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So investiert Bill Gates in die Zukunft der Menschheit

Da lang! Wo Microsoft-Gründer Bill Gates mit seiner Stiftung investiert, ist die Zukunft. (Bild: Reuters/Thomas Peter)
Da lang! Wo Microsoft-Gründer Bill Gates mit seiner Stiftung investiert, ist die Zukunft. (Bild: Reuters/Thomas Peter)

Bill Gates hat mit Microsoft selbst ein gigantisches Firmenimperium aufgebaut. Seitdem widmet er sich aber hauptsächlich seiner Stiftung und seinem Beitrag zu einer besseren Welt. Wo Gates Trends entdeckt, lohnt es sich nicht nur für Investoren, genau hinzuschauen.

Zuletzt machte der zweitreichste Mann der Welt hierzulande Schlagzeilen, weil er in eine deutsche Medikamentenfirma investierte. Doch seit über zehn Jahren widmet Bill Gates einen Großteil seiner Zeit und seines Vermögens der von ihm und seiner Frau ins Leben gerufenen „Bill and Melinda Gates Foundation.“ Seit der Gründung haben die beiden bereits 35,8 Milliarden US-Dollar an die Stiftung gespendet, dazu andere solvente Unterstützer wie Warren Buffet gewinnen können. Sie ist damit zur größten Privatstiftung der Welt avanciert. Bis Ende des Jahres 2018 hatte die Stiftung bereits mehr als 50 Milliarden Dollar an Projekte und NGOs in der ganzen Welt vergeben.

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Dabei sind die fünf Kernbereiche Gesundheit als große Klammer, Entwicklungszusammenarbeit mit den ärmsten Ländern der Welt, Wachstum durch Marktentwicklung, Bildung in den USA und eine Abteilung, die sich um politische Verbesserung und den Aufbau strategischer Partnerschaften kümmert. Gates' eigenes Vermögen wird auf etwa 106 Milliarden US-Dollar geschätzt, allein im vergangenen Jahr wuchs es um 16 Milliarden. Seine Anteile an Microsoft hat er größtenteils verkauft oder gespendet, inzwischen besitzt er nur noch ein Prozent der Microsoft-Aktien, auch wenn er weiter im Aufsichtsrat des Tech-Giganten sitzt. Der Löwenanteil seines Vermögens ist in Aktien investiert. Im US-Wahlkampf wurde immer wieder die höhere Besteuerung von Milliardären gefordert. Gates erklärte öffentlich, bereitwillig höhere Vermögenssteuern zu bezahlen und so etwas an die Gesellschaft zurück zu geben.

So investiert Gates in die Zukunft

Vor allem aber investiert Gates in technische Innovation und medizinische Forschung, von der die Menschheit profitieren soll. Bekannt wurde vor allem sein Einsatz im Kampf gegen AIDS und das Ziel, Kinderlähmung weltweit vollständig zu beenden. In diesem Licht ist auch das Investment zu sehen, das Gates über die Stiftung bei einem Mainzer Unternehmen bekannt gab. Mit zunächst etwa 50 Millionen Euro unterstützt Gates die Firma Biontech. Vereinbart sind sogar weitere mögliche Zahlungen bis zu 100 Millionen Euro.

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Biontech arbeitet an Impfstoffen gegen Krebs, forscht aber auch zur Bekämpfung von HIV und Tuberkulose. Damit fällt das Unternehmen genau in das Portfolio der Stiftung. Lynda Stuart, verantwortlich für Impfstoffe bei der Gates Stiftung, sagte zu dem Investment: „Trotz der seit 1990 bemerkenswerten Verbesserung der Gesundheit weltweit sind die derzeitigen Ansätze zur Prävention und Behandlung von Tuberkulose und HIV nach wie vor unzureichend.“ Ziel der Unterstützung ist es, möglichst bezahlbare Impfstoffe und Immuntherapien in ärmeren Regionen der Welt zur Verfügung zu stellen.

Toiletten, Pillendrohnen und Fleischersatz

In der Mikromedizin sind Mini-Darmsonden, die in Pillen geschluckt werden können, eine wichtige Innovation. Die herkömmliche Diagnose per Endoskopie ist aufwändig und kostspielig. Mit den Darmsonden könnte nun das Verfahren deutlich angenehmer, schmerzfrei und schneller gestaltet werden, um eine der wichtigsten medizinischen Bereiche weiter zu modernisieren. Die Sonde wird in einer Pille geschluckt, sendet Aufnahmen aus dem Körperinneren und kann danach entfernt und wiederverwendet werden. Entwickelt hat das Verfahren mit den Pillendrohnen der Pathologe Guillermo Tearney. Gates investiert in die Forschung im „Tearney's Lab“ in Massachusetts.

