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Zurück auf Los im Sparkassenlager

Zehn Tage nachdem seine Steueraffäre bekannt wurde, kündigt Georg Fahrenschon seinen Rücktritt als Sparkassenpräsident an. Er wolle einen „geordneten Übergang“ ermöglichen. Nun übernimmt zunächst ein Trio.

Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon zieht Konsequenzen aus seiner Steueraffäre und tritt zurück. Wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Freitag mitteilte, legt der 49-Jährige sein Amt zum 24. November nieder. Übergangsweise werden Vizepräsident Thomas Mang und die beiden Geschäftsführenden Vorstandsmitglieder Karl-Peter Schackmann-Fallis und Joachim Schmalzl den Verband führen. Mit dieser Regelung sei ein geordneter Übergang zu einem neuen Sparkassenpräsidenten möglich, dessen Wahl so rasch wie möglich stattfinden soll, sagte Mang.

Bisher ist er selbst als Favorit für die Fahrenschon-Nachfolge gehandelt worden. Sparkassenkreisen zufolge will der 57-Jährige den Posten aber nicht. „Sein Lebensmittelpunkt ist in Hannover und er möchte, dass es so bleibt“, heißt es aus seinem Umfeld. Offiziell teilte der Niedersächsische Sparkassenverband mit: Nach einer erfolgreichen Kandidatensuche und Neuwahl eines DSGV-Präsidenten werde Mang „sich wieder ausschließlich“ auf seine Aufgaben in Niedersachsen und als DSGV-Vize konzentrieren.

Damit ist offen, wer an die Spitze des DSGV vorrücken wird. „Klar ist nur, dass man einer internen Lösung den Vorzug geben würde“, verlautete aus Sparkassenkreisen. Intern wird Michael Breuer, Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands in Düsseldorf, als heißester Kandidat gehandelt. „Doch es ist unklar, ob er dazu überredet werden kann“, sagt eine mit der Situation vertraute Person. Breuers Landesverband wollte das nicht kommentieren.

Liane Buchholz, die den Sparkassenverband Westfalen-Lippe führt, sagen einige in der Sparkassenorganisation zwar große Ambitionen nach. Doch man traue ihr das oberste Verbandsamt noch nicht zu, heißt es in Sparkassenkreisen. In ihrem Umfeld heißt es dagegen, sie wollte zunächst in Münster etwas bewegen und strebe nicht nach Berlin.

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„Es bleibt die Frage, ob es überhaupt einen mehrheitsfähigen Kandidaten unter den zwölf regionalen Sparkassen-Präsidenten gibt, der auch will“, sagt ein Sparkassen-Funktionär. Der baden-württembergische Sparkassen-Präsident Peter Schneider, dem einige den DSGV-Chefposten zutrauen würden, hat beispielsweise mehrfach deutlich gemacht, dass er in Stuttgart bleiben will. Ein Hauen und Stechen wie im Vorfeld der Wahl des DGSV-Chef Ende 2017, als der ehemalige westfälische Sparkassen-Präsident Rolf Gerlach gegen Fahrenschon den Kürzeren zog, zeichnet sich deshalb bisher nicht ab. Externe Kandidaten drängen sich auch noch nicht auf.

Der frühere bayerische Finanzminister Fahrenschon hatte sich eigentlich zur Wiederwahl stellen wollen. Doch kurz vorher wurde ein Strafbefehl gegen ihn wegen zu spät eingereichter Steuererklärungen bekannt. Da er dies über einige Monate lang nicht offen gelegt hatte, hat ihm dem Vernehmen nach eine Reihe von Sparkassenverbänden das Vertrauen entzogen.

Details über die Trennung von Fahrenschon wurden nicht bekannt. Sparkassenkreisen zufolge waren sich aber alle Beteiligten darüber einig, dass man eine Lösung für Fahrenschon finden müsse, die keine großen finanziellen Nachteile mit sich bringe – vor allem mit Blick auf seine Altersvorsorge.

„Wir bedanken uns bei Georg Fahrenschon. Er hat in seiner Amtszeit eine erfolgreiche Arbeit für den DSGV geleistet. Gleichzeitig begrüßen wir es, dass nach den Ereignissen der letzten Tage auf diese Weise ein Neuanfang ermöglicht wird“, sagte DSGV-Vize Mang.

Fahrenschon räumte Fehler ein: „Die verspätete Abgabe meiner privaten Steuererklärungen war falsch“. Doch er habe nicht vorsätzlich rechtswidrig gehandelt, sagte er.