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Start-up Quin will Lücke zwischen Robo-Advisors und Neobrokern schließen

Christian Rokitta versucht mit seinem Fintech eine Lücke im Segment der digitalen Geldanlagen zu schließen. Gerade hat Quin die erste Finanzierungsrunde abgeschlossen.

Mit seinem Start-up will Gründer Christian Rokitta ein Problem lösen, das viele Menschen nur zu gut kennen: Sie möchten sich endlich um ihre Finanzen kümmern und die Ersparnisse nicht mehr auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto versauern lassen. Gerne würden sie dafür börsengehandelte Indexfonds (ETFs) nutzen, doch sobald es an die konkrete Umsetzung geht, schwindet angesichts der großen Auswahl der Mut.

Rokitta selbst hatte dieses Problem, als er während seines BWL-Studiums erstmals am Kapitalmarkt investieren wollte, berichtet er dem Handelsblatt. Inzwischen kennt er sich aus, hat sogar seine Masterarbeit über die Optimierung von ETF-Portfolios verfasst. Nun will er auch anderen Orientierung bieten mit seinem Anfang dieses Jahres gegründeten Finanz-Start-up Quin. Gerade hat Quin die erste Finanzierungsrunde in Höhe von etwas mehr als einer Million Euro abgeschlossen.

Mit der digitalen Anlagevermittlung könnte Quin eine Lücke im Segment der digitalen Geldanlage schließen. Schon seit Jahren versuchen sich hier digitale Vermögensverwalter – sogenannte Robo-Advisor – zu etablieren. Sie schlagen den Kunden ein Portfolio vor und verwalten es für sie.

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Seit Anfang 2019 kommt mit den Neobrokern eine neue Generation der digitalen Anbieter hinzu. Hier handeln die Kunden selbst, und das funktioniert meist einfacher und günstiger als bei klassischen Brokern. Während der starken Marktschwankungen durch die Coronakrise haben solche Anbieter viele Kunden gewonnen.

Rokittas App, die seit rund zwei Monaten verfügbar ist, richtet sich an junge Kunden, die ihre Geldanlage selbst in die Hand nehmen wollen, aber etwas Hilfe benötigen. Abhängig von Faktoren wie Anlagesumme, Sparrate und Risikobereitschaft schlägt seine App den Nutzern zunächst ein ETF-Portfolio vor. Bei Bedarf empfiehlt sie auch einen Broker, bei dem sich dieses günstig umsetzen lässt. Der Name der App steht dabei für die Abkürzung von Quintessenz. „Gemeint ist damit, dass wir uns auf das Wesentliche fokussieren“, so der 29-jährige Gründer.

Ingo Hillen hat das Konzept überzeugt, er ist Vorstandsvorsitzender der Sino AG, eines Brokers für Heavy Trader, und Hauptinvestor von Quins erster Finanzierungsrunde. „Insbesondere in der Generation der bis 40-Jährigen wächst gerade das Interesse, Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen, Quin startet daher genau zur richtigen Zeit“, sagt er. Auch von Gründer Rokitta ist er begeistert: „Er kennt sich mit Kapitalanlage und digitalen Angeboten sehr gut aus und arbeitet sehr fokussiert.“

Verknüpfung mit bestehenden Depots

Für die Kunden soll zumindest eine Basisversion der App kostenlos bleiben. Im kommenden Jahr sollen gebührenpflichtige Varianten folgen. Zunächst will Rokitta sein Unternehmen über die Provisionen finanzieren, die er für die Depotvermittlung erhält.

Künftig will er auch von Transaktionsgebühren profitieren, die beim Handel von Wertpapieren anfallen. „Im Gegensatz zu vielen analogen Anlageberatern werden wir jedoch immer unabhängig bleiben und uns nicht durch Provisionen beeinflussen lassen“, wirbt er.

Haben Kunden bereits ein Depot, sollen sie dieses über Datenschnittstellen ihres Brokers in die Quin-App einbinden können. „Unser Ziel ist es, dass die Kunden nur noch unsere App nutzen, um all ihre Wertpapiergeschäfte zu steuern“, so Rokitta. Noch steht das Unternehmen aber ganz am Anfang. Das neue Kapital soll die Weiterentwicklung der App beschleunigen. So soll etwa die technische Anbindung an die Broker vereinfacht werden, und Kunden sollen laufend Verbesserungsvorschläge zu ihren Depots erhalten. Auch Informationen zur Finanzbildung sind geplant.

Zuletzt hatte Rokitta in Köln gewohnt. Um am Start-up-Programm APX von Axel Springer und Porsche teilnehmen zu können, sind er und sein Co-Gründer Raphael Steil nach Berlin umgezogen. „Uns graut es schon ein bisschen vor dem Berliner Winter, aber hier haben wir ein besseres Netzwerk und finden einfacher neue Mitarbeiter“, sagt er. Bislang bestehe das Team aus zehn Personen. Dank des Investments sollen bald vier bis fünf dazukommen.