Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.699,40
    +181,01 (+0,98%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.843,99
    +29,91 (+0,62%)
     
  • Dow Jones 30

    41.393,78
    +297,01 (+0,72%)
     
  • Gold

    2.606,20
    +25,60 (+0,99%)
     
  • EUR/USD

    1,1079
    +0,0002 (+0,02%)
     
  • Bitcoin EUR

    54.244,61
    +56,03 (+0,10%)
     
  • XRP EUR

    0,53
    +0,01 (+1,58%)
     
  • Öl (Brent)

    69,24
    +0,27 (+0,39%)
     
  • MDAX

    25.550,66
    +317,45 (+1,26%)
     
  • TecDAX

    3.313,57
    +29,42 (+0,90%)
     
  • SDAX

    13.540,43
    +223,30 (+1,68%)
     
  • Nikkei 225

    36.581,76
    -251,51 (-0,68%)
     
  • FTSE 100

    8.273,09
    +32,12 (+0,39%)
     
  • CAC 40

    7.465,25
    +30,18 (+0,41%)
     
  • Nasdaq Compositive

    17.683,98
    +114,30 (+0,65%)
     

So haben die neuen Ladekabel von Apple mein Leben ruiniert

Für unsere Autorin sind die neuen Apple-Ladekabel eine persönliche Hölle. - Copyright: Apple; Getty Images, Chelsea Jia Feng/BI
Für unsere Autorin sind die neuen Apple-Ladekabel eine persönliche Hölle. - Copyright: Apple; Getty Images, Chelsea Jia Feng/BI

Neulich Abend habe ich etwas Bedauerliches getan, das mir nur allzu bekannt vorkommt: Ich bin ins Bett gegangen, ohne mein Handy aufzuladen. Weder aus freien Stücken noch aus einer Achtsamkeitspraxis heraus wollte ich mein Handy nicht neben dem Bett aufbewahren. Es lag daran, dass irgendwann im Laufe des Tages jemand das Ladekabel meines Telefons bei einer Steckdose außerhalb des Schlafzimmers nutzte, um ein anderes Gerät aufzuladen.

Es ist noch nicht lange her, da herrschte Frieden in meinem Reich der Ladegeräte. Ich hatte mehrere iPhone-Ladegeräte an den wichtigsten Orten (neben dem Bett, der Couch, dem Schreibtisch und dem Küchentisch). Ein Mini-USB-Ladegerät kam gelegentlich für Kindles oder andere Geräte hinzu. Alles war kompatibel, praktisch und in Reichweite.

Aber seit einem Jahr habe ich das Gefühl, dass ich in der Hölle der Ladekabel gelandet bin. Ständig werden Kabel von einer Steckdose zur nächsten verlegt. Ich ertappe mich dabei, wie ich in der Küchenschublade nach etwas suche, das früher so reichlich vorhanden war wie ein iPhone-Ladegerät – und dann mit leeren Händen dastehe.

Meine Kabelschublade, in der ich nie das richtige Kabel finde. - Copyright: Katie Notopoulos / Business Insider
Meine Kabelschublade, in der ich nie das richtige Kabel finde. - Copyright: Katie Notopoulos / Business Insider

Es gibt einige Gründe für meine Hölle. Einige davon sind meine eigene Schuld, das gebe ich zu. Ich hatte die Idee, ein paar Kinder in meinen Haushalt aufzunehmen. Niemand sagt frisch gebackenen Eltern, dass eine der größten Veränderungen in ihrem Leben darin besteht, dass ihre Ladekabel-Verteilung völlig aus dem Gleichgewicht gerät. Nicht nur, dass man einen Haufen neuer Geräte (Babyphone und so weiter) hat, die Platz zum Aufladen brauchen. Wenn die Kleinen anfangen, herumzukrabbeln, hat man es vielleicht mit kleinen Chaoten zu tun, die wild darauf sind, Kabel aus der Steckdose zu ziehen. Es kann sein, dass ihr eure gesamte Ladestation umstellen müssen.

Meine Kinder sind nicht mehr im Babyalter. Stattdessen haben sie jetzt ihre eigenen Geräte, die sie aufladen müssen. Es gibt Tablets, Walkie-Talkies, elektronisches Spielzeug und ein KI-gesteuertes sprechendes Stofftier mit der Stimme von Grimes, das USB-C verwendet. Es kommt nicht selten vor, dass ich mein iPhone-Ladegerät von der Küchentheke entferne und stattdessen einen ferngesteuerten Monstertruck auflade.

Ein ferngesteuerter Monstertruck lädt dort auf, wo eigentlich mein iPhone sein sollte.  - Copyright: Katie Notopoulos / Business Insider
Ein ferngesteuerter Monstertruck lädt dort auf, wo eigentlich mein iPhone sein sollte. - Copyright: Katie Notopoulos / Business Insider

Ich übernehme persönlich die Verantwortung für diesen Teil des Problems. Aber es liegt nicht nur an mir. Die Technologieunternehmen tragen einen Teil der Verantwortung und haben einen Sündenbock, auf den wir alle wütend sein können: Die Regulierungsbehörden der Europäischen Union.

