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Stichwahlen wahrscheinlich

Das Werben für die „Bürgerrevolution“ hat gefruchtet: Bei den Präsidentschaftswahlen in Ecuador liegt der Zögling von Präsident Correa vorne - dessen politisches Erbe scheint nun sicherer im Sattel zu sitzen.

Der sozialistische Kandidat Lenín Moreno muss sich vermutlich auf eine Stichwahl um die Präsidentschaft in Ecuador einstellen - auch wenn er nach Auszählungen in mehr als zwei Dritteln aller Wahlbüros wohl gewonnen hat. Demnach bekam er am Sonntag mehr als 38 Prozent, sein im Vorfeld als stärkster Rivale angekündigter Kontrahent, der Ex-Banker Guillermo Lasso, kam auf unter 30 Prozent.

Die nationale Wahlbehörde teilte mit, dass es angesichts des vorläufigen Ergebnisses keine schnelle Auszählung auf Grundlage einer Stichprobe geben werde. Stattdessen rief das Gremium zu Geduld auf, als die offiziellen Ergebnisse eintrafen. Um einer Stichwahl zu entgehen, hätte Moreno entweder die Mehrheit der Stimmen haben - oder 40 Prozent mit zehn Prozentpunkten Vorsprung auf seinen stärksten Rivalen erreichen müssen. Die zweite Möglichkeit scheint er nur knapp verfehlt zu haben.

„Das ist die Revolution, die niemand stoppen kann“, gab sich Moreno schon nach der Bekanntgabe erster Umfragen nach der Wahl siegessicher. Vor Unterstützern in Quito rief er seinen stärksten Gegner Lasso auf, eine Niederlage anzuerkennen. Neben diesem hatten sich sechs weitere Oppositionskandidaten zur Wahl gestellt.

Moreno gilt als Zögling des sozialistischen, charismatischen Präsidenten Rafael Correa, der sich aus der Politik zurückziehen will. Correa hatte laut Kritikern und Unterstützern eine gewisse Stabilität nach Jahren der politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen in Ecuador erreicht. Im Wahlkampf hatte Moreno die Wähler aufgefordert, Correas „Bürgerrevolution“ treu zu bleiben. Ihm wird zugeschrieben, als dessen Kronprinz das politische Erbe verwalten und fortsetzen zu können. Seine Herausforderer hingegen wollen Steuern abschaffen, die ihren Angaben zufolge Wachstum behindern.

Der Ausgang der Wahl in der Andennation mit ihren knapp 16 Millionen Einwohnern wird in Lateinamerika genau beobachtet. Dort sind in den vergangenen 18 Monaten konservative Politiker in Argentinien, Brasilien und Peru an die Macht gekommen. Außerhalb der Region ist von Interesse, wie die Wahl die Zukunft des Wikileaks-Gründers Julian Assange beeinflussen könnte. Der Australier hat in der Botschaft von Ecuador in London Zuflucht gefunden. Dieser könne dort bleiben, deutete Moreno an. Lasso versprach, im Falle seiner Präsidentschaft müsse der Aktivist die Botschaft zügig räumen.