Stiftung Warentest: Nur wenige Fertigfrikadellen sind „gut“
Ran an die Buletten, hieß es kürzlich bei Stiftung Warentest. Sie ließ 22 verschiedene Sorten Fertigfrikadellen von Experten auf ihren Geschmack und in einem Labor auf die Inhaltsstoffe überprüfen. Ergebnis: Nur wenige Fleischbällchen sind von „guter“ Qualität.
Fleischküchle, Buletten oder Frikadellen – gebratene Hackfleischbällchen sind in Deutschland unter vielen Namen zu finden, denn sie erfreuen sich großer Beliebtheit. Schnell und praktisch landen sie als Fertigfrikadellen auf dem Teller.
Doch im Test schnitten von 22 Sorten aus Schwein und Rind oder Geflügel nur sechs mit dem Qualitätsurteil „gut“ ab. Der überwiegende Teil wurde zwar noch mit „Befriedigend“ bewertet, reicht aber geschmacklich nicht an selbstgemachte Frikadellen heran. Fünf Mal vergaben die Prüfer nur „Ausreichend“, darunter auch die Eigenmarken von Edeka und Kaufland sowie Frikadellen von Aldi (Nord und Süd) und Netto Markendiscount.
Schlusslicht im Test waren die Gutfried Mini Geflügelfrikadellen – sie fielen mit „Mangelhaft“ durch. Die „Brühwurstähnliche Masse mit dominanter Brötchennote“ schmeckte den Prüfern nicht. Außerdem fand das Labor Mineralölbestandteile in den Frikadellen und bei der mikrobiologischen Untersuchung schnitt das Produkt von Gutfried sogar mit „Mangelhaft“ ab.
Am besten waren die teuren Produkte. „Bei Fertigfrikadellen lohnt es sich, etwas mehr zu zahlen. Alle guten im Test kosten mindestens etwa einen Euro pro 100 Gramm. Die günstigsten Klopse für 40 Cent pro 100 Gramm sind dagegen keine gute Wahl“, so Stiftung Warentest.
Insgesamt schnitt jede zweite Frikadelle aus Schwein bei der Fleischqualität nur mit „Ausreichend“ ab.
Aber zwei Sorten reichten laut Testbericht sogar an selbst gemachte Buletten heran. Die und die einzige „gute“ Sorte aus Geflügel stellen wir Ihnen vor:
Rügenwalder Mühle Mühlen Frikadellen 100 % Geflügel
Bei den Frikadellen aus Geflügel überzeugte nur das Produkt der Rügenwalder Mühle. Das Labor attestierte „gute“ Fleischqualität und bei der sensorischen Prüfung schnitten die Frikadellen mit einer glatten 2,0 ab. „Deutliche Röst- und Brötchennote. Schmeckt nach Ei, würzig komplex etwa nach Gemüse. Sehr leicht scharf. Weich und locker“, so das Urteil.
100 Gramm kosten 1,21 Euro.
Svenssons Bio Köttbullar Fleischbällchen
Geschmacklich an selbstgemachte Frikadellen reichten nur zwei Sorten heran. Eine davon sind die tiefgekühlten Köttbullar von Svenssons. Sie werden aus reinem Rindfleisch hergestellt und sind das einzige Bio-Produkt im Test. Sie schmeckten den Prüfern „sehr gut“ nach Pfeffer, Senf und Piment.
100 Gramm kosten 1,31 Euro.
Testsieger: Eismann Mini-Frikadellen
Die tiefgekühlten Frikadellen von Eismann holten den Testsieg. Sie sind geschmacklich „sehr gut“, knusprig, lecker und leicht saftig, erinnern an selbst zubereitete Frikadellen, heißt es im Testbericht. Das Produkt besteht aus Rind- und Schweinefleisch.
100 Gramm kosten 1,24 Euro.
Den vollständigen Bericht von Stiftung Test zum Thema „Frikadellen“ finden Sie hier (kostenpflichtig).
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