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Wie ein Steuerberater die Welt des Genusses belebt

Steuerberater Kilger züchtet Rinder und baut Wein an – und verbindet dabei ethischen Anspruch mit klaren Renditezielen. An Ideen für neue Produkte mangelt es dabei nicht.

In der Welt der Zahlen und der Beratung kennt sich Hans Kilger aus, schließlich ist er seit Jahren als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer tätig. Doch in die Welt des Genusses und der landwirtschaftlichen Produktion musste er sich erst einmal einarbeiten, als er zusätzlich zu seiner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Bayern Treuhand mit rund 60 Mitarbeitern in der rumänischen Region Transsylvanien vor zehn Jahren mehr als 2000 Hektar Land gekauft hat.

Er züchtet dort nun rund 1000 Bisons, Wasserbüffel und Hirsche. 2015 kam ein Weingut in der Weststeiermark mit mittlerweile 30 Hektar Anbaufläche hinzu. Es ist mittlerweile eines der wichtigsten Güter dort. „Die Finanzkrise der Jahre 2007/08 war der Grund, warum ich in die Landwirtschaft investiert habe“, erläutert Kilger die Gründe für seine Investitionen.

„Damals habe ich den Glauben an die Finanzindustrie verloren.“ Und gleichzeitig die Erkenntnis gewonnen, dass die Landwirtschaft bisher jeder Weltwirtschaftskrise getrotzt hat. Doch es war nicht nur eine rein ökonomische Entscheidung, in die Landwirtschaft zu investieren. „Hinzu kommt, dass ich gerne gut esse und trinke“, gesteht er.

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Deswegen hat jedes seiner Rinder in Rumänien einen Lebensraum von bis zu 2,5 Hektar freier Wildbahn. Beim Weingut wird so gut es geht auf chemische Spritzmittel verzichtet. Das alles ist für ihn Lebensaufgabe, Passion und Hobby zugleich. Aber Kilger wäre kein guter Wirtschaftsprüfer, wenn es lediglich ein teures Hobby wäre, er hat klare Renditeziele bei seinen Projekten. Er will mit einem hohen ethischen Ansatz expandieren – und gleichzeitig Geld verdienen.

Um seine Ziele zu erreichen, geht er ungewöhnliche Wege. Die zeigen aber, wie Quereinsteiger eine Branche beflügeln können. Er hat seine landwirtschaftlichen Beteiligungen unter dem Namen Domaines Kilger umstrukturiert und die Dachgesellschaft in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien umgewandelt. So ist es möglich, dass sich Investoren mit bis zu 20 Prozent an dem Unternehmen beteiligen können.

Teurer Wein nicht nur für die Gastronomie

Auch beim Vertrieb seiner Produkte läuft vieles anders. Der Unternehmer plant, bis zu 100 Automaten aufzustellen, um seine Weine und Fleischprodukte zu verkaufen. Kunden können 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche gekühlte Weine und gekühltes Fleisch sowie Wurstwaren kaufen. „Jeder Kauf wird online registriert, und der Automat kann sofort wieder aufgefüllt werden“, erläutert er. „Den ersten Automaten haben wir schon aufgestellt. Der ist sensationell gut angenommen worden.“

Zwar liefert er viele seiner hochpreisigen Weine von bis zu 50 Euro pro Flasche an die Gastronomie, speziell an die Topgastronomie. Aber das ist nur ein Mittel zum Zweck, um letztlich an den Endkunden zu gelangen. Domaines Kilger ist bereits exklusiver Weinlieferant für die Murhof-Golfgruppe in Österreich geworden. Das Unternehmen hat 24.000 Golfspieler als Mitglieder.

Im vergangenen Jahr eröffnete Kilger in München nach längerer Renovierung ein kleines Weinhäusel, ein altes Herbergsanwesen aus dem frühen 19. Jahrhundert am Wiener Platz. Natürlich auch, um sein Fleisch und seine Weine dort zu verkaufen. „Die kulinarische Welt eines Bessermachers“, würdigte ihn das Weinmagazin „Falstaff“.

Wenn man mit Hans Kilger redet, wird schnell klar: Seine Aktivitäten in der Genusswelt sind noch lange nicht abgeschlossen. Ständig hat er neue Produkte im Kopf und präsentiert plötzlich Edelbrände von höchster Qualität, die er zusätzlich verkaufen will. Natürlich nur mit einem exakten Businessplan im Hinterkopf.