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Sommerserie : Ein Sommerurlaub in Kreuzberg, Mitte und Neukölln
Das Vergnügen an einer Reise besteht nicht darin, darauf zu hoffen, dass das frühmorgendliche Taxi zum Flughafen auch wirklich kommt, zu beten, dass der Herr auf dem Nachbarsitz vor Erlöschen des Anschnallzeichens seinen Husten in den Griff bekommt oder mit der Rezeptionistin zu diskutieren, dass man ausdrücklich nicht den Blick in den Hotelhinterhof gebucht hatte. Reisen ist vielmehr: entdecken. Und entdecken geht überall.
„Trudele durch die Welt. Sie ist so schön: gib dich ihr hin, und sie wird sich dir geben“, riet Kurt Tucholsky 1929 unter der Überschrift „Die Kunst, richtig zu reisen“. Starten wir also in einen Urlaubstag durch ein Stück Kreuzberg, mit allem, was bei einer Reise dazugehört – außer dem Begleit-Stress.
„Es ist eine Oase der Seligen“, sagt Marian Simunovic und weist auf den Urbanhafen. Sein Restaurantschiff „Van Loon“ ist Start unserer Tour. Mit einem Kaffee vom Self-Service oder einem Frühstück, das eine munter plaudernde Kellnerin serviert, lässt es sich an Bord wunderbar in den Tag starten.
Am Urbanhafen sieht man heute mehr Jogger als Schiffe
Ein alter Angler hat im Gras nebenan die Rute ins Wasser gesenkt, seine Frau verfüttert gemächlich die Stulle, in die sie eben noch herzhaft hineinbiss, an Schwäne. In der Mitte des Landwehrkanals üben drei Schülergruppen Fortbewegung per Kanu. „Diese Ruhe, diese Mischung der Leute: Ich kenne keine Stadt, in der es das inmitten des Zentrums gibt“, sagt der 58-jährige Simunovic.
Wo heute Müßiggänger liegen, lagen ab Ende...
