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Starbucks-Investor ausgebuht, weil er die Entscheidung infrage stellte, 10.000 Flüchtlinge einzustellen

Bei der jährlichen Aktionärshauptversammlung von Starbucks äußerte ein Investor, Justin Danhof vom National Center for Public Policy Research, seine Frustration darüber, dass das Unternehmen als Reaktion auf Präsident Trumps Einreiseverbot versprochen hat, 10.000 Flüchtlinge einzustellen.

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Danhof fragte, warum Konzernchef Howard Schultz sich nicht zu Wort meldetet, als das Außenministerium zu Obamas Amtszeit 2011 sechs Monate lang keine Visa für Flüchtlinge aus dem Irak ausstellte.

„Ich habe zwei kurze Fragen: Ich verstehe es, wenn Sie sagen, dass ‚nicht jede Entscheidung auf Wirtschaftlichkeit beruht‘, aber Wirtschaftlichkeit ist die harte Realität. Deshalb ist die erste Frage, wie viel die Investoren ausgeben müssen, damit das Unternehmen die Flüchtlinge ärztlich gründlich untersuchen lassen kann, während die Regierung zugibt, dass sie solche Untersuchungen nicht immer bezahlen kann? Und warum sind sie bereit, Starbucks Reputation auf das Spiel zu setzen, indem sie Präsident Trumps Verfügung angreifen, Sie aber nicht die Courage hatten, etwas gegen das Einreiseverbot von Obama/Clinton zu sagen?“

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Mitgefühl statt Politik

Danhofs Frage erntete hörbare Buhrufe aus dem Publikum. Schultz antwortete, dass dies nichts mit Politik zu tun habe, sondern dass es stattdessen um Mitgefühl gehe.

„Wenn es eine Botschaft gibt, von der ich hoffe, dass Sie sie heute mit nach Hause nehmen werden, dann ist es die, dass nichts von dem, was wir als Unternehmen tun, das für Menschlichkeit und Mitgefühl steht, von politischen Entscheidungen abhängt. Es basiert stattdessen auf Prinzipien und unseren grundlegenden Überzeugungen“, sagte Schultz.

Er betonte, dass dies keineswegs dem Geschäft schade. „Ich kann Ihnen zweifelsfrei bestätigen… dass es null, absolut keinen Beweis dafür gibt, dass die Marke Starbucks, die Reputation oder das Kerngeschäft geschwächt werden, weil wir Mitgefühl zeigen“, sagte Schultz.

Justin Danhof vom National Center for Public Policy Research, äußerte seine Frustration über das Versprechen des Unternehmens, 10.000 Flüchtlinge einzustellen.
Justin Danhof vom National Center for Public Policy Research, äußerte seine Frustration über das Versprechen des Unternehmens, 10.000 Flüchtlinge einzustellen.

Was die Umfragen sagen

Anfang des Monats veröffentlichte Starbucks einen Brief des Marktforschungsunternehmens Kantar Millward Brown, der widerlegt, dass sich die Markenwahrnehmung des Kaffee-Giganten verschlechtert hätte, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, 10.000 Flüchtlinge als Reaktion auf Präsident Trumps Einreiseverbot einzustellen.

Mitte Februar hatte „YouGov” auch schon einen Bericht veröffentlicht laut dem Starbucks’ Markenwahrnehmung um zwei Drittel gesunken sei, nachdem CEO Howard Schultz seinen Brief veröffentlicht hatte, in dem er versprach, Flüchtlinge einzustellen.

YouGov
YouGov

Und vor Kurzem berichtete „Bloomerg News“, dass xAd zeigte – ein Unternehmen, das Markteinblicke anbietet, indem es die Smartphone-Apps von Kunden benutzt, um die Laufkundschaft zu verfolgen –, dass Starbucks’ Anteil an Laufkundschaft im Februar auf elf Prozent im Vergleich zu zwölf Prozent im Januar gesunken war. xAd verwendet dafür Standortdaten von Anzeigenanfragen von 100.000 mobilen Apps jeden Monat. Der Besuch eines Geschäfts wird nur dann registriert, wenn die App geöffnet ist und die Werbung zugestellt wurde.

Nach Trumps Entscheidung, eine Verfügung zu unterschreiben, die Staatsbürgern des Iran, des Irak, Libyens, aus Somalia, dem Sudan, Syrien und dem Yemen zeitweise die Einreise in die USA verweigert (die Anordnung wurde vom Gericht aufgehoben, diese Woche verhängte Trump einen neuen Einreisestopp, bei dem der Irak ausgenommen ist), schrieb Schultz am 29. Januar einen Brief an die Belegschaft.

Aufruf zum Starbucks-Boykott

In diesem Brief führte Schultz seine Pläne aus, 10.000 Flüchtlinge in den Ländern einzustellen, in denen die Kette Geschäfte betreibt. Daraufhin gab es in den sozialen Medien einen Aufschrei und manche User riefen zum Starbucks-Boykott auf.

„Wir haben weltweit eine lange Vergangenheit darin, junge Menschen einzustellen, die eine Chance und einen Weg suchen, ein neues Leben zu beginnen. Deshalb verdoppeln wir unser Engagement und arbeiten mit unseren Angestellten am Aktienmarkt sowie mit unseren Joint Venture und lizenzierten Marken-Partnern zusammen an einer konzertierten Aktion, um Möglichkeiten für diejenigen zu suchen und zu schaffen, die vor Krieg, Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung flüchten“, schrieb Schultz.

Howard Schultz
Howard Schultz

Weiter hieß es: „Über 65 Millionen Bürger weltweit sind von den Vereinten Nationen als Flüchtlinge anerkannt und wir arbeiten an Plänen, in den nächsten fünf Jahren 10.000 von ihnen in den 75 Ländern einzustellen, wo es Starbucks gibt. Und wir werden damit hier in den USA beginnen, indem wir einen ersten Schwerpunkt unserer Einstellungsbemühungen auf diejenigen legen, die für die US-Truppen als Übersetzer und Hilfe vor Ort in zahlreichen Ländern gearbeitet haben, wo unser Militär diese Unterstützung benötigte.“

Als Folge begann das Hashtag #BoycottStarbucks zu einem Trend auf Twitter zu werden und manche kritisierten das Unternehmen dafür, dass sie nicht 10.000 Veteranen einstellen. Andere dagegen zeigten in den sozialen Medien ihre Unterstützung für den Kaffee-Giganten.

Starbucks hat bereits ein Programm, das darauf abzielt, Veteranen einzustellen. Bei der Aktionärsversammlung verkündete Starbucks, dass es bereits sein Ziel, 10.000 Veteranen einzustellen, überschritten habe und versprach deshalb, 25.000 weitere Veteranen und deren Ehepartner einzustellen. Außerdem wurden Pläne vorgestellt, 100 neue Geschäfte für Militärangehörige zu eröffnen.

Julia La Roche
Yahoo Finance

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