Aber nicht nur medizinische Entwicklungen ziehen das Interesse von Gates auf sich, auch bei Umwelttechnologien ist er ganz vorne mit dabei. So investiert er längst in die Aktien von „Beyond-Meat“. Der Hersteller von veganem Fleischersatz war im Mai mit 25 US-Dollar am Aktienmarkt eingestiegen, zwischenzeitlich stieg der Wert auf bis zu 140 Dollar - es ist der erfolgreichste Börsengang seit dem Jahr 2000. Prognosen sagen dem Markt für Fleischersatzprodukte in der nächsten Dekade ein Wachstum auf 140 Milliarden Dollar voraus.

Gates und Co.: Geld für Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria gesucht

Im Energiebereich ist Gates zweigleisig unterwegs. Harvard-Forscher David Keith hat eine günstige Methode entwickelt, um tonnenweise Kohlendioxid aus der Athmosphäre zu filtern und so den Klimawandel zu stoppen. Gates unterstützt mit „Carbon Engineering“ eine kanadische Firma, die durch diese Methode CO2-Filter nutzen und so synthetische Kraftstoffe produzieren will. Doch auch beim Thema Nuklear Energie sieht Gates noch Potenzial. Er steckt Geld in „Commonwealth Fusion Systems“ und „TerraPower“, beides Firmen, die in der Kernfusion aktiv sind. Die Technologie könnte viele Probleme des wachsenden Energiebedarfs lösen.

Ein Bereich, in dem ganz simple Entwicklungen gefragt sind, der aber dennoch in vielen Teilen der Erde für erhebliche Hygiene- und Gesundheitsprobleme sorgt, liegt Gates besonders am Herzen. Seit 2011 schon sucht er mit seiner „Reinvent the Toilet-Challenge“ Entwickler, die Toiletten ohne herkömmliches Abwassersystem bauen. Für das Thema klettert Gates auch gerne selbst auf den Thron, um Info-Videos zu drehen. Auch hier steckt mit dem Thema Wasser eines der dringlichsten Probleme der Menschheit dahinter. Mit der Tiger Toilet wurde dank der Gates-Förderung beispielsweise ein System entwickelt, das ganz ohne Wasseranschluss auskommt, und außer etwas Dünger keine Rückstände hinterlässt.

Tech-Themen: Kluge Roboter und smarte Gadgets

In vielen Lebensbereichen werden Roboter wie diese hier bei einer Messe in Tokyo die Zukunft sein. Dafür allerdings müssen sie ihre Künstliche Intelligenz noch deutlich verbessern. Eine Technologie, in die Gates auch investiert. (Bild: Tomohiro Ohsumi/Getty Images)
In vielen Lebensbereichen werden Roboter wie diese hier bei einer Messe in Tokyo die Zukunft sein. Dafür allerdings müssen sie ihre Künstliche Intelligenz noch deutlich verbessern. Eine Technologie, in die Gates auch investiert. (Bild: Tomohiro Ohsumi/Getty Images)

Ein wichtigerer weiterer Bereich, in den Gates investiert, ist die Roboter-Industrie. Noch sind sie ihm zu unflexibel, doch das soll sich schon bald ändern. Basis dafür ist natürlich die Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz, bei denen Roboter selbst neue Dinge erlernen können und so nicht wie bisher auf einfache Handlungen limitiert sind.

Auch in anderen Tech-Bereichen hat Bill Gates ein genaues Auge auf zukünftige Trends. Er investiert in die Entwicklung von KI-Sprachassistenten und in Health Gadgets wie die EKG-App, die sein ewiger Konkurrent Apple momentan für die Apple-Watch entwickelt. Bei beiden Technologien sieht der Milliardär noch viel Potenzial und glaubt an ihre Bedeutung im Alltag der Zukunft. Besonders in der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Technologie investiert Gates, dafür unterstützt er sogar die Microsoft-Konkurrenz. Ähnlich wie bei den Robotern glaubt der IT-Guru an die Zukunft der Künstlichen Intelligenz, um das Leben in vielen Bereichen zu verbessern.

VIDEO: So will Bill Gates die Toilette revolutionieren