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Sparda Bank beginnt mit Bargeldabschaffung

Gerade erst wird die neue Fünf-Euro-Münze für Sammler beworben, da trifft Bankkunden der Schlag: einzahlen könnten sie das Prachtstück nicht mehr überall. Die Sparda Bank geht einen großen Schritt in Richtung Bargeldabschaffung.

23 von 25 Filialen in Hannover verweigern die Einzahlung von Münzen. Vorbei die Zeiten, in denen Kinder am Weltspartag ihr Sparschwein ausgeleert und die Euro-Münzen brav auf das Konto eingezahlt haben. Verbraucherschützer kritisieren dieses Vorgehen der Sparda Bank enorm. Geld sei schließlich Geld und Euro-Münzen ein gültiges Zahlungsmittel.

Deutschland gilt als die Nation, in am meisten Bar bezahlt und in der es am schwierigsten werden dürfte, komplett auf digitale Bezahlsysteme zu wechseln. Eine rein elektronische Form der Bezahlung befürworteten in einer GfK-Befragung vom August 2016 lediglich ein Drittel der Menschen in der Bundesrepublik. Dennoch sind erste Schritte gemacht. Vor allem der Online-Handel setzt enorm auf digitales Bezahlen via PayPal oder Kreditkarte. Viele Online-Shops oder Event-Veranstalter bieten herkömmliche Bezahlarten wie Rechnung, per Nachname oder Überweisung (Vorkasse) gar nicht mehr an. Den 500-Euro-Schein gibt es auch nicht mehr.

In Frankreich und Italien dürfen Barzahlungen nur noch bis zu einem Wert von 1000 Euro erfolgen. Andere europäische Länder haben auch relativ niedrige Maximalbeträge für Barzahlungen sowie Bargeldabhebungen am Bankautomaten. In Schweden ist es auch für Touristen kaum möglich, sich innerhalb des Landes mit Geldscheinen und Münzen fortzubewegen. Wer keine Kreditkarte dabei hat, kommt praktisch nicht vom Flughafen Stockholm-Arlanda weg, da Bus- und Bahntickets nur per Karte bezahlt werden können. Starker Befürworter dieses Trends ist ABBA-Mitglied Björn Ulvaeus. Mastercard unterstützt das ABBA-Museum übrigens finanziell – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. In Indien wurden Banknoten im alltäglichen Zahlungsverkehr bereits abgeschafft, was das Land in ein kleines Chaos stürzte.

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Die Argumente und die Hintergedanken der Finanzindustrie

Mit Bargeld haben es das Organisierte Verbrechen, Steuerflüchtlinge, Schwarzarbeiter und Räuber leichter, sich illegal Geld zu beschaffen. Doch Gangster hängen ihre kriminellen Tätigkeiten nicht an den Nagel, nur weil sie plötzlich digital bezahlen müssen. Sie verlagern ihre Aktivitäten dann eben in Richtung Cyberkriminalität. Auch dass Argument, Geldscheine seien Bakterienschleudern greift nur bedingt. Sowohl Karten-Lesegeräte als auch Smartphone-Displays sind mindestens genauso unhygienisch wie Papiergeld.

Nicht der arbeitende Bürger, sondern die Finanzelite profitiert von der Bargeldabschaffung. Denn wer den digitalen Geldfluss überwacht und steuert, kontrolliert die Gesellschaft. Der Bürger kann schrittweise enteignet werden. Mangels finanzieller Alternative werden Unbeteiligte gezwungen, für die Misswirtschaft von Banken und Staaten aufzukommen. Diese können in einem bargeldlosen Umfeld Negativzinsen durchsetzen sowie jede finanzielle Transaktion nach Belieben mit Gebühren versehen. Bereits jetzt verlangen die meisten Banken in Deutschland Gebühren für die Einzahlung von Münzen. Der Kunde wird damit indirekt gezwungen, sein Münzgeld auszugeben, zu konsumieren und den Wirtschaftskreislauf in Gang zu halten. Der schwarze Peter für die kostenpflichtige Münzeinzahlung können die Banken der Europäischen Union zuschieben. Eine EU-Verordnung verlangt nämlich von den Geldinstituten, dass sie Münzen auf ihre Echtheit hin prüfen müssen. Dafür sind neue Maschinen oder externe Dienstleister notwendig und das bedeutet auch für die Banken einen höheren finanziellen Aufwand.