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Stiftung Warentest warnt vor Kundenbewertungen auf Amazon

Gleich nach dem angezeigten Preis gucken sich viele Amazon-Kunden die Bewertungen eines Produkts an, um sich ein Bild von der Qualität zu machen. Dass dies aber nicht immer ein gutes Kriterium für eine Kaufentscheidung ist, macht nun Stiftung Warentest deutlich.

Andere Kundenbewertungen sollten die Kaufentscheidung nicht maßgeblich beeinflussen. (Bild: Getty Images)
Andere Kundenbewertungen sollten die Kaufentscheidung nicht maßgeblich beeinflussen. (Bild: Getty Images)

Auf der Suche nach einem neuen Staubsauger, Föhn oder einfach nur Druckerpapier ist es für viele Amazon-Kunden entscheidend, was diejenigen von dem Produkt halten, die es bereits gekauft und getestet haben. Deshalb werden die Produktrezensionen gecheckt – mal ausführlicher, mal auf einen schnellen Blick auf die vergebenen Sterne.

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Dass die Bewertungen auf Amazon manchmal weit von den vergebenen Noten der Stiftung Warentest abweichen, zeigt nun ein aufwändiger Test der Technischen Universität Dortmund auf. Hierfür wurden bei 1322 Elektronikprodukten die Test-Noten von Stiftung Warentest mit den Amazon-Kundenrezensionen verglichen. In nur knapp einem Drittel der Fälle war der Warentest-Testsieger auch das Produkt mit der besten Amazon-Bewertung.

Stiftung Warentest bewertete diese Überwachungskamera mit mangelhaft, bei Amazon erhielt sie viereinhalb Sterne. (Bild: Stiftung Warentest)
Stiftung Warentest bewertete diese Überwachungskamera mit mangelhaft, bei Amazon erhielt sie viereinhalb Sterne. (Bild: Stiftung Warentest)

Das erklärt sich Stiftung Warentest so: Die Sterne auf Amazon würden vor allem von sehr zufriedenen oder sehr unzufriedenen Kunden vergeben, weshalb die mittelmäßigen Bewertungen oft fehlten. Zudem teste die Stiftung nach wissenschaftlichen und transparenten Kriterien, was bei Amazon-Kunden in vielen Fällen schlicht nicht möglich sei.

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Als Beispiel nennt Stiftung Warentest die Überwachungskamera Instar IN-6014 HD. Dieses Gerät wurde im Test vom Oktober 2017 mit mangelhaft bewertet – erreicht auf Amazon aber mit viereinhalb Sternen beinahe die Bestnote. Während sich die Testnote von Stiftung Warentest damit begründet, dass sich die Kamera sehr leicht von Hackern knacken lässt und Nutzername und Passwort unverschlüsselt ins Netz gelangen, waren diese Kriterien für die Amazon-Kunden wohl nicht nachprüfbar.

Wichtig: Amazon-Sterne bilden keinen Durchschnitt

Stiftung Warentest hat bei Amazon nachgefragt, wie die Gesamtzahl der Sterne zustande kommt. Die Antwort: Amazon rechnet anstelle des Durchschnitts mit einem Modell, das verschiedene Kriterien berücksichtigt – etwa wie alt eine Bewertung ist, wie nützlich andere Kunden eine Kritik fanden, ob es sich um einen verifizierten Kauf handelt und wie authentisch Rezensenten wirken. Die Verbraucherschützer raten deshalb, ganz genau hinzusehen und sich nicht von den angezeigten Sternen blenden zu lassen.

Stiftung Warentest rät: So filtern Sie hilfreiche Rezensionen heraus

Mängel suchen: Lassen Sie sich nicht von vielen positiven Bewertungen beeindrucken. Suchen Sie bei den negativen Kritiken nach Übereinstimmungen. Klagen mehrere Nutzer über denselben Mangel, ist das ein Indiz für eine Schwachstelle am Produkt.

Gezielt abklopfen: Fahnden Sie über die Suchfunktion Ihres PCs oder Handys in den Kommentaren nach Schlagwörtern, die Ihnen wichtig sind. Etwa nach dem Begriff „kaputt“, wenn Sie herausbekommen wollen, wie lange die Ware gehalten hat.

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Gekonnt aussieben: Blenden Sie im Kopf Bewertungen wie „Ware flott geliefert“ aus. Sie beeinflussen die Sterne-Berechnung, sagen aber nichts über die Qualität des Produkts aus.

Täuschungen erkennen: Vorsicht bei besonders langen Bewertungen, üblicherweise haben Käufer dafür keine Zeit und halten sich kurz. Bezahlte Rezensenten schildern die Ware dagegen gern ausführlich. Klingt eine Formulierung merkwürdig, geben Sie sie in eine Suchmaschine ein – taucht sie im selben Wortlaut auch bei anderen Produkten auf, ist das sehr verdächtig. Klicken Sie auf das Amazon-Profil eines zweifelhaften Rezensenten, dort lassen sich seine übrigen Kritiken einsehen. Wer etwa in einem Monat zehn Handys bewertet, ist sehr wahrscheinlich kein gewöhnlicher Verbraucher.

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