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Sparkassen sind in Sachen Nachhaltigkeit das Schlusslicht in der Bankenwelt

In einem Vergleich der Nachhaltigkeitsstrategie von Banken schneiden Sparkassen besonders schlecht ab. Spannend ist die Entwicklung der LBBW.

Sparkassen gelten für viele Sparer im Vergleich zu Großbanken wie Commerzbank oder Deutscher Bank traditionell als eher gemäßigte Geldverwalter. Daher dürfte das Ergebnis eines Nachhaltigkeitsrankings für viele überraschend kommen: Die geprüften Sparkassen schneiden deutlich schlechter ab als die Großbanken.

Ob eine Bank als nachhaltig einzustufen ist oder nicht, versucht die Nichtregierungsorganisation „Fair Finance“ zu beziffern. Sie betreibt ein Vergleichsportal. In einem aktuellen Ranking hat sie berechnet, inwiefern sich deutsche Banken an soziale und ökologische Nachhaltigkeitsregeln halten.

In dem Ranking wurden 14 Geldinstitute anhand von über 280 Bewertungskriterien geordnet. So analysiert das Vergleichsportal, ob ein Geldinstitut beispielsweise Geschäfte mit Unternehmen schließt, die Waffen und Rüstung produzieren, Arbeits- und Menschenrechte verletzen, oder Geschlechterungerechtigkeit dulden.

Am besten schneiden - wie schon in den Rankings zuvor - auf Nachhaltigkeit spezialisierte Banken ab. Die GLS Bank erfüllt demnach zu 96 Prozent, die Ethik Bank zu 95 Prozent und die Tridos Bank zu 87 Prozent die Nachhaltigkeitskriterien des Fair Finance Guides.

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Spannend ist laut dem Ranking die Entwicklung der Landesbank Baden Württemberg (LBBW). Die größte Landesbank passte sich, laut Analyse, zunehmend den Nachhaltigkeitsrichtlinien an. Die Bank verankerte solche Kriterien in ihrer Geschäftsstrategie, erklärt die Projektleiterin des Fair Finance Guides, Sarah Guhr.

Das Geldhaus erfüllt mittlerweile fast die Hälfte der Bewertungskriterien. Seit März 2016 steigerte die Bank ihr Nachhaltigkeitsbestreben um 40 Prozentpunkte. Damit löst das Geldinstitut die Commerzbank (35%) als nachhaltigste Großbank ab.

Deutsche Großbanken wie die Commerzbank, Deutsche Bank, DZ Bank, oder Hypo-Vereinsbank werden im Report, wie auch im Vorjahr, kritisiert. Es fehle an Anstrengungen „stärkere Nachhaltigkeitskriterien zu etablieren.“ sagt Guhr.

Doch noch schlimmer als die Großbanken wirtschaften laut dem Ranking die Sparkassen: Neu in der Bewertung reiht sich die Sparkasse Düsseldorf auf dem 12. Platz ein.

Grund dafür ist laut Ranking unter anderem die Investition in den Rüstungskonzern Rheinmetall. Auch die Sparkasse Köln-Bonn investiere in das Rüstungsunternehmen durch einen Deka-Fonds. Mit neun Prozent belegt die Sparkasse Köln-Bonn den letzten Platz.

„Regionale Sparkassen und Genossenschaftsbanken fangen gerade erst damit an, Nachhaltigkeit in ihrem Kerngeschäft zu verankern“, erklärt Sarah Guhr. „Daher stehen die Sparkassen bei uns derzeit auf den letzten Plätzen.“

Ein Kritikpunkt an dem Ranking bleibt auch in diesem Jahr bestehen: Diese Auswahl stellt nur einen kleinen Ausschnitt des deutschen Bankenmarktes da, in dem es fast 1.900 rechtlich selbständige Finanzinstitute gibt. „Zukünftige will das Unternehmen verstärkt einige der in Deutschland aktiven Online- und Direktbanken untersuchen“, sagte Guhr.

Zudem ist das Interesse der Bankkunden am Thema Nachhaltigkeit noch gering: Nachhaltigkeit ist zwar bekannt. „Eine wirkliche Umsetzung in aktives Handeln ist aber nach wie vor nur eine Randbewegung und noch nicht in den Mainstream gelangt“, sagt Guhr.

Genauso verhält es sich bei den Banken. „Besonders hervorzuheben ist die Finanzierung von Erneuerbaren Energien, die viele Großbanken als ausreichend ansehen, um sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit zu positionieren“, sagt Guhr.