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Speicherchiphersteller Kioxia verschiebt überraschend seinen Börsengang

Spannungen zwischen den USA und China beeinträchtigen die Aussichten für die Halbleiterindustrie. Der Chiphersteller Kioxia verschiebt nun seinen Börsengang.

Der weltweit zweitgrößte Speicherchiphersteller Kioxia hat überraschend angekündigt, seinen Börsengang auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Als Grund nannte das ehemals als Toshiba Memory bekannte Unternehmen, dass die Spannungen zwischen den USA und China die Aussichten für die Halbleiterindustrie stark beeinträchtigt hätten.

Der Markt sei derzeit zu volatil, und auch die Coronakrise habe zu Unsicherheiten geführt, sagte der Präsident von Kioxia, Nobuo Hayasaka. Man glaube daher nicht, dass es im Interesse der derzeitigen oder potenziellen künftigen Aktionäre sei, den Börsengang zu diesem Zeitpunkt weiter voranzutreiben.

Die Notierung an der Tokioter Börse war für den 6. Oktober geplant. Kioxia wäre der größte Börsengang in Japan in diesem Jahr gewesen. Noch im August hatte Kioxia gehofft, die Aktien zum Preis von umgerechnet 32,30 Euro anzubieten, zuletzt war unter dem Eindruck der Krisenstimmung jedoch nur noch von einem Preis zwischen 28,50 Euro und 22,80 die Rede. Der endgültige Preis sollte diesen Montag bekannt gegeben werden.

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Kioxias Börsenpläne wurden ein Opfer des Handelskriegs zwischen den USA und China. Die Handelsbeschränkungen, die die USA dem Kioxia-Stammkunden Huawei Technologies angeblich aus Sicherheitsgründen auferlegt haben, haben die Japaner empfindlich getroffen.

Die strengeren Vorschriften des US-Handelsministeriums für Huawei traten am 15. September in Kraft. China ist einer der Kernmärkte für Kioxia, der Konzern erwirtschaftet dort 20 Prozent seines Jahresumsatzes. Im Vorfeld des jetzt abgeblasenen Börsengangs hatte der Chiphersteller gewarnt, dass eine Zuspitzung des Streits zwischen Washington und Peking „ernsthafte Auswirkungen“ auf seine Gewinne haben würde.

Wichtigstes Produkt von Kioxia sind die einst von Toshiba entwickelten, in Smartphones verwendeten Flash-Speicher. Mit ihnen generiert der Produzent etwa 40 Prozent seines Umsatzes. Toshiba verkaufte sein Speichergeschäft im Jahr 2018 an eine von Bain Capital geführte Investorengruppe, um die massiven Verluste seiner US-Atomtochter Westinghouse Electric auszugleichen.

Toshiba hält jedoch noch immer einen Anteil von 40 Prozent an Kioxia. Nach der jetzigen Verschiebung des IPOs fiel die Toshiba-Aktie im Handel in Tokio um 8,6 Prozent.

Potenzielle Investoren hatten in den vergangenen Wochen bemängelt, dass das Unternehmen im ersten Prospekt nur Papiere im Wert von umgerechnet 786 Millionen Euro anbieten wollte, obwohl es mit einem Wert von rund zwölf Milliarden Euro bewertet werden sollte. Für die angekündigten Investitionen müsse jedoch deutlich mehr Geld eingesammelt werden, hieß es.

Japans Wirtschaftszeitung „Nikkei“ berichtete, dass Kioxia seine Börsenpläne noch nicht aufgegeben habe und nun ein Listing gegen Ende dieses Jahres oder Anfang 2021 ins Auge gefasst habe. Die Zeitung zitierte jedoch auch Insider, die Zweifel an diesem Zeitplan anmeldeten und anmerkten, dass Huaweis Probleme mitnichten in drei oder vier Monaten ausgeräumt sein würden.