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So organisiert sich das E-Bike-Startup von Andy Weinzierl und Joko Winterscheidt

So ernst sind die Gründer von Sushi Bikes nicht immer: CEO Andreas Weinzierl (links) und TV-Promi und Business Angel Joko Winterscheidt.
So ernst sind die Gründer von Sushi Bikes nicht immer: CEO Andreas Weinzierl (links) und TV-Promi und Business Angel Joko Winterscheidt.

Cool, nachhaltig und vor allem günstig sollten sie sein: Als TV-Moderator Joko Winterscheidt und Andy Weinzierl Sushi Bikes starteten, wollten sie Hipstern und Millenials eine Alternative zum traditionellen E-Bike anbieten. Mit einem Startpreis von 999 Euro kostete ihr erstes Modell weniger als die Hälfte der Konkurrenz. Heute, zwei Jahre später, erfreut sich das Startup eines treuen Fanclubs. Und das nicht nur wegen Bike-Hardware und Design, sondern auch wegen des beachtlichen Humors im Team, von dem uns Weinzierl im Tipps und Tools Interview mehr verrät. Auf den Firmennamen kamen die beiden Gründer übrigens beim japanischen Schmaus. Wie sich der Business Angel Joko Winterscheidt gerne zitieren lässt: „Wer denkt bei E-Bikes nicht sofort an Sushi? Das eine rollt, das andere sind Rolls.“

Andy, wer sich für einen solchen Firmennamen entscheidet, der hat doch bestimmt ein kreatives Team. Was war euer bestes oder lustigstes Meeting bislang?

In Corona-Peak-Zeiten haben wir Videofilter für uns entdeckt. So kam es, dass es in einigen Meetings Diskussionen zwischen einem Nugget, einer Katze und einem Truthahn gab. Im Nachhinein etwas verstörend, aber immer noch lustig.

Und wie schaut es mit euren Tools aus, wählt ihr da außergewöhnliche Dinge?

Wahrscheinlich habe ich da keine kreativen Geheimtipps. Wir laufen mit Sushi Bikes auf Google und arbeiten mit Inbox Zero. Gerade die Funktion „senden und archivieren“ hilft mir bei meinen Mails, dass mir in turbulenten Zeiten keine Themen durchrutschen. Wenn mir unterwegs oder im Termin etwas einfällt, dann packe ich das immer sofort in Asana. Slack würde ich gerne abschaffen, weil das all meinen Fokusprinzipien widerspricht. Aber die Memes dort halten mich bisher bei der Stange.

Wie schafft ihr gute Laune bei euch im Team?

Alle im Team haben Zugriff auf unsere Verkaufszahlen und bekommen auch von allen Kooperationen mit. Sind die Zahlen gut, steigt die Laune im Team automatisch. Manchmal reichen aber auch ein paar Personen, die einfach einen guten Tag haben und mit ihrer Laune alle anderen anstecken. Das ist immer schön zu beobachten.

Wie arbeitet ihr anders als andere, habt ihr ein Erfolgsgeheimnis?

Wir sind ein superjunges Team bei Sushi Bikes und ich glaube, dass das in vielen Situationen zu ungewöhnlichen und innovativen Entscheidungen geführt hat. Wir laufen nie Gefahr, etwas einfach so zu machen, weil es woanders schon mal funktioniert hat. Wir finden immer Lösungen, die auf uns zugeschnitten sind. Ergänzt mit der inzwischen hinzugefügten Erfahrung ist das ein magischer Mix. Und alle im Team leben mein Lieblingskonzept: „frugal innovation.” Kurz zusammengefasst bedeutet das: Leiste mehr mit weniger. Das passt perfekt zu unseren Produkten.

Verrätst du mir ein gutes Buch zum Thema Produktivität?

Ich finde „Die 5 Rollen einer Führungskraft“ von Wladislaw Jachtchenko ziemlich cool, weil es eher ein Arbeitsbuch mit Ideen ist, die in Situationen mit viel Workload helfen können. Hieraus habe ich eine Präsentation gebaut und im Team vorgestellt.

Wie motivierst du andere, wenn’s gerade nicht so gut läuft?

Ich fange bei mir an. Meistens nutze ich Musik, bestimmte Anker-Songs, um mich selbst zu pushen. Aktuell bin ich auf einem sehr emotionalen Song hängengeblieben: Say That von Paula Jivén. Die Lyrics sind zwar nicht gerade motivierend, aber irgendwie fängt mich das Lied seit Wochen auf. Und ansonsten hilft eine immer: Taylor Swift. (lacht)

Worin könntest du besser sein?

Ich arbeite gerade daran, mehr Persönlichkeitsentwicklung in persönlichen Besprechungen bieten zu können. Manchmal bin ich noch etwas zurückhaltend, weil ich mir immer denke, dass das, was ich weiß, nichts Neues für die anderen ist. Allerdings wünscht mein Team das immer öfter und dann setze ich das natürlich gerne um.

Bester Business Advice, den du je bekommen hast?

Der kam von meinem Papa und ist allgemein auf das Leben gemünzt, natürlich im bayerischen Dialekt: „Des werd‘ scho!“ – zu Deutsch „Das wird schon!“ Das gibt mir Gelassenheit in vermeintlich kritischen Situationen. Verzweiflung bringt einen sowieso nie weiter. Eher akzeptiere ich das Geschehene und starte dann mit der Lösungssuche.

Und dein bester Rat an andere?

Ich gebe ungern Ratschläge, teile aber gerne eine für mich wichtige Erfahrung: Ich zerdenke Themen nicht und mache einfach mal. Meistens ist das Worst-Case-Szenario gar nicht so schlimm, aber das Best-Case-Szenario kann Großes verändern. Nach kurzer Analyse der Eintrittswahrscheinlichkeit und des potenziellen Schadensausmaßes stelle ich meist fest, dass ich es einfach probieren will. Und das hat mir schon viele Türen geöffnet, wenn nicht sogar mein Leben verändert: So, dass ich dieses Interview geben durfte.

Dieser Artikel erschien zuerst im April 2022.