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Stadtflucht: In Berlin ist überall Text - in der Natur ist mal Ruhe

Es war neulich frühmorgens am See, die Wasseroberfläche lag spiegelglatt unterm Sommerhimmel. Wolken, Bäume, Gebüsche im Wind, sogar ein Graureiher zog so wirklichkeitsgetreu übers Wasser wie auf einem modernen Flachbildschirm. Ich ertappte mich dabei, wie ich gleichzeitig dem „doppelten“ Vogel folgte und die kleinen Wellen am unteren Bildrand im Auge behielt – als suchte ich dort nach einem Text, der mir erklären würde, was ich da sah. Es kam aber nichts, natürlich. Nur ein Fisch sprang silbrig aus dem Wasser und hinterließ einen größer werdenden Kreis.

Am Abend zuvor war ich spät aus Berlin zurückgekommen. Dort besteht mein Leben tatsächlich aus immer mehr Text. So viel, dass mein Gehirn irgendwann offenbar meinte, gar nicht mehr ohne auszukommen. Text ist in Berlin überall: Bei der Arbeit, aber auch in der U-Bahn, neuerdings auch in Ausstellungen und Museen, selbst beim Friseur oder auf öffentlichen Toiletten werden Dinge auf Bildschirmen erklärt. In der U-Bahn laufen nicht mehr nur Text-„Bänder“ auf den Anzeigetafeln, sondern parallel Durchsagen auf Englisch und Deutsch, am Bahnhof wie in den Zügen. Mund und Nase bedecken, sonst drohen Strafen, bitte Abstand halten, beachten Sie den Spalt zwischen Zug und Bahnsteigkante, und so weiter.

Ja, okay, möchte man antworten, wenn man länger unterwegs ist: Ich habe verstanden. Das Absurde: Ist mal endlich kein Bildschirm in Sichtweite, tut man das, was alle anderen auch tun – man starrt reflexartig auf sein Handy. Das erklärt einem ...

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