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Funq' will Menschen davon überzeugen, mehr Leitungswasser zu trinken – so soll es gelingen

Die drei Gründer (v. l. n. r.) Michael Schwarz (CEO), Sebastian Kroth (CMO) und Fabian Roschig (COO) bringen langjährige Erfahrung aus der Getränke-Industrie und der Nachhaltigkeitstransformation mit. - Copyright: FUNQ'
Die drei Gründer (v. l. n. r.) Michael Schwarz (CEO), Sebastian Kroth (CMO) und Fabian Roschig (COO) bringen langjährige Erfahrung aus der Getränke-Industrie und der Nachhaltigkeitstransformation mit. - Copyright: FUNQ'

Sie haben sich Großes vorgenommen: Funq' wolle nicht weniger, als "das Trinkverhalten der Menschen in Europa von Grund auf zu verändern", sagt CEO Michael Schwarz. Eine komplett neue Getränke-Kategorie wollen sie schaffen, das Sirup-Segment "neu ausrichten". Im besten Fall laufe es wie bei Red Bull: Schon vorher habe es Energy Drinks gegeben, aber Red Bull habe das Feld völlig neu aufgerollt, sagt Schwarz. "Und dieses Potenzial sehen wir auch bei Funq'".

Dienstagnachmittag war es so weit: Die Produktion der ersten 100.000 Packungen Funq'-Sirup startete. Funq', das ist ein Frucht-Sirup, der, aufgefüllt mit Wasser, einen Softdrink ergibt. Er soll, laut Gründern, nicht nur geschmacklich überzeugen. Er sei auch gesünder als die meisten Softdrinks: Verdünnt mit Wasser enthält das fertige Getränk nämlich weniger als 2,5 Gramm Zucker und auch keine Süßstoffe. Laut Foodwatch sind in Cola, Orangen- oder Zitronenlimonaden der großen Hersteller mehr als zehn Gramm Zucker. Besser für die Umwelt sei Funq' darüber hinaus auch noch, sagen die Gründer.

Was die drei Gründer präsentieren, klingt also nach einer sehr großen Idee. Entsprechend lange hat es von der Geburt dieser Idee bis zur Produktion der ersten Charge, die Endkonsumenten in einem Pre-Sale vorbestellen konnten, gedauert: zwei Jahre. Ende 2022 hatte das Funq'-Team in einer Pre-Seed Finanzierungsrunde laut eigenen Angaben mehr als eine Million Euro eingesammelt, um ihren Sirup in Serie produzieren zu lassen, nachdem sie bereits selbst insgesamt rund 100.000 Euro in die Entwicklung gesteckt hatten.

Bekannte Investoren

"Uns war es von Anfang an wichtig, dass der Geschmack wirklich überzeugt", sagt Fabian Roschig, Co-Gründer und COO von Funq'. Dafür sollte der Sirup vor allem besser schmecken, als alles, was der Markt gesünderer Getränke-Alternativen hergibt, so der 38-Jährige im Gespräch mit Gründerszene. "Also haben wir die besten Mixologen an einen Tisch geholt." So werden übrigens keine Wissenschaftler bezeichnet, sondern Barkeeper. An den Funq'-Sirup-Rezepturen hätten demnach also Barkeeper mitgewirkt, die schon "in den besten Bars der Welt gearbeitet" haben, so Roschig.

Die fertigen Sirup-Prototypen hätten die drei Gründer dann potenziellen Investoren zum Probieren gegeben. Überzeugen konnten sie unter anderem den ehemaligen Chef von Coca-Cola Westeuropa, Tim Brett, sowie den Münchner VC-Fund 10XFounders um Bits & Pretzels-Macher Felix Haas. Auch zwei bekannte Influencer sind als Business Angels eingestiegen: Younes Zarou, Deutschlands reichweitenstärkster Tiktok-Star mit mehr als 52 Millionen Followern und eine bekannte Fitness-Influencerin, die an dieser Stelle noch nicht genannt werden darf, aber ebenfalls eine Reichweite in Millionenhöhe mitbringt. Damit dürfe Funq' zum offiziellen Start des Verkaufs am 19. Juni zumindest ein starkes Marketing sicher sein.

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Zusätzlich kam Funq' in ein europaweites, dreimonatiges Startup-Förderprogramm von Amazon. Aktuell ist Co-Gründer Michael deshalb in London. Funq' sei eines von zehn ausgewählten Produkt-Startups, die innerhalb des Programmes Zugang zu speziellem Mentoring und Experten der Branche erhalten.

Gründer kennen das Getränke-Business gut

"Wir wollten neben dem Geld auch Expertise einsammeln", sagt Sebastian Kroth, Co-Gründer und CMO von Funq' über die Suche nach passenden Investoren. "Besonderen Fokus haben wir dafür auf die Bereiche Entrepreneurship, Nachhaltigkeit und Marketing und Vertrieb gelegt."

Die drei Gründer selbst, zu denen außerdem CEO Michael Schwarz gehört, bringen ordentlich Know-how im Getränke-Business mit. Schwarz und Kroth kommen zusammen auf mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung bei Coca-Cola in den Bereichen Innovation und Marketing. Roschig entwickelte zuletzt mit seiner eigenen Beratungsagentur mehrere Jahre lang unter anderem Nachhaltigkeitskonzepte für große Marken der Lebensmittelindustrie.

Bisher gibt es den Sirup in fünf Geschmacksrichtungen. - Copyright: FUNQ'
Bisher gibt es den Sirup in fünf Geschmacksrichtungen. - Copyright: FUNQ'

Funq' verzichtet auf Plastik

"Wir haben die Probleme gesehen und wollten es anders machen", so Schwarz. Ein solches Problem, neben dem Zucker, sei die Verpackung.

Laut einer Studie der Changing Markets Foundation verbraucht ein Mensch in Europa etwa 120 bis 180 Plastikflaschen pro Jahr. Um diese Art der Getränkeverpackung zu sparen, entwickelten die Gründer eigentlich eben den Sirup, den Menschen einfach selbst mit Wasser auffüllen können – verpackt im Tetrapak. Schwarz sagt: "In fast ganz Westeuropa haben Menschen Zugang zu trinkbarem sauberem Leitungswasser. Es gibt in heute einfach keine Notwendigkeit mehr, Getränke in einer Fabrik vorabzufüllen, sondern wir können diesen Prozess nachhaltiger gestalten, indem wir ihn die Küchen aller Menschen bringen."

Große Ziele

Der Launch der Marke erfolgt zunächst in Deutschland. Bestellen kann man den Sirup dann online über die eigene Website von Funq'. "Wir wollen dann aber schnellstmöglich auch europaweit verkaufen und können uns auch sehr gut vorstellen, im stationären Handel zu sein", sagt Schwarz. 9,99 Euro kostet ein halber Liter Sirup – das mache etwa 70 Cent pro Portion, heißt es auf der Website.

Schon jetzt hätte das Unternehmen Mitarbeitende in Deutschland, den Niederlanden und Spanien. Die beiden Gründer Schwarz und Roschig leben seit einigen Jahren selbst auf Mallorca, Funq' hat dort auch seine Geschäftsadresse. Die Umsetzung ihrer Vision, europäisches Trinkverhalten verändern, hat also bereits begonnen.