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Sporthändler fordern klare Öffnungsstrategie

Vor dem Bund-Länder-Gipfel fordern die Sporthandelsschwergewichte Decathlon, Intersport und Sport 2000 eine klare Öffnungsstrategie für ihre Läden. Denn Sport sei gerade in der Pandemie unverzichtbar.

In der Diskussion um eine Lockerung der Corona-Beschränkungen gehen die größten deutschen Sportartikelhändler von einer Verlängerung des derzeit geltenden Lockdowns bis Ende Februar aus. Im Gespräch mit der WirtschaftsWoche sagte Alexander von Preen, Geschäftsführer der Einkaufsgemeinschaft Intersport: „Wir rechnen derzeit damit, dass wir unsere Läden spätestens am 1. März wieder öffnen können.“ Gleichzeitig fordert der Einzelhändler Bundes- und Landespolitiker auf: „Wir brauchen jetzt eine Perspektive und eine Öffnungsstrategie für unsere Sporthändler und ihre vielen tausend Mitarbeiter.“

Hans-Hermann Deters, Geschäftsführer von Sport 2000 mahnt, viele Sporthändler hätten ihre Reserven aufzehren müssen, um die Schließungsphasen bis heute zu überstehen: „Jetzt ist ein Punkt erreicht, an dem die Branche kaum noch Luft hat.“ Die Umsätze der drei größten deutschen Sporthändler hätten zu Beginn des Jahres im Schnitt um 70 Prozent unter denen des Vorjahresmonats gelegen. „Das Geschäft mit Wintersportartikeln wie Skiern ist praktisch komplett ausgefallen“, sagte Sport 2000-Geschäftsführer Deters. Einziger Lichtblick sei der Verkauf von Fitnessprodukten: „Fitness ist eindeutig ein Gewinner der Krise“, so Decathlon-Manager Weinert.

Die Geschäfte, meint Deters, sollten sobald wie möglich öffnen dürfen. Sollte dies aus pandemischen Gründen nicht möglich sein, müssten „zumindest die Entschädigungen jetzt schnell und zielgerichtet fließen“, sagt Deters. Das gelte vor allem auch, weil die Coronakrise nicht sofort beendet sei, „wenn die Türen wieder aufgehen“, sagt Decathlon-Deutschland-Chef André Weinert: „Bis die Geschäfte wieder normal laufen, wird es noch sehr lange dauern.“

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„Beitrag zur physischen und mentalen Gesunderhaltung“

Gemeinsam mit Intersport hatten sich Sport 2000 und der Sport-Discounter Decathlon vor kurzem mit einem Brief an die Bundesregierung gewandt, um auf die Nöte ihrer Branche aufmerksam zu machen. „Unsere Branche ist eine spezielle Branche“, sagt Intersport-Chef von Preen. Der Sportfachhandel sei nicht vergleichbar mit anderen Non-Food-Händlern: „Denn wir können einen Beitrag leisten zur physischen und mentalen Gesunderhaltung der Bevölkerung.“ Sportgeschäfte ermöglichten die persönliche Beratung und liefere vielen Menschen einen Impuls, Sport zu treiben. „Das sollte in die Entscheidungen der Politik einfließen“, sagt Sport2000-Chef Deters.

Anders als der Konzertveranstalter Eventim erteilen die Sporthändler einem Impfnachweis als Voraussetzung für einen Ladenbesuch eine klare Absage. „Eine Diskriminierung zwischen Altersgruppen oder nach Impfstatus sollte es nicht geben, das wäre schädlich für die gesamte Gesellschaft“, sagt Intersport-Manager von Preen.

Mehr zum Thema: Mit Eigenmarken und Filialen im Stil von Fabrikhallen hat Decathlon den deutschen Markt für Sportartikel aufgerollt. Nun will der Discounter die Coronakrise für den nächsten Wachstumssprung nutzen.