Ex-Bayern-Keeper verrät: So habe ich auf Ribéry aufgepasst
Tom Starke ist beim FC Bayern eine echte Institution - obwohl er in seinen sechs Jahren als aktiver Spieler gerade einmal zwölf Mal das Tor hütete. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Dass er in dieser Zeit mehr Pokale (15) sammelte, als im Bayern-Kasten zu stehen, tut seiner Popularität bei den FCB-Fans bis heute keinen Abbruch - im Gegenteil.
„Beim FC Bayern kommt es eben auf Leistung an, auch als Ersatztorhüter“, sagt der heutige Torwarttrainer von Bayerns U19 bei 11Freunde. „Und ich wusste nie, wann ich das nächste Mal gebraucht werde, ob heute oder in zwei Jahren. Ich wollte immer bereit sein und deshalb im Training niemals abfallen.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Bei Eitelkeiten oder Alleingängen seiner Teamkameraden sei er direkt eingeschritten und habe mit den Kollegen Tacheles geredet.
Starke: „Ich will da keinen Namen nennen ...“
„Ich will da keine Namen nennen, aber bei den Bayern kommt es vor, dass ein Spieler in seinen Augen zu früh ausgewechselt wird und er damit unzufrieden ist“, plaudert Starke aus dem Nähkästchen
„Einmal hatte ich das Gefühl, dass dieser Spieler im nächsten Training eher gegen den Trainer gespielt hat, um ihm zu zeigen, wie sauer er war. Da habe ich mir den Kollegen geschnappt und ihm klargemacht, dass er sich ja nur selber schadet und er den Trainer in dessen Meinung nur bestätige. Ich habe ihm gesagt: ‚Wenn du schon so egoistisch denkst, dann sorg‘ dafür, dass der Trainer beim nächsten Mal nicht an dir vorbeikommt!‘“
Seine Rolle hinter Manuel Neuer habe er daher vor allem in der Kabine ausgefüllt: „Ich würde jetzt nicht sagen, ich sei der Gute-Laune-Bär gewesen, aber ich habe zugehört, mich als Ansprechpartner angeboten. Ich glaube, das haben viele Kollegen geschätzt.“
Dabei verrät der heute 40-Jährige, dass es nicht immer einfach gewesen sei, zurückzustecken. „Wenn ich in Testspielen richtig gut gehalten habe, eine super Trainingswoche absolvierte, wenn einfach alles geklappt hat - da dachte ich heimlich schon: Ich bin so gut drauf, jetzt wäre es schön, auch zu spielen! Weil ich es mir auch selbst beweisen wollte. Und natürlich spielte am Wochenende dann wieder Manuel Neuer.“
Wie Starke Ribéry schützte
Seinen Einstand als Bayern-Keeper gab Starke dann ausgerechnet im Spiel bei seinem Ex-Klub, der TSG Hoffenheim. Das war ein Einsatz, der die ganze Menschlichkeit von Jupp Heynckes beschreibt“, erinnert sich Starke. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
„Er hatte mir einen Einsatz schon zu Saisonbeginn versprochen, vor der gesamten Mannschaft. Er hat gesagt, wie wichtig ich wäre und dass ich ganz sicher gebraucht würde. Er meinte: ‚Bis jetzt hat Tom noch keinen Einsatz, aber er wird Deutscher Meister mit uns und er wird noch auf dem Platz stehen, bevor wir Deutscher Meister sind.‘ Und natürlich hat es mich gefreut, dass Manuel Neuer es sofort akzeptiert hat, als das Spiel kam und ich auflaufen sollte.“
Starke hielt in diesem Spiel seinen Kasten sauber und die Münchner feierten einen 1:0-Sieg. In Erinnerung ist dem damaligen Keeper vor allem noch, wie er Frank Ribéry davor schützte, sich eine Verwarnung vom Schiedsrichter einzuhandeln.
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„Er neigte halt dazu, sich bei der einen oder anderen Fehlentscheidungen über den Assistenten aufzuregen. Da bin ich gerne mal dazwischen, habe das Meckern für ihn übernommen, um im Zweifelsfall die Gelbe Karte zu kassieren. Der Franck war für unser Spiel ja viel wichtiger.“