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So rüstet sich die Deutsche Bahn für die Corona-Epidemie

Mit Notfallplänen und tausenden Atemmasken hat sich der Staatskonzern auf das Virus vorbereitet. Erste Folgen werden im Betriebsalltag spürbar, Buchungen gehen zurück.

Der Staatskonzern befördert täglich Millionen Menschen. Foto: dpa
Der Staatskonzern befördert täglich Millionen Menschen. Foto: dpa

Sonntag und Montag ist es je ein ICE in Stuttgart, am vergangenen Freitag einer in Braunschweig gewesen. Jedes Mal Fehlalarm. Die mutmaßlich mit Corona infizierten Fahrgäste erwiesen sich als vergleichsweise harmlose Erkrankungsfälle. Die Züge fuhren nach der Entwarnung durch die örtlichen Gesundheitsämter weiter.

Die Corona-Epidemie ist bei der Bahn noch nicht angekommen. Bislang jedenfalls nicht im täglichen Eisenbahnverkehr. Intern allerdings laufen die Vorbereitungen für den Fall des Falles auf Hochtouren.

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Der Staatskonzern Deutsche Bahn befördert täglich 300.000 Reisende in seinen Fernzügen. Weitere sechs Millionen nutzen jeden Tag S-Bahnen und Regionalzüge der Deutschen Bahn und anderer Verkehrsbetreiber wie Abellio oder National Express, um zum Beispiel zur Arbeit und zur Schule zu fahren. Doch bislang war in den Zügen die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus kaum spürbar. Kein Einbruch bei den Buchungen, keine Stornierung von Fahrten.

Coronavirus: Die aktuellen Meldungen im Liveblog

Mit der reihenweise Absage von Großveranstaltungen wie der Internationalen Tourismusbörse ITB in Berlin oder der Leipziger Buchmesse wirkt sich Corona nun allerdings auch im Buchungssystem der Bahn aus. Der Rückgang der Fahrkartenverkäufe sei „merkbar“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Zahlen gibt es dazu allerdings bislang keine.

Im internationalen Verkehr allerdings, etwa in Richtung Süden nach Italien, sei der Rückgang schon „deutlich spürbar“. Bislang habe die Deutsche Bahn aber keine Züge aus dem Fahrplan gestrichen. Nur die Österreichische Bundesbahn ÖBB lässt den Nachtzug München-Venedig derzeit schon in Villach enden.

Feste Prozesse für den Fall des Falles

Die Deutsche Bahn hat die Zeit genutzt, um sich und ihre Mitarbeiter vorzubereiten. Eingekauft wurden beispielsweise 100.000 Atemschutzmasken, speziell für das Zugpersonal. Diese Masken sollen aber nur im Verdachtsfall getragen werden. Für diesen Fall gebe es ohnehin „feste Prozesse“, wie sich Zugbegleiter zu verhalten haben, heißt es bei dem Staatskonzern.

Nach diesen Regeln informiert der Zugchef bei einem Verdacht auf Erkrankung umgehend die Leitzentrale der Bahn, die wiederum Bundespolizei und die örtlichen Gesundheitsbehörden einschaltet. Züge werden dann am nächstbesten Bahnhof angehalten, bis durch einen Schnelltest geklärt ist, ob eine Infektion mit Sars-Cov-2 vorliegt. In der Regel sei das nach einer Stunde geklärt, berichtet die Bahnsprecherin. Allerdings gab es auch Fälle, in denen die Züge länger aufgehalten wurden.

Die anderen Passagiere erhalten Aussteigekarten, mit deren Hilfe sie später erreichbar sind. Bei der Deutschen Bahn können Fahrgäste auch über das Internetportal bahn.de/corona Kontaktinformationen hinterlegen. Diese Daten werden an die Bundespolizei weitergegeben.

Berthold Huber, Personenverkehrsvorstand der Deutschen Bahn, betont, die Bahn arbeite „intensiv mit den Behörden zusammen“. Gäste, die mit betroffenen Personen in Kontakt kämen, würden registriert, „der Wagen geräumt und über Nacht desinfiziert“. Huber versichert zudem, dass Züge „an den sensiblen Stellen häufiger als bisher“ gereinigt werden.

Krisenmodus: Wie die Banken versuchen, den Betrieb aufrecht zu erhalten

Die eigenen Mitarbeiter informiert die Deutsche Bahn vor allem über sein Intranet-Portal DB Planet. Diese Plattform gibt es seit fünf Jahren und wird jetzt dazu genutzt, die Notfallpläne zu präsentieren und Fragen der Beschäftigten zu beantworten. Auf DB Planet finden die Eisenbahner auch ein neu eingerichtetes Corona-Forum, um Fragen zu klären. Zudem hat die Bahn eine Hotline für Eisenbahner aber auch für ihre Kunden eingerichtet.

Einen Vorteil für potenzielle Bahnfahrer könnte Corona allerdings haben. Sparpreis-Kontingente dürften nicht so schnell erschöpft sein wie zu normalen Zeiten. Gerade erst hatte die Bahn mit ihrer „Super-Sparpreis-Aktion“ eine halbe Million Tickets für 12,90 Euro für Fernreisen auf den Markt geworfen.

Doch der Praxistest zeigt: Zu diesem Preis werden jetzt allenfalls noch unattraktive Nachtzugverbindungen angeboten. Die Schnäppchenjäger haben schon zugeschlagen.