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Sommerpause beim Coronavirus? - Arzt: Erreger wird nicht verschwinden

MÜNCHEN/BRAUNSCHWEIG (dpa-AFX) - Die Coronavirus-Infektionen könnten nach Medizineransicht durch den Sommer leicht abflauen. Die stärkere Sonneneinstrahlung könne das Virus etwas zurückdrängen, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing. "Man darf sich nicht der Illusion hingeben, dass wir durch die höheren Temperaturen ein Verschwinden des Virus erreichen werden. Der Effekt im Sommer entsteht unter anderem dadurch, dass die UV-Strahlung stärker ist - und Viren lassen sich durch UV-Licht abtöten."

Das Virus werde dadurch aber keineswegs ganz verschwinden. Auch Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen könnten dazu führen, dass die Infektionszahlen wieder steigen. Deshalb sei es nötig, wachsam und vorsichtig zu bleiben. Saisonbedingt rechnet Wendtner jedenfalls mit einer weiteren Welle etwa ab Oktober. "Man muss davon ausgehen, dass wir, solange wir keine Impfung haben, mit einem Aufflackern des Virus rechnen müssen."

Möglicherweise werde es dann nicht mehr wie derzeit Hotspots geben, sondern das Virus werde sich flächendeckend ausbreiten. "Wir werden Covid-19 weiter in das Jahr 2021 tragen." Ob all die für dieses Jahr abgesagten oder auf das nächste Jahr verschobenen Veranstaltungen von den Olympischen Spielen bis zum Oktoberfest dann stattfinden können, sei offen. "Da sind Fragezeichen dahinter."

Die Sprecherin des Robert Koch-Instituts, Susanne Glasmacher, sprach von einem "gewissen Effekt" des Sommers, aber die fehlende Grundimmunität in der Bevölkerung sei ein so großer Vorteil für das Virus, dass es sich wohl weiter verbreiten werde. Sie verwies auf den Schweinegrippeerreger H1N1, der im April 2009 ausgebrochen sei und viele Grippefälle auch im Sommer ausgelöst habe.