Fangen wir dort an. Im Jahr 2022 erließ die EU eine Verordnung, die besagt, dass alle Telefone, Computer und Kameras bis 2025 über USB-C-Ladegeräte verfügen müssen. Das bedeutete, dass Apple, das seine Lightning-Ladekabel für iPhones, iPads und AirPods verwendete, nachgeben und neue USB-C-kompatible Geräte herstellen musste. So war das iPhone 15 aus dem Jahr 2023 war das erste iPhone, das USB-C verwendete.

Das bedeutet, dass viele andere neue Geräte, wie zum Beispiel meine Massagepistole jetzt USB-C zum Aufladen verwenden. Aber es ist immer noch nicht alles so einfach. Ich habe jetzt Kabel, die an einem Ende USB-C sind und in einen normalen USB-Stecker passen. Andere sind an beiden Enden USB-C und benötigen einen USB-C-Stecker. Das Aufladen meiner neuen Massagepistole (eine Billig-Version, die ich nicht empfehlen kann) verursachte eine komplette Störung meiner Steckdosenleiste am Bett.

Wahrscheinlich kommt euch das bekannt vor: Ihr habt ein Gerät, ein Kabel und einen Ladestecker, aber nicht die richtige Kombination dieser drei Dinge. Vielleicht seid ihr auch schon durch eure Wohnung oder Haus gestürmt, habt Schubladen durchwühlt und Ladegeräte aus anderen Steckdosen herausgezogen (was ihr später bereuen werdet) oder habt etwas zum Aufladen dort gelassen, wo es nicht aufgeladen werden sollte (was ihr später vergessen werdet).

Teil des Problems: Für unterschiedliche Kabel braucht man verschiedene Netzteile. - Copyright: Katie Notopoulos / Busienss Insider
Teil des Problems: Für unterschiedliche Kabel braucht man verschiedene Netzteile. - Copyright: Katie Notopoulos / Busienss Insider

Der andere Übeltäter sind die Technologieunternehmen. Im Jahr 2020 wurde das iPhone 12 zum ersten Mal ohne Ladegerät ausgeliefert, angeblich, um den Elektroschrott zu reduzieren. Damals war ich nicht allzu wütend: Ich war bereits mit Ladekabeln und Netzteilen von früheren Käufen überschwemmt. Wenn ich ein neues Gerät kaufte, machte ich mir oft nicht einmal die Mühe, das Plastiksiegel von dem neuen Netzteil zu entfernen, sondern warf ihn einfach in eine Schublade. Nach zehn Jahren iPhone-Besitz hatte ich eine Fülle von Ladegeräten angesammelt.

Aber in den letzten vier Jahren ist mein Vorrat an Ladegeräten langsam aber sicher geschrumpft. Ich stelle mir vor, wie es gewesen sein muss, Ende des 19. Jahrhunderts im Mittleren Westen zu leben und die Schwärme von Millionen von Reisetauben zu sehen, die den Himmel stundenlang verdunkeln konnten. Und dann erlebte man mit, wie diese Kreatur innerhalb weniger Jahre ausstarb.

Irgendwann kaufte mein Mann ein paar Multiladegeräte, ein einzelnes Netzteil, das mehrere Kabel auf einmal anschließen konnte. Eines davon ging kaputt, und wir haben immer noch ein Multiladegerät der Marke Anker, das jedoch ein großes Problem hat: Es neigt dazu, aus der Wand zu rutschen. Laut "The Verge" überarbeitet Anker seinen Stecker, um dieses Problem zu lösen.

Ja, der Kauf neuer Multiladegeräte ist die logische Antwort auf meine Probleme. Bitte sagt mir das nicht. Ich bin mir bewusst, dass dieses Problem mit Geld gelöst werden kann. Das ist vermutlich besser als ein Problem, das überhaupt nicht gelöst werden kann. Aber ich ärgere mich, dass ich sie kaufen muss – sie sind immerhin nicht billig! Das Multiladegerät, das in meinem Amazon-Warenkorb liegt, kostet über 80 Dollar (etwa 73 Euro). Das ist nicht viel, um für den Seelenfrieden zu bezahlen. Aber es ist viel für etwas, das ich früher umsonst bekommen habe.

Ich weiß, dass ich nicht die einzige bin, die in der Kabelhölle verrottet. Ich weiß, dass es da draußen noch andere Menschen gibt, denen es genauso geht wie mir. Vielleicht sogar euch. Verantwortungsbewusste Gadget-Besitzer, die die Anzahl ihrer Geräte nicht wesentlich verändert haben, sich aber plötzlich auf der Suche nach dem richtigen Stecker wiederfinden. Womöglich streiten sie sich auch mit ihrem Partner darüber, wer den schwächeren Akku hat und den Stecker neben der Couch aufladen muss. Ich sehe euch. Ich höre euch. Ihr seid nicht allein. Zusammen sind wir stark, wir haben nur kein passendes Ladekabel.

Lest den Originalartikel auf Business Insider