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Steuererklärung 2022: So holen Sie das meiste raus

Keine Ausreden mehr: Eine Steuererklärung zu erstellen kann sich für jeden Steuerzahler lohnen. Mit diesen aktuellen Tipps von Finanztest geht die Steuererklärung leicht von der Hand.

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Bild: Getty (Getty Images/iStockphoto)

Die Steuererklärung lohnt sich für die meisten: Stolze 1.072 Euro erstattet das Finanzamt Steuerzahlern im Durchschnitt. Die Stiftung Warentest erklärt in ihrer aktuellen Ausgabe von "Finanztest", was sich bei der Erklärung 2022 alles ändert – und wie Steuerzah­lerinnen und Steuerzahler am meisten sparen.

Wann die Steuererklärung für 2022 fällig ist

Auch 2023 müssen Sie die Steuererklärung ausnahmsweise erst später einreichen: Bis zum 2. Oktober muss sie dem Finanzamt vorliegen. Wer einen Steuerberater hat oder einen Lohnsteuerhilfeverein zu Rate zieht, der hat bis zum 31. Juli 2024 Zeit.

Wer ist zur Abgabe der Steuererklärung verpflichtet?

Folgende Menschen sind zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet:

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  • Beschäftigte und Pensionäre, wenn Lohn oder Pension nach den Steuerklassen IV plus Faktor, V oder VI besteuert wurden oder wenn sie mehr als 410 Euro Nebeneinkünfte oder Lohnersatzleistungen erhielten

  • Ehe- oder eingetragene Lebenspartner, die sich einzeln veranlagen lassen

  • Selbstständige und Unternehmer sowie Rentner mit steuerpflichtigen Einkünften von mehr als 10 347 Euro

Steuererklärung 2022: Für wen ist die Abgabe freiwillig?

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Das krisenreiche vergangene Jahr 2022 hat Steuerzahlende und Familien finanziell stark bean­sprucht. Die Steuererklärung bietet ihnen die Chance auf eine ordentliche Erstattung (Bild: Getty) (Getty Images/Westend61)

Personen ohne Einkommen oder Menschen, deren Einkommen aus einem Beschäftigungsverhältnis resultiert, ohne dass sie weitere Einkünfte haben, müssen hingegen keine Steuererklärung abgeben.

Doch auch wenn man nicht dazu verpflichtet ist, lohnt es sich meistens, die Steuererklärung abzugeben. Angestellte können beispielsweise Ausgaben für den Beruf und das Haus geltend machen.

Gut zu wissen: Niemand, der freiwillig seine Steuererklärung abgibt, braucht befürchten, dass er nachzahlen muss. Wenn das Finanzamt eine Nachzahlung berechnet, kann die Erklärung nämlich notfalls per Einspruch zurückgezogen werden, und sie wird dann als nicht abgegeben gewertet.

Steuerpflichtige haben volle vier Jahre Zeit, um ihre freiwillige Steuererklärung einzureichen, was bedeutet, dass die Erklärung für 2022 bis zum 31. Dezember 2026 eingereicht werden kann. Es ist auch noch bis Ende dieses Jahres möglich, freiwillige Steuererklärungen für 2019 abzugeben

Steuererklärung 2022: Jobkosten absetzen

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Bild: Getty (d3sign via Getty Images)

Die größten Einsparungen ergeben sich bei der Steuererklärung üblicherweise aus Werbungskosten, d.h. Kosten, die im Zusammenhang mit dem Job anfallen. Sobald die Jobkosten die Werbungskostenpauschale von 1.200 Euro überschreiten, senkt dies die Steuerlast.

Die Kosten für den Arbeitsweg machen dabei oft den größten Anteil aus und können pauschal mit 30 Cent pro Kilometer abgesetzt werden - egal, ob Sie mit dem Fahrrad, der Bahn oder dem Auto ins Büro fahren. Ab dem 21. Kilometer werden automatisch 38 Cent je Entfernungskilometer vom Finanzamt berechnet. Alternativ können Sie auch die tatsächlichen Fahrtkosten, wie zum Beispiel Bahntickets, absetzen.

