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Steigende Infektionszahlen: Griechenland nimmt Corona-Lockerungen zurück

Geschlossen, offen, geschlossen: Vor nicht einmal zwei Wochen durften die Einzelhandelsgeschäfte in Griechenland wieder öffnen. Jetzt müssen die meisten Läden erneut schließen.

Die Öffnung der Geschäfte war nur von kurzer Dauer. Foto: dpa
Die Öffnung der Geschäfte war nur von kurzer Dauer. Foto: dpa

Zwölf Tage lang konnten die Verbraucher in Griechenland fast wie gewohnt ihre Einkäufe tätigen. Damit ist es seit Samstag zumindest im Großraum Athen und in anderen Landesteilen mit hohen Corona-Infektionszahlen wieder vorbei. Die Regierung gab am Freitagabend bekannt, dass sie angesichts steigender Neuinfektionen einige der Lockerungen zurücknimmt.

Die Händler dürfen Waren nur noch nach elektronischer oder telefonischer Vorbestellung vor ihren Geschäften abgeben, die Kunden die Läden nicht mehr betreten. Ausnahmen gelten für Bekleidungsgeschäfte. Auch hier haben die Kunden aber nur nach Voranmeldung Zutritt. Die für Montag geplante Öffnung der höheren Schulen wird ebenfalls verschoben. Im ganzen Land gilt eine Ausgangssperre von 21 bis neun Uhr.

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Die Regierung hatte vor nicht einmal zwei Wochen die Beschränkungen gelockert. Nach zweieinhalb Monaten Zwangspause durften Einzelhandelsgeschäfte und Friseurläden wieder öffnen. Es galten strikte Abstandsregeln: Pro 25 Quadratmeter Ladenfläche durften die Geschäfte nur einen Kunden einlassen.

Aber vor vielen Läden bildeten sich deshalb lange Schlangen. In den Einkaufsstraßen kam es zu Gedränge. Dadurch konnte sich das Virus offenbar wieder schneller ausbreiten. Die Zahl der festgestellten Neuinfektionen stieg in der vergangenen Woche deutlich an. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die am 23. Januar auf einen Wert von 30 gefallen war, lag an diesem Freitag wieder bei 41.

Damit steht Griechenland allerdings im europäischen Vergleich immer noch gut da. In Deutschland liegt der Wert der Neuinfektionen, die in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner festgestellt wurden, mit 98 mehr als doppelt so hoch. Die griechische Regierung will mit der Rücknahme der Lockerung erreichen, dass die Entwicklung nicht außer Kontrolle gerät. Je schneller die Zahlen ansteigen, desto schwieriger wird die Nachverfolgung der Infektionsketten.

Die Regierung hat damit offenbar aus den Fehlern der vergangenen Monate gelernt. Im Frühjahr hatte Griechenland die erste Welle der Pandemie dank frühzeitig eingeführter und strikt überwachter Kontaktbeschränkungen besser unter Kontrolle gebracht als die meisten anderen europäischen Länder. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte Anfang April einen ersten Höhepunkt von sechs und ging danach wieder zurück.

Aber nachdem Griechenland sich im Juli für den Tourismus öffnete und fast alle Beschränkungen aufhob, stiegen die Infektionszahlen explosionsartig an. Mitte Oktober erreichte die Sieben-Tage-Inzidenz einen Wert von 24, einen Monat später lag sie bereits bei 179. Mit der neuerlichen Verschärfung der erst vor zwei Wochen gelockerten Beschränkungen will die Regierung nun verhindern, dass sich die Entwicklung vom Herbst wiederholt.

Bereitschaft zur Impfung ist sehr groß

Diese Sorge ist umso größer, als auch in Griechenland die Impfungen langsamer anlaufen als gehofft, weil es nicht genug Impfstoff gibt. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis forderte Donnerstag in einer Kabinettssitzung, die EU müsse „mehr Einfluss und Druck“ auf die Impfstoffhersteller ausüben, damit diese ihren vertraglichen Lieferverpflichtungen nachkommen.

Die Engpässe sind umso ärgerlicher, als in Griechenland die Bereitschaft der Menschen, sich impfen zu lassen, sehr groß ist. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von dieser Woche. Danach sagten 74 Prozent der Befragten, sie würden sich „definitiv“ oder „wahrscheinlich“ impfen lassen. Vor vier Wochen sagten das nur 67 Prozent.

Trotz der Corona-Beschränkungen und der damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen für viele Menschen bekommt die konservative Regierung von Ministerpräsident Mitsotakis weiterhin gute Noten. In der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pulse kommt die Regierungspartei Nea Dimokratia auf 39 Prozent Stimmenanteil. Das entspricht dem Wahlergebnis vom Juli 2019.

Das oppositionelle Linksbündnis Syriza fiel jedoch von damals 31,5 Prozent in der Umfrage auf 23 Prozent zurück. Der Vorsprung der Konservativen hat sich damit seit der Wahl von 7,5 auf 16 Prozentpunkte mehr als verdoppelt.