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Steuerhinterziehung und Geldwäsche: Diese Länder sind führend

Eine weltweite Studie zeigt, in welchen Ländern Reiche und Kriminelle mit Steuervermeidung und Geldwäsche leichtes Spiel haben. Demnach ist die Schweiz nicht mehr an der Spitze und Deutschland im Kampf gegen die Schattenwirtschaft erfolgreich.

Money on a washing line
Jahrelang führte die Schweiz die unrühmliche Liste der Geldwäscher-Paradiese an - nun wird Geld anderswo gesäubert (Symbolbild: Getty Images)

21 bis 32 Billionen US-Dollar an privatem Finanzvermögen befindet sich unversteuert oder nur leicht besteuert in Steueroasen auf der ganzen Welt, schätzt Tax Justice Network. Das unabhängige internationale Netzwerk hat jetzt zum sechsten Mal mit dem „Financial Secrecy Index“ (Schattenfinanzindex) ein Negativ-Ranking veröffentlicht, das die Länder nennt, in denen Probleme wie Steuerhinterziehung und Geldwäsche am größten sind.

Die Organisation will darauf aufmerksam machen, dass Staatshaushalten große Summen entgehen, weil in den jeweiligen Ländern erwirtschaftete Gewinne in andere Länder wegverlagert werden.

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Alltagsfrage: Woher stammt der Begriff Geldwäsche?

Bis zu 280 Milliarden US-Dollar an Einkommensteuern entgehen den Heimatstaaten auf diese Weise, stellte das Unternehmen bereits in einer in 2012 veröffentlichen Studie fest. Möglich machen das Gesetzeslücken und Geheimhaltungspraktiken der Länder.

In dem neuen Schattenfinanzindex 2020 werden 133 Länder und Hoheitsgebiete bewertet. Zugrunde gelegt werden für die Platzierung der Geheimhaltungswert und der Anteil des jeweiligen Landes am globalen Markt für grenzüberschreitende Finanzdienstleistung (globales Gewicht). Die Basis für die Datenerhebung sind Gesetze, Regulierungen und internationale Abkommen.

Caymaninseln auf dem Spitzenplatz

Seit dem ersten Ranking von 2012 liegt die Schweiz erstmals nicht mehr auf Platz eins, sie rutschte aktuell auf den dritten Platz. Zurückzuführen sei der bessere Score auf den Common Reporting Standard (CRS), über den Finanzkontoinformationen ausgetauscht werden und den die Schweiz nun auf weitere Länder ausgedehnt habe.

(Grafik: Yahoo, Quelle: Tax Justice Network)
(Grafik: Yahoo, Quelle: Tax Justice Network)

Führend in der aktuellen Negativliste sind die Cayman Islands. Ausschlaggebend für den unrühmlichen Spitzenplatz sei die hohe Bewertung der Geheimhaltungspraktiken. Die USA, im ersten FSI-Ranking noch auf Platz 5 sind mittlerweile an der Schweiz vorbeigezogen und landen wie in 2018 auf Platz zwei. Geschuldet sei dies der hohen Geheimhaltungsbewertung von 63 Punkten, gepaart mit der höchsten globalen Gewichtung von 21,37 Prozent. Zudem hätten die USA das Abkommen über den CRS nicht unterzeichnet, kritisiert die Organisation.

Neue Bußgelder und Gesetze: Das ändert sich in der StVO

Am meisten verschlechtert hat sich in der aktuellen Erhebung Großbritannien. Grund seien die engen Beziehungen des Vereinigten Königreichs zu Steueroasen, wie den Cayman Islands und den Britischen Jungferninseln. Man betrachte Großbritannien als einen der größten, wenn nicht den größten Einzelspieler im globalen Offshore-System, so Tax Justice Network.

Deutschland hat sich verbessert

Besonders positiv wurde in dem Bericht Deutschland hervorgehoben. Im letzten Ranking von 2018 lag die Bundesrepublik noch auf Platz 7 und steht nun mit Platz 14 sehr viel besser da. Neben der internationalen Zusammenarbeit und dem verstärkten Austausch von Informationen habe die Bundesregierung im Kampf gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die für mehr Transparenz sorgen. Dazu gehöre etwa die Offenlegung von Eigentumsverhältnissen und die Verpflichtung von Steuerberatern, grenzüberschreitende Steuermodelle zu melden.

Negativ bewertete Tax Justice Network, dass in Deutschland immer noch gravierende Lücken in Bezug auf die Transparenz von Unternehmenseigentum vorhanden seien. Außerdem seien die zu lasche Bekämpfung der Geldwäsche und die Steuervorschriften hierzulande weiterhin ein großes Problem.

Video: EU-Schwergewichte fordern zentrale Bekämpfung von Geldwäsche