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So viel Geld wie nie: Türkische Startups erobern Europa

Ein Fahrradkurier des Lieferdiensts Getir tritt in die Pedale in Berlin.
Ein Fahrradkurier des Lieferdiensts Getir tritt in die Pedale in Berlin.

Türkischen Startups boomen. Tech-Firmen vom Bosporus haben laut des Online-Magazins Sifted in diesem Jahr mehr als zehnmal so viel Kapital aufgenommen wie im gesamten Jahr 2020. Demnach interessierten sich internationale Investoren auch trotz schwieriger politischer Verhältnisse für die lokale Startup-Szene.

Laut der globalen Datenbank Dealroom haben türkische Startups seit Januar 2,6 Milliarden Euro eingesammelt. Die Zahl für das Jahr 2021 sollen durch Mega-Deals wie die 1,5 Milliarden-Dollar-Runde der E-Commerce-Plattform Trendyol in die Höhe getrieben worden sein. Das August-Investment machte Trendyol zu einem der wertvollsten Unternehmen des Landes. Der Marktplatz für Mode, Möbel und Elektronikartikel steht momentan sogar besser da als viele börsennotierten Unternehmen. Das Lieferdienst-Unicorn Getir hat Anfang des Jahres eine Series-D-Runde in Höhe von 555 Millionen Dollar mit einer Bewertung von 7,5 Milliarden Dollar von internationalen Investoren wie Sequoia und Tiger Global abgeschlossen.

Deutschland wird für türkische Gründer attraktiver

Nun wagen es die türkischen Gründer auch vermehrt in die Bundesrepublik. Den ersten Schritt machte 2018 Trendyol, allerdings nur mit einem Bruchteil seines Angebots. Die hiesige Präsenz wolle man in den nächsten Monaten allerdings verstärken, heißt es aus dem Unternehmensfeld. Nazim Salur, Erfinder des Lieferdienstes Getir hat seine violetten E-Mopeds diesen Sommer auf die Berliner Straßen gebracht.

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Das türkische Ökosystem habe etwa 2017 Fahrt aufgenommen, als erfahrene VCs und Gründer aufgetaucht seien und das Land große Exits wie Peak Games und Rollic sowie globale Erfolge wie Getir verzeichnet habe, sagt Serkan Ünsal, Gründer der Investment-Analyseplattform Startups.watch. „Dies führte zu einem FOMO-Effekt, sowohl bei lokalen als auch bei internationalen Investoren.“

Internationale Investoren stürzen sich darauf

Das Interesse internationaler Investoren, von denen einige zum ersten Mal in der Türkei aktiv sind, habe das Finanzierungsvolumen angetrieben, schreibt Sifted weiter. Das türkische Startup-Ökosystem sei sehr spannend und verfüge über gute Talente, insbesondere in Bereichen wie Künstliche Intelligenz und Machine Learning, so Teddie Wardi von Insight Partners zu Sifted. Die VC-Firma hat kürzlich die Series A des Saas-Startups Intenseye angeführt.

Auch in der Gaming-Szene werden die türkischen Startups zu Spitzenreitern. Bei Investoren ist sie laut des Magazin nach wie vor die beliebteste Branche. Wie schon im ersten Quartal entfielen im zweiten Quartal drei der zehn größten Transaktionen auf diesen Bereich. Die Spieleschmiede Dream Games zum Beispiel erreichte im Juni 2021 eine Bewertung von einer Milliarde Dollar.

Aber das Ökosystem sei weiterhin von ausländischem Kapital abhängig, um die wirklich großen Runden zu finanzieren, erklären Analysten. Laut einer Analyse von KPMG stellten ausländische Investoren im vorigen Jahr 92 Prozent des Kapitals für das türkische Startup-Ökosystem bereit, beteiligten sich aber nur an 22 Prozent der Finanzierungsrunden.