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„Der starke Dollar bringt uns um“

So unberechenbar auch ist, an eines glauben die Märkte noch immer fest: Dass der designierte US-Präsident sein Versprechen, die amerikanische Wirtschaft weiter anzukurbeln, hält. Billionenschwer soll sein Konjunkturprogramm sein. Die Folge: Investoren zieht es in die . Der Dollar steigt und steigt und steigt. Bald schon, da waren sich die Analysten der Großbanken einig, wird ein Euro nur noch einen Dollar kosten.

Nun kritisiert ausgerechnet Donald Trump die jüngste Stärke seiner Währung: „Sie bringt uns um“, sagt er in einem Interview mit dem Wall Street Journal. Seit seiner Wahl am 8. November hat der US-Dollar gegenüber dem Euro um 3,3 Prozent aufgewertet. Zeitweise musste man nur noch 1,0339 Dollar je Euro bezahlen – ein Stand wie seit 2002 nicht mehr. Mittlerweile hat er sich wieder auf 1,0662 Dollar erholt.

Dem Mann, der unaufhörlich darüber spricht, Amerika groß zu machen, wird nun offenbar der Widerspruch seiner Handlungen bewusst: Stärkt er die US-Wirtschaft, zieht das mehr Kapital in die USA. Das lässt den Dollar-Kurs steigen. Doch gleichzeitig verteuert ein stärkerer Dollar die Exporte auf den Weltmarkt. Die Wettbewerbsfähigkeit der USA sinkt.

Speziell Sorge bereitet Trump offenbar die Stellung gegenüber China: „Unsere Unternehmen können mit ihnen im Moment nicht konkurrieren, weil unsere Währung zu stark ist.“ Mehrfach hat Trump in den vergangenen Monaten Anspielungen gemacht, dass den Yuan künstlich schwach halte. Dabei argumentieren viele Experten vielmehr, dass China – im Gegenteil – sich bemüht, den Yuan solide zu halten.

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„Im Vergleich zum Dollar hat sich der Yuan nicht gut entwickelt“, erkennt zwar auch Hans Redeker, globaler Währungsstratege bei Morgan Stanley. „Aber man sollte berücksichtigen, dass seit der Wahl in den USA der Yuan tatsächlich gegenüber anderen wichtigen Währungen aufgewertet hat.“ Hinzu komme, dass das Land immer noch vor erheblichen Herausforderungen wegen seiner industriellen Überkapazität stehe.

Gleichwohl fürchtet so mancher Experte bereits den nächsten Währungskrieg, also einen Wettlauf abwertender Währungen, um sich jeweils einen Vorteil auf dem Weltmarkt zu erkaufen. „Das ist das erste Mal, dass wir einen gewählten Präsidenten haben, der sagt, dass der Dollar zu weit gelaufen ist“, sagte der Währungsstratege Marc Chandler von Brown Brothers Harriman dem US-Wirtschaftssender CNBC. „Noch ist zwar nichts passiert. Doch wenn der amerikanische Präsident beginnt, die eigene Währung schwach zu reden, wird das in einen Währungskrieg übergehen. Und dieser würde all jene, die wir bislang erlebt haben, in den Schatten stellen.“

Dabei gilt ein „Erkaufen“ einer schwachen Währung – etwa indem die USA große Mengen US-Dollar verkaufen würden – als geächtet. Die Finanzminister der G20-Staaten haben sich in den vergangenen Monaten und Jahren mehrfach geeinigt, solche direkten Eingriffe am Währungsmarkt zu unterlassen.

Grundsätzlich deutet derzeit von den Rahmenbedingungen vieles eher auf einen starken Dollar hin. Dafür sorgt nicht nur Donald Trump, sondern auch die Notenbankpolitik in den USA. Nach den Leitzinserhöhungen im Dezember 2016 und ein Jahr zuvor nehmen sich die Notenbanker um Fed-Chefin Janet Yellen in diesem Jahr offenbar drei weitere Zinssteigerungen vor. Während die Zinsen in der Welt, nicht zuletzt in Europa und Japan, weiter niedrig bleiben, dürfte der Zinsvorteil weiteres Kapital in die USA treiben.

KONTEXT

Größte Banken im Devisenhandel (2015)

Platz 10

Morgan Stanley

2016: Rang 10

2015: Rang 13

Quelle: Euromoney, Mai 2016

Platz 9

XTX Markets

2016: Rang 9

2015: nicht im Ranking vertreten

Platz 8

HSBC

2016: Rang 8

2015: Rang 7

Platz 7

Goldman Sachs

2016: Rang 7

2015: Rang 9

Platz 6

Barclays

2016: Rang 6

2015: Rang 3

Platz 5

Bank of America Merrill Lynch

2016: Rang 5

2015: Rang 6

Platz 4

Deutsche Bank

2016: Rang 4

2015: Rang 2

Platz 3

UBS

2016: Rang 3

2015: Rang 5

Platz 2

JP Morgan

2016: Rang 2

2015: Rang 4

Platz 1

Citigroup

2016: Rang 1

2015: Rang 1