Arbeitsmittel, die einen Bezug zum Job haben - also Büromöbel, Elektro-Geräte oder Berufskleidung - können ebenfalls abgesetzt werden. Computer, Software und Zubehör können unabhängig vom Preis direkt abgesetzt werden, bei anderen Ausgaben gilt eine Grenze von 952 Euro brutto. Weitere absetzbare Werbungskosten sind zum Beispiel Fortbildungen, jobbedingte Umzüge, DSL-Anschlüsse und einige Versicherungen.

Wer im Homeoffice arbeitet und kein eigenes Arbeitszimmer nutzt, kann außerdem die Homeoffice-Pauschale geltend machen: Für jeden Tag im Homeoffice können Sie 5 Euro absetzen - an bis zu 120 Tagen pro Jahr. Ab 2023 steigt dieser Betrag auf 6 Euro an bis zu 210 Tagen pro Jahr. Wer ein separates Arbeitszimmer nutzt, kann unter Umständen die tatsächlichen Kosten für den Raum absetzen, wenn das Zimmer den Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit darstellt, wenn man dort also mehr Zeit arbeitet als im Büro.

Steuererklärung 2022: Was Familien absetzen können

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Im vergangenen Jahr wurden die Kinderfreibeträge von 2.730 Euro auf 2.810 Euro pro Elternteil erhöht, was für Eltern eine höhere Steuerersparnis bringen kann als das monatliche Kindergeld. Was sich für Sie mehr lohnt, prüft das Finanzamt automatisch, sofern die Eltern für jedes ihrer Kinder die Anlage "Kind" ausgefüllt haben.

Alleinerziehende, die mit Kindern allein zusammen wohnen, haben Anspruch auf einen besonderen Entlastungsbetrag von 4.008 Euro und können weitere 240 Euro für jedes weitere Kind geltend machen. Ausgaben wie Kita- oder Hortkosten können Sie bis zu 6.000 Euro geltend machen, die Ausgaben für Schulbus, Nachhilfe, Musikunterricht und Sportvereine können Sie hingegen nicht angeben.

Solange sie den Anspruch auf Kindergeld haben, können Eltern auch den Ausbildungsfreibetrag (924 Euro) geltend machen. Wenn Sie keinen Kindergeldanspruch mehr haben, können Sie immer noch den Betrag, mit dem sie Ihre Kinder unterstützen, als "außergewöhnliche Belastung" in der Anlage "Unterhalt" angeben, sofern das Kind kein zu hohes Einkommen oder Vermögen hat.

Steuererklärung 2022: Spenden absetzen - das gilt

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Viele haben im vergangenen Jahr die Menschen in der Ukraine mit einer Spende unterstützt. Das kann man nun auch bei der Steuererklärung geltend machen, sofern die Spende an eine gemeinnützige Organisation ging: Bis zu 20 Prozent der steuerpflichtigen Einkünfte können Steuerzahler als Sonderausgaben absetzen.

Für Geldspenden bis zu 300 Euro genügt dem Finanzamt als Nachweis ein einfacher Kontoauszug. Höhere Summen müssen Sie durch eine Spendenbescheinigung bestätigen lassen.

Übrigens kann man neben Geld- auch Sachspenden beim Finanzamt geltend machen. Bei neugekaufter Ware gilt dabei der Kaufpreis als Wert, bei gebrauchten Gegenständen kann man den Wert anhand von Verkaufsannoncen ungefähr schätzen.

Wer direkt an eine Organisation in der Ukraine gespendet hat, bekommt dafür hingegen keine steuerliche Ermäßigung, da die Ukraine weder zur EU noch zum europäischen Wirtschaftsraum gehört.

Auch Mitgliedsbeiträge an wohltätige Vereine können Sie absetzen. Nur Beiträge an Sport- oder Kulturvereine, die vor allem der Freizeitgestaltung dienen, sind nicht abzugsfähig.

Alle Steuerzahler, die mehr als 20 Prozent ihrer Einkünfte gespendet haben, können den überschüssigen Betrag als Spendenvortrag für die nächste Steuererklärung geltend machen.

Spenden müssen übrigens in die Anlage "Sonderausgaben" eintragen werden.

Steuererklärung 2022: Das gilt für Ausgaben rund ums Haus

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Auch Kosten für Dienstleistungen im Haushalt oder rund um die Wohnung können Sie in der Steuererklärung absetzen - bei hohen Ausgaben sind laut "Finanztest" mehr als 1000 Euro Ersparnis drin.

Minijobber und Haushaltshilfen

Wenn Privatpersonen Haushaltshilfen oder Handwerker für bis zu 520 Euro pro Monat beschäftigen, können bis zu 2.550 Euro der Kosten pro Jahr abgerechnet werden. Dazu muss die Beschäftigung jedoch bei der Minijob-Zentrale angemeldet sein.

Für sozialversicherungspflichtige Hilfskräfte, die für Tätigkeiten im Haushalt angestellt sind, können laut "Finanztest" bis zu 20.000 Euro pro Jahr abgesetzt werden - bis zu 4000 Euro Steuerersparnis sind demnach drin!

Handwerker

Bei Handwerkerarbeiten am und im eigenen Zuhause sind bis zu 6000 Euro abzugsfähig. Sie dürfen allerdings nur Arbeitslohn, Fahrt- und Maschinenkosten und nicht etwa Materialkosten absetzen. Dementsprechend müssen die einzelnen Posten auf der Rechnung der Handwerker gut erkennbar sein. Maßnahmen an Neubauten sind von dieser Regel jedoch ausgeschlossen, sie gilt nur für bestehende Bauten.

Bonus für energetische Sanierung

Von Wärmedämmung bis Heizungsmodernisierung: Wer Umbauten tätigt, die der Energieeffizienz zugutekommen und dafür keine anderen Fördermittel nutzt, hat ebenfalls einen Anspruch auf einen Steuerbonus. Insgesamt zieht das Finanzamt 20 Prozent der Sanierungskosten direkt von der Steuerschuld ab, wobei die Höchstgrenze bei 40.000 Euro liegt und die Ermäßigung sich auf drei Jahre verteilt. Der Steuerbonus muss immer für das Jahr beantragt werden, in dem die Sanierungsmaßnahme abgeschlossen wurde.

Stiftung Warentest: So hoch sind die Zuschüsse für Hausbau und Heizung

Steuererklärung 2022: Ausgaben für Gesundheit und Pflege absetzen

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Auch Kosten für die Gesundheit kann man bei der Steuererklärung als "außergewöhnliche Belastungen" geltend machen, wenn sie nicht von der Krankenkasse übernommen wurden.

Es muss jedoch ein Eigenanteil überschritten werden, damit die Kosten steuerlich absetzbar sind. Die Höhe des Eigenanteils hängt vom Familienstand und den Einkünften ab. Mit Hilfe eines praktischen Rechners von Stiftung Warentest lässt sich die zumutbare Belastung im Einzefall ganz einfach online ermitteln. (Hier geht's zum kostenpflichtigen Rechner der Stiftung Warentest)

Wenn Sie die Gesundheitsmaßnahmen innerhalb eines Kalenderjahres bündeln, erhöht das laut "Finanztest" die Chancen, dass sie steuerlich absetzbar sind.

Angehörige, die sich selbst um die Pflege eines Familienmitglieds kümmern und dafür nicht bezahlt werden, können eine Pflegepauschale geltend machen. Menschen mit Behinderungen können ebenfalls eine Pauschale für alle damit verbundenen Gesundheitskosten beantragen.

Video: Geld sparen - mit diesen Steuertipps

Hier geht's zum kompletten Artikel bei Finanztest (kostenpflichtig)