auch vier Märkte aufsuchen. Auf Dauer werden dazu die wenigsten Käufer Zeit und Lust haben, es sei denn, sie kommen ohnehin bei den Läden vorbei. Bei der schlechtesten App (Marktjagd) lag die Ersparnis sogar bei weniger als 2 Euro.

Was die Tester besonders monierten: Für das preisbewusste Shoppen mit den Apps muss man immer eine gewissen Zeit investieren, da die Suche sich oft umständlich gestaltet. Durchschnittlich drei Märkte mussten die Tester aufsuchen, um die von den Apps genannten Schnäppchen zu ergattern.

Alle getesteten Apps tracken Daten

Außerdem sollten sich App-Nutzer darüber im Klaren sein, dass alle Apps aus dem Test mit "Tracking" arbeiten, also die Daten der Nutzerinnen und Nutzer speichern und verarbeiten. Man zahlt für die kostenlosen Apps also quasi mit seinen Daten, sie können etwa erfassen, welche Läden die Nutzenden favorisieren und welche Produkte sie suchen. Hinter den Apps stecken dabei ganz verschiedene Inhaber, von kleinen Firmen bis zu bekannten Konzernen: Die am häufigsten heruntergeladene App KaufDa gehört beispielsweise zu Axel Springer, die ebenfalls verbreitete App Marktguru zu ProSiebenSat.

Sparen beim Lebens­mittel-Einkauf. 16 Preis­vergleichs-Apps für iOS und Android traten im Test gegen­einander an (Bild: Stiftung Warentest).
Sparen beim Lebens­mittel-Einkauf. 16 Preis­vergleichs-Apps für iOS und Android traten im Test gegen­einander an (Bild: Stiftung Warentest).

Tipp: Geld zurückholen

Manche Apps zahlen übrigens regelmäßig für Einkaufsbons: Smhaggle zahlt pauschal 5 Cent je fotografiertem und hochgeladenen Bon, Marktguru für Aktionsware – zum Beispiel 1 Euro beim Kauf einer bestimmten Apfelsorte. Dazu muss man den Bon einfach mit der Handykamera fotografieren und übermitteln.

Das Gesamtfazit der Tester

Die Presivergleich-Apps lohnen sich laut Stiftung Warentest eher für Pfennigfuchser und für all jene, die wirklich jeden Cent sparen möchten. Wenn man auf die Preisreduktion eines speziellen Produkts wartet, können die Apps ebenfalls eine sinnvolle Hilfe sein. Ansonsten lohnt sich eher der direkte Vergleich im Supermarkt.

Der vollständige Test findet sich in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/preisvergleichsapps (kostenpflichtig).

Video: Sparen bei Kaufland: So können Kunden beim Einkaufen Geld verdienen