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Durch Ungeimpfte drohen Kosten von 180 Millionen Euro pro Woche

Der Winter naht. Menschen verbringen wieder mehr Zeit in Innenräumen, draußen ist es kalt und nass. Der Beginn der Erkältungszeit lässt auch die Inzidenz der Corona-Infektionen wieder in die Höhe schnellen. Um jedoch gut über den Winter zu kommen, bräuchte Deutschland eine höhere Impfquote. Denn bleibt die Impfquote auf dem jetzigen Stand, könnte dies nicht nur neues Leid und Tod verursachen, sondern auch für das Gesundheitssystem sehr teuer werden. So drohen dadurch allein für die stationäre Behandlung Ausgaben von rund 180 Millionen Euro pro Woche. Das geht aus einer Analyse eines Forschungsteams des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Kiel hervor.

Seit August liegt der Anteil ungeimpfter Personen in stationären Corona-Behandlungen bei im Schnitt fast 85 Prozent. Für ungeimpfte Corona-Infizierte betragen die durchschnittlichen Kosten laut der Krankenkasse AOK dabei jeweils 10.200 Euro für die stationäre Behandlung. Das ergibt in der Summe für die Monate August und September Ausgaben in Höhe von über 160 Millionen Euro. Addiert man dazu noch die zu erwartenden Nachmeldungen des Robert Koch-Instituts (RKI), steigt die Gesamtsumme für die beiden Monate auf etwa 180 Millionen Euro, so die aktuellen Berechnungen des IfW Kiels.

Diese Kosten seien vermeidbar gewesen, wird die Erstautorin Lena Merkel in der Pressemitteilung zitiert. „Da allen Erwachsenen bis Ende Juli ein Impfangebot gemacht wurde, ist davon auszugehen, dass ein überwiegender Teil der Ausgaben für die stationären Behandlungen vermeidbar gewesen wäre.“

Steigende Durchschnittskosten im Winter

Aufgrund der natürlich steigenden Zahl an Corona-Infektionen im Winter drohe nun, dass sich die Ausgaben für Ungeimpfte auf 180 Millionen Euro pro Woche vervierfachen, heißt es in der Studie. Sollte die Impfquote weiterhin stagnieren und die Zahl der Infektionen weiter steigen, dürften auch stationäre Behandlungen deutlich häufiger vonnöten sein. „Wir stehen vor dem ersten Winter, in dem das Infektionsgeschehen von der viel ansteckenderen Delta-Variante getrieben wird. Sollte sich die Impfquote in Deutschland nicht rasch noch weiter steigern lassen, muss mit einer starken Belastung deutscher Krankenhäuser durch Covid-19 gerechnet werden“, so Merkel.

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Hinzu kommt laut den Studienautoren, dass auch die durchschnittlichen Behandlungskosten steigen dürften. Zunehmend junge Menschen werden stationär behandelt, deren Überlebenschancen besser stehen als bei älteren Patientinnen und Patienten, die häufiger in Folge der Erkrankung sterben. Bei jüngeren Patientinnen und Patienten ist die Behandlungszeit also im Schnitt länger als bei den bisher häufig auf den Stationen behandelten älteren. Somit erhöhen sich die Kosten künftig. Die Wissenschaftler rechnen damit, dass öfter als bisher Ausgaben von mehr als 77.700 Euro pro Patient erreicht werden könnten. Momentan ist das nur bei etwa zehn Prozent der Intensivbehandlungen der Fall.

Die Forscher des IfW Kiel bemängeln derweil die derzeitige Erfassung der Indikatoren. Die Hospitalisierungsrate, die derzeit für die Präventionsmaßnahmen herangezogen wird, sei als alleiniger Indikator unzureichend. Die Hospitalisierungsrate habe eine zu große zeitliche Verzögerung zwischen dem Ausbruch der Erkrankung, der Stationierung und der Datenmeldung, so das Forschungsteam. Die Wissenschaftler fordern stattdessen, eine bessere Datenbasis zu schaffen, um den weiteren Verlauf der Pandemie messen und prognostizieren zu können.

jk