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Ein kräftiger Dämpfer am Aktienmarkt

Die Talfahrt geht weiter: Der Dax verliert auch am Freitag deutlich und bestätigt die Performance in einer schwachen Handelswoche. Besonders Bayer muss Rückschläge hinnehmen.

Auch am Freitag setzt sich die Kurskorrektur am deutschen Aktienmarkt fort – der Dax geht 0,73 Prozent leichter ins Wochenende und beendet auch den fünften Handelstag dieser Woche im Minus. Auf Wochensicht verliert der Leitindex etwa drei Prozent und erreicht wieder das Niveau von Ende April.

Der MDax der mittelgroßen Werte schloss fast unverändert bei 24.452 Punkten, der zuletzt schwächelnde TecDax gewann 0,7 Prozent auf 2188 Stellen, während der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 der Entwicklung im wichtigsten deutschen Börsenbarometer folgte und ebenfalls um 0,9 Prozent leichter bei 3441 Punkten notierte. Dabei hatten beide zunächst die Gewinnzone erreichen können, ehe es bergab ging.

Der Euro war auch zum Wochenende hin ein bestimmender Faktor. Der Euro verbilligte sich zwar auf 1,1408 Dollar, kostete wegen der anhaltenden Spekulationen auf eine baldige Drosselung der EZB-Anleihekäufe aber immer noch rund zwei US-Cent mehr als vor Wochenfrist. Bereits am Donnerstag hatte der starke Euro die Börsen flächendeckend belastet. Als Belastung hinzu kam der deutliche Anstieg der Renditen am Anleihemarkt, der Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren unattraktiver erscheinen lässt.

Besonders hart traf es Bayer: Ein Minus von über vier Prozent bedeutet den größten Tagesverlust des Jahres. Wegen eines schwächelnden Agrarchemie-Geschäfts kassierte der Leverkusener Konzern seine Gesamtjahresziele. „Schlimmer als die betragsmäßige Auswirkung ist der Vertrauensverlust, den eine Gewinnwarnung bedeutet“, erklärte DZ Bank-Analyst Peter Spengler. Er betrachte die Prognosesenkung aber als einmalige Angelegenheit.

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„Die Ergebniswarnung kam ziemlich überraschend, damit hat keiner gerechnet“, sagte ein Händler. „Das war ein Schuss vor den Bug für Aktionäre“, fügte ein anderer Aktienhändler hinzu. „Die Papiere sind gut gelaufen in den letzten Wochen, dann ist es klar, dass Anleger nach so einer Nachricht erst mal Gewinne sichern.“

Gefragt waren auch Adidas-Aktien, die sich dank eines überraschend hohen Umsatzes des Erzrivalen Nike um 2,1 Prozent verteuerten. Die Zahlen untermauerten die starke Konjunktur im Sportartikel-Sektor, urteilte Analyst Volker Bosse der Baader Helvea Bank. Nike-Papiere gewannen 8,9 Prozent und US-Konkurrent Under Armour legte zwei Prozent zu.

Am Aktienmarkt stand neben Bayer Delivery Hero im Rampenlicht. Bei seinem Börsendebüt schlossen die Titel des Essenslieferdienstes („Lieferheld“, „Foodora“, „Pizza.de“) bei 27,80 Euro. Das ist ein Plus von neun Prozent zum Ausgabepreis von 25,50 Euro.

Der Einzelhandel machte ein kräftiges Umsatzplus. Die deutschen Einzelhändler haben ihren Umsatz im Mai so deutlich gesteigert wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr. Die Einnahmen wuchsen um 6,3 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Der Mai hatte allerdings auch einen Verkaufstag mehr als vor einem Jahr. Preisbereinigt fiel das Plus mit 4,8 Prozent zwar etwas geringer aus, war aber fast doppelt so groß wie von Analysten vorhergesagt. Besonders der Internet- und Versandhandel boomten: Dort steigerte sich der Umsatz um 8,2 Prozent.

Das von der Universität von Michigan ermittelte Barometer für die Stimmung der US-Verbraucher fiel im Juni auf 95,1 Punkte. "Das ist das niedrigste Niveau seit der Wahl von US-Präsident Donald Trump im November 2016", sagte Studienleiter Richard Curtin. Außerdem stiegen die US-Konsumausgaben im Mai nur noch um 0,1 Prozent. Die schwächelnde Konjunktur dürfte die US-Notenbank Fed in ihrer Meinung bestärken, die Zinsen nur behutsam anzuheben, sